Top-Event: Give Me Five

Als Red Bull rief, liessen sich die weltbesten Motocrosser nicht zweimal bitten, sondern kamen zum erstmalig ausgetragenen »Give me Five«-Event nach Madrid.

 

Die Valdemorillo-Piste am Stadtrand der spanischen Hauptstadt war Austragungsort des innovativen Offroad-Spektakels. »Es war ein Mix aus Motocross und ein bißchen Supercross«, umschrieb 2012 AMA Supercross Champion Ryan Dungey, der schließlich vor FIM MX1 Weltmeister Tony Cairoli und Marvin Musquin aus Frankreich gewann. »Die Strecke war rutschig, aber der Untergrund hart, das machte es knifflig. Die Piste war kurz, mit Rundenzeiten unter 1.30 Minuten; derartige Sprints waren für uns Fahrer ungewohnt, dafür gab es reichlich Action für die Fans.«

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Über 9.000 Zuschauer strömten auf die um Sprünge und Kurven errichteten Tribünen, um die Fahrkunst der internationalen Topstars des Red Bull KTM Teams und nationale Helden wie Jose Butron, Jonathan Barragan oder Jorge Prado zu bewundern. Auch MX Grand Prix Fahrer wie Dylan Ferrandis waren mit von der Partie. Das Veranstaltungsformat glänzte mit  frischen Ideen; die Qualifikationsläufe etwa bestanden jeweils aus fünf Fahrern über fünf Runden. Einige Ähnlichkeiten mit kurzweiligen BMX-Events stachen ins Auge, so zum Beispiel die auf Rampen platzierten Startmaschinen.

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Im Main Event setzte sich Dungey erfolgreich als Sieger durch, nachdem Ken Roczen mit  dem Holeshot glänzte, aber dann gestürzt war und Cairoli den Start vermurkste. AMA 250SX West Coast Champion Roczen war trotz des Schnitzers nicht traurig, sondern kommentierte entspannt: »Die Strecke hat Spass gemacht und im Grossen und Ganzen war ein tolles Event. Die Fans waren unglaublich. Nach dem Holeshot hat´s mich hingehauen. Mit fünf Runden war für eine Aufholjagd nicht genug Zeit, ich konnte nichts mehr machen. Dennoch: Es war ein schöner Abend in Madrid und ein cooles Event. Das Format bot wirklich etwas Neues und ich würde es begrüssen, wenn es weitere Veranstaltungen dieser Art geben würde.«

 

»Ich habe beim Start etwas ausprobiert, aber das hat nicht funktioniert, deshalb kam das Bike quer«, sprudelte es aus Cairoli hervor. »Ich war zunächst Fünfter. Bis mir klar wurde, das ich als Letzter rumgurkte! Ein paar habe ich noch entschlossen überholen können, aber dann ging mir die Zeit aus, um Ryan näher auf den Pelz zu rücken. Unterm Strich aber war es super – close and nice racing.«

 

»Es gibt keinen spanischen Motocross-GP mehr, deswegen war es gut, hier anzutreten«,  fuhr No. 222 fort. »Red Bull ist unser Sponsor, schon deswegen sollten wir hier sein. Davon abgesehen ist die Strecke vollkommen okay und auch nicht gefährlich. Viel zu gewinnen oder verlieren gab es zwar nicht, aber das kann ja auch mal angenehm sein.«

Musquin schafft es immerhin in die Top-Drei: »Der Start im Hauptrennen gelang mir gut, dann stürzte Kenny vor mir und ich lag vorne. Es war hart und rutschig, deswegen fuhr ich ein bißchen verkampft und war nicht allzu gut unterwegs. Dungey and Cairoli waren besser drauf und quetschten sich vorbei. Es ist gut, auf dem Podest zu stehen und es war cool, hier dabei zu sein. Red Bull ist einer meiner Sponsoren und ich begrüße es, dass sie dieses Event ins Leben gerufen haben. Es war das erste Mal, dass ich ein Rennen über nur 5 Runden bestritten habe. Die Zuschauer waren mitreissend, spanische Fans sind eben sehr feurig.«

 

Der verletzte MX2-Weltmeister Jeffrey Herlings fehlte, auch Ken De Dycker konnte nicht mit aufgeigen. Dennoch war es ein Top-Event mit großartiger Besetzung. Es wird interessant sein zu verfolgen, ob das »Give me Five«-Event sich zu einem jährlichen Fixpunkt im MX-Terminkalender wird entwicklen können, mit allen großen Stars aus Europa und Amerika.

 

Fotos von Juan Pablo Acevedo www.mx1onboard.com