1290 Super Duke R: Was Tester sagen…

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Motorradtester aus aller Welt reisten nach Spanien, um die neue 1290 Super Duke R auszuprobieren. Wir haben eine der Gruppen bei der Ausfahrt rund um Ronda begleitet und einige Stimmen eingesammelt:

 

Gavin Morton / Bike SA / Südafrika / Privatbike: KTM 1190 Adventure R (und noch ein paar mehr)

»Die 1290 ein beeindruckendes Bike. »Beast« hiess bereits das Concept Bike. Die Serienversion hat in der Tat jede Menge Power, lässt sich aber problemlos fahren. Alles funktioniert prima. Die Sitzposition – ich bin eher groß – passt mir gut, was bei etlichen Bikes, die für Zwerge zugeschnitten scheinen, nicht der Fall ist. Die Super Duke R ist sehr userfriendly, unglaublich.«

 

Feloukas Athanasios / MOTO MAGAZINE / Griechenland

»Mir gefällt die 1290 Super Duke R, sie ist stark und schnell, die Power gut kontrollierbar. Die Fußrasten setzen schon mal auf, das ist aber noch okay. Anfänglich reagierte die Bremse vorne giftig, aber nach 20 Kilometern war sie perfekt. Wir konnten viel ausprobieren und waren zügig unterwegs. Das Bike fährt prima, ich habe sonst nichts gefunden, was zu kritisieren wäre. Enge Straßen mit rutschigem Belag waren auch dabei, was zu Rutschern führte, aber alles blieb unter Kontrolle, die Traktionskontrolle funktioniert perfekt. Das gilt auch für das ABS; es gab gleich zwei Momente, wo ich es hart austesten konnte. Ich hatte von den Abmessungen mehr Masse erwartet, aber die 1290 fährt sich leicht und agil.«

 

Barkin Bayoglu / Freiberuflicher Journalist (Autonews/Motobike/Motoron) / Türkei / Privatbikes: Honda CBR919RR und CBR1000RR, Kawasaki ZXR-7R, Yamaha Fazer 600, Simson Schwalbe, Honda XR50 und drei Honda Vision Scooter, davon einen umgebaut als Chopper.

»Für mich stellt die Super Duke R pures Motorradvergnügen dar. Es war genau so, wie uns am Morgen Jörg Schüller (KTM Produktmanager) eingestimmt hat: Man kann damit sehr schnell fahren, aber genauso gut auch ganz normal. Die Bandbreite ist enorm. Es kommt nur darauf an, was die Gashand befiehlt. Ich finde das Motorrad klasse, es hat keine Schwächen. Unsere Gruppe war flott unterwegs, aber Tester sind ja gerne etwas verrückt. Wir hatten eine Menge Spaß, irgendwie hat das Bike wohl in uns das Biest geweckt. Für mich hat KTM endgültig den Sprung zum Straßenmotorrad-Hersteller geschafft. Die 1290 Super Duke R ist auf ihre Art so großartig gelungen wie zuvor in diesem Jahr bereits die 1190 Adventure und die Duke 390.«

 

 

Pravin Menon / News Straits Times / Malaysia / Privatbike: KTM 990 SM T

»Ein begeisterndes Bike, alle meine Erwartungen wurden übertroffen. Als vor einem Jahr der ganze Hype um den ersten Prototyp ausbrach, nach all den Videos, dachte ich, mein Gott, was für ein verrücktes Teil. Jetzt ist es da und wirklich genau das. Kraft im Überfluss über das gesamte Drehzahlband. Aber schön dosierbar und breitbandig flexibel. Ich konnte im Stadtverkehr den 6. Gang benutzen. Auf Landstraßen reicht es vor dem Überholen, nur das Gas aufzudrehen, ohne Zurückschalten. Unglaublich.«

 

