1290 SD R Challenge: The Ride

Seit ein paar Monaten stehen die vier glücklichen Gewinner der 1290 SUPER DUKE R Challenge fest. Jeder von ihnen erhielt eine KTM 1290 SUPER DUKE R, zunächst für einen bestimmten Zeitraum, um eine Reihe von Challenges zu absolvieren. Der Sinn des Gewinnspiels? Nachdem sich der Staub gelegt hat und alle Challenges erfolgreich absolviert wurden, darf einer die Schlüssel seines „Beasts“ behalten.

Vier Fahrer aus vier verschiedenen Ländern mit vier verschiedenen PowerParts-Spezifikationen hatten die Möglichkeit die 1290 SUPER DUKE R auf Herz und Nieren zu testen. Nach unzähligen Kilometern auf der Straße und der Rennstrecke, getestet unter verschiedensten Bedingungen bei gleichzeitiger Bewältigung der Challenges, erzählen die vier (Test-) Fahrer nun alles über ihre Eindrücke zur KTM 1290 SUPER DUKE R.

Nicht mehr lange und der Gewinner steht fest. Wer gewinnt? Das entscheidest du …

RIDE AUSTRALIEN: JAY MARRIOTT

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Jay Marriott (AUS)
Handling
Um ehrlich zu sein, habe ich über einen Monat gebraucht, bis ich die Leistung in den Kurven voll ausnutzen konnte – nachdem ich mich dann einmal überwunden hatte, muss ich sagen: beeindruckend!

Das Erste, was mir auffiel, war das geringe Gewicht. Nicht falsch verstehen – nach meiner KTM 690 DUKE fühlt sich das “Beast” immer noch massig an – aber im Vergleich zu meiner alten R1, ist sie viel leichter und vertrauenserweckender in den Kurven. Wenn ich wollte, könnte ich wahrscheinlich aus so gut wie jeder Position, noch in die engste Kurve einlenken.

Das Fahrwerk, das ich auch nach endlosen Landstraßenfahrten nur als straff bezeichnen kann, fühlt sich ziemlich gut an, auch in Schräglage.

Die meisten Straßen in Australien sind in schlechtem Zustand und ich war erstaunt, wie gut das Bike auch Fahrten über schlechten Asphalt gemeistert hat. Nach längeren Fahrten habe ich mich manchmal gefragt, ob mein Rücken das überlebt, aber in den Kurven fühlte es sich großartig an. Erwähnenswert ist auch die Motorbremse; nachdem ich von Zwei- auf größere Viertakter umgestiegen bin, bin ich ein großer Fan der Motorbremse geworden. Und bei der 1290er fühlt es sich an, als hätte man einen Anker geworfen.

Design
Das Design der 1290 SUPER DUKE hat mich von Anfang an umgehauen. Sie sieht schnell aus, auch wenn sie stillsteht und ihr Design ist fast schon eine bedrohliche Herausforderung. Erst wenn du dein Bein über das Bike schwingst, erkennst du das ergonomische Design und die komfortable Fahrposition. Es hat nicht lange gedauert, bis ich mich auf der SUPER DUKE wohlgefühlt habe; als großer Fahrer hat mich das beeindruckt.

Power
Meine Erfahrungen auf der Straße haben sich bis dato so ziemlich auf 1000ccm Reihenvierzylinder beschränkt und mein letztes vergleichbares Bike war eine 2007er R1, die ziemlich hart zu fahren war. Zweizylinder hatte ich bis dahin nur bei Testfahrten gefahren. Ihr Fahrverhalten im unteren Drehzahlbereich gefiel mir nicht; sie kommen schwierig in Fahrt und eignen sich nicht besonders für den Alltag. Ich muss zugeben, meine schlechte Meinung zu Zweizylindern hat sich geändert.

Mit der massiven Power der 1290 SUPER DUKE R gehören die Probleme im unteren Drehzahlbereich der Vergangenheit an. Es ist nicht besonders schön so zu fahren, aber mit der Leistung und dem Drehmoment, die einem mit der SUPER DUKE zur Verfügung steht sobald man auch nur leicht am Gashahn dreht, macht es fast schon Spaß.

Bei noch mehr Drehzahl beginnt sie zu ziehen wie ein Güterzug. Das erste Mal, als ich versucht habe die ganze Leistung zu nutzen, konnte ich gar nicht mehr aufhören über das ganze Gesicht zu grinsen.

Leistung & Sicherheit
Wie gesagt, die Leistung  ist unglaublich. Für ein Naked Bike ist die DUKE stabil, nur bei hohen Geschwindigkeiten spürt man den Fahrtwind extrem. Die Beschleunigung ist gut, besonders, wenn man das Vorderrad am Boden halten kann. Noch heute fange ich jedes Mal an zu lachen, wenn ich daran zurückdenke.

Ich habe jetzt einige Kilometer auf dem Tacho. Ich bin zur Hauptverkehrszeit durch Melbourne gefahren, bei Wind und Regen und habe es sogar geschafft eine schöne Tour bei trockenen Bedingungen zu fahren – einfach unbeschreiblich. Auch wenn du in die Kurve fährst, bereits auf der Bremse stehst und das Hinterrad anfängt zu springen, selbst da ewar ich nicht im Mindesten besorgt.

Was uns zum Sicherheitspaket führt. Mit all den verfügbaren Fahrerassistenzsystemