Kutti und das 1190 Adventure-Event, Tag 2: Scouting

Dieser Tag wird ein guter. Auf dem Plan steht die Ausarbeitung der finalen Teststrecke für insgesamt knapp 100 Journalisten aus 25 Ländern, die wir als Gäste erwarten. Ein fahrspassiges, abwechslungsreiches Profil ist dabei genauso wichtig wie die richtige Länge. Auch die Stellen, an denen Bild- und Filmmaterial geschossen werden kann, spielen eine wichtige Rolle. Hannes Seimann, im wahren Leben bei KTM verantwortlicher Ingenieur für die LC8-Zweizylinder, hat auf Teneriffa die Rolle des Chef-Fährtensuchers dankend angenommen und vorab zwei unterschiedliche Pisten herausgefahren. Hannes, Motorenmensch durch und durch, ist nicht nur ein ambitionierter Chauffeur, sondern hat auch eine Nase für schöne Motorradstraßen.

Nun darf ich mich auf seine Fährte begeben und die neue KTM 1190 Adventure bei angenehmen Temperaturen probeweise über die herrliche Kanareninsel treiben. Begleitet werde ich von einem Mann, der bereits seit 1997 Teil der KTM Entwicklungsmannschaft und seit 2011 verantwortlich für die gesamte Mattighofener Asphalt-Palette ist. Von der 125 Duke, über 390, 690, 990, 1190 Adventure und RC8 bis hin zum 1290 Super Duke R Prototypen erstreckt sich der Aufgabenbereich von Sebastian „Seki“ Sekira. Ganz sicher kein langweiliger Job.

Offensichtlich hat der Ingenieur und ehemalige Zweitakt-Rennmechaniker etwas Entspannung nötig. Entspannung in Form von Kurvenfeilen. Nach einer kurzen Warmlaufphase auf der Autobahn schwenkt der Kollege in die Berge. Okay, ich hatte bereits gehört »der Seki lässt es ganz schön laufen«. Und so entwickelt sich der lockere Scouting Trip zur amüsanten Verfolgung des entfesselt umlegenden Entwicklers. Jessas Maria, geht das vorwärts. Kein Zweifel, Seki beweist hundertprozentiges Vertrauen in die erstmals an der Adventure zum Einsatz kommenden Assistenten in Form von Traktionskontrolle und verschiedenen Fahrmodi. Dabei fällt mir wieder ein: Er selbst und der angeschlagene Produktmanager (und ebenfalls Ex-Racer) Jörg Schüller haben die Spezifikation der Traktionskontrolle ja selbst herausgefahren und schließlich freigegeben.

Auf einer supersauberen Linie fräst Entwickler Sekira sich durch die Vulkaninsel. Herrlicher Stil, herrliches Bike. Nach einem Caffe con Lecche am Fuße des berühmten Inselvulkans »Pico del Teide«, der schon lange zum Glück nix mehr ausspuckt, geht es weiter. Schließlich, nach gut 300 km auf allen nur denkbaren Arten von Asphalt, nur die allerwenigsten davon in gerader Auslegung, laufen Seki und Kutti zufrieden grinsend wieder im Launch-Hotel ein. Und allen die jetzt aufspringen und denken: »Mann, haben die einen geilen Job.« Denen antworte ich: »Jawoll – so ist es!«

Fortsetzung folgt…. (nach volltanken)