»KTM´s waren immer leicht crazy, auch meine eigene 990 SM T. Vor der 1290 haben sich alle fast gefürchtet und gefragt »Kann man damit überhaupt fahren?« Jetzt bin ich doch verblüfft und stelle fest: Das Bike ist zwar 180 PS stark, lässt sich aber auch ganz normal fahren. Als ich im Frühjahr die 1190 Adventure getestet habe, ist mir bereits aufgefallen, dass hier eine neue Richtung eingeschlagen wurde. Statt aggressiv, etwas verrückt und für Hooligans sind sie jetzt zivilisiert umgänglich. Das gilt auch für die 1290 Super Duke R. Das Bike ist stark und mächtig, aber gleichzeitig normal fahrbar.«

 

Kenny Lee / MotoNation News / Malaysia / Privatbikes: KTM 1190 Adventure and 990 SM T, dazu eine Supermoto und eine Husaberg

»Ich bin überrascht, wie stark aber gleichzeitig unproblematisch die Kraftentfaltung ausfällt. Die Reifen funktionieren prima, ebenfalls die Traction Control. Wir sind auf der Testrunde auch über Straßen gefahren, wie man sie sonst in Thailand findet, relativ glatt, fast ölig. Aber auch da ließ sich das Bike sicher steuern. Das Leistungsvermögen ist wirklich begeisternd. Gut gefallen hat mir auch das tolle Vorderradgefühl, dass die Maschine vermittelt. Ob die 1290 Super Duke R erfolgreich in Malaysia ankommen wird? Ich denke, dass eine Menge Leute auf so ein Bike nur gewartet haben. Das Interesse auf unserer Facebook-Page ist überwältigend. Alle sind neugierig, können es kaum mehr erwarten und stellen laufend Fragen dazu.«

 

Johan Ahlberg / Fastbikes.se / Schweden / Privatbike: KTM Duke 200

»Wir haben auf der Straße schon ein zünftiges Tempo angeschlagen, ohne es wie Maniacs zu übertreiben. Das Bike ist also schnell. Meine wichtigste Erkenntnis: Das Biest reisst heftig an, aber es lässt sich kontrolliert steuern und beherrschen. Eine 990er ist dagegen viel aggressiver und auch schwieriger verhalten zu bewegen; sogar Vibrationen sind mehr zu spüren. Das Federungs-Setup der 1290 ist ein gelungener Mix aus Sport und Komfort. Die Bremsen sind brillant. Eigentlich hat mir nichts missfallen. Selbst punkto Windschutz möchte ich nicht meckern, dies ist schließlich ein Naked-Bike, da lässt sich etwas Druck auf der Brust akzeptieren. ABS und auch die Elektronik haben prima funktioniert. Diese KTM ist genau die Sorte Motorrad, die mir gefällt.«

 

Roland Brown / Freiberuflicher Journalist/ England / Privatbike: Triumph Street Triple R

»Funktioniert prima, wirklich ein Genuss. Nach all dem Getöse, von wegen Beast und Power und lauter Vollgas, bin ich doch überrascht, wie schön kontrollierbar das nun fährt. Das Feedback stimmt, auch die Elektronik funktioniert. Man könnte glauben, dass es mit 1300 Kubik und 180 PS geradewegs in die nächste Hecke wheelisiert. Tatsächlich jedoch bleibt es einfach zu fahren und zu beherrschen. Und wenn es eng zu werden droht, nimmt sie Dich quasi an die Hand. Das Handling ist leichtfüßig, die Gasannahme makellos. Die Bremsen sind eine Wucht. Es  gibt nichts zu kritisieren. Höchstens etwas Windschutz, weil es bei uns in England mitunter doch etwas kühler zugeht. Andererseits ist es ein Naked Bike, nicht wahr? Es gibt nur einen Grund, der mich vom Kauf abhält: Die 1290 Super Duke R ist derart stark und schnell, dass ich meinen Führersein spätestens nach einer halben Stunde los wäre!«

 

Bruno Gomez / Motociclismo / Portugal / Privatbike: Triumph Street Triple

»Das Design ist aggressiv und man könnte meinen, dass das Bike eher grimmig ist. Dennoch stellte ich fest, das es sich zwar nicht sanftmütig, aber doch unproblematisch beherrschen lässt. Das Bike macht es leicht, sich wohl und zu Hause zu fühlen. Die Federung ist fein abgestimmt, die Bremsen funktionieren perfekt und die Elektronik hilft, sich in den Grenzbereich vorzutasten. Manchmal auf Grund der Leistung mehr als eigentlich notwendig, aber auch dann fühlt man sich sicher. Ich habe kein Schwäche festgestellt. Wir haben jetzt ein Jahr auf die neue Super Duke gewartet und ich hatte schon befürchtet, dass sie am Ende vielleicht zu gesoftet auf den Markt kommt. Schließlich hat gerade das Brutale am Concept-Bike alle so begeistert. Zum Glück ist genau das nicht passiert. Ich finde die 1290 punkto Power begeisternd stimmig. Meine Erwartungen wurden übertroffen.«

 

Akarakit Worarojcharoendet / Superbike Magazine Thailand edition/ Thailand / Privatbike BMW S1000RR

»Auf den ersten Bildern sah es wie ein mächtiges Bike Bike aus, aber real sind die Dimensionen nicht weit vom Vorgängermodell entfernt. An Power und Drehmoment mangelt es der 1290 Super Duke nicht, trotzdem steuert sie sich leicht. Die Traktionskontrolle funktioniert genial, auch auf rutschigem Asphalt mit wenig Gripp. Das hilft, gelassen zu bleiben und sich nicht aus der Ruhe bringen zu lassen.«

 

Alex Penklis / Australian Motor Cycle News / Australien / Privatbike: Yamaha R6 als Rennmaschine

»Echt ein Fun-Bike. Reichlich Power, durchzugstark, laufruhig. Handling gut, Traction Control funktioniert, ehrlich ein tolles Paket. Auch auf der Rennstrecke, kein heimtückischer Leistungseinsatz, immer schön zu kontrollieren, erstklassige Bremsen, auch toll zu dosieren. Getriebe geschmeidig. Also auch auf der Piste: Alles gut.

 

Kartikeya Singhee / Autocar India magazine / Indien / Privatbike: Hero-Honda 150

»Ein enorm attraktives Motorrad und als KTM-Flaggschiff auch mit jeder Menge Power ausgestattet. Trotzdem sollten damit auch weniger routinierte Fahrer klar kommen, ohne sich zu fürchten. Korrekter Look, viel Power, problemloses Handling, einfach zu fahren, verträgt selbst zurückhaltende Gangart, gelungene Sitzposition. Nicht wohl gefühlt habe ich mich auf einigen Nebenstraßen, weil der Asphalt dort rutschig war. Und an die Motorbremse musste ich mich erst gewöhnen; als ob die Drosselklappen nicht ganz schließen würden. Ob viele Super Dukes nach Indien gelangen werden? Denke ich schon, ja. Großvolumige Bikes verkaufen sich bei uns immer besser. Die Stückzahlen sind noch bescheiden, an die 1.600 per anno; und davon stellt Harley Davidson noch den größten Anteil.«

 

Nikolay Bogomolov / Motoexpert Magazine / Russland/ Privatbikes: Honda CRF 450 Supermoto und Suzuki GSX-R 1000

»Der Name »Biest« passt trefflich, trotzdem lässt sich das Bike problemlos fahren. Die erste Super Duke rotzte 120 PS raus, trotzdem lässt sich die Neue trotz 60 PS mehr einfacher fahren. Das finde ich erstaunlich. Wenn man die Leistung ausreizt, geht das Biest mächtig ab. Aber es bleibt beherrschbar. Das Handling ist perfekt. Mir gefällt dieses Motorrad. In dieser Kategorie gibt es nichts Besseres. Was man noch optimieren könnte? Es würde mir gefallen, die Traktion Control separat einregeln zu können, also unabhängig von der Funktion des Gasgriffs. Ich mag es nämlich, wenn der Motor sehr direkt am Gas hängt und auch die volle Leistung zur Verfügung steht. Sonst ist alles okay. Ob sich die 1290 Super Duke bei uns verkaufen wird? Ja, in Russland sind schwere und starke Bikes sehr beliebt. Viele warten darauf und sind schon ganz ungeduldig.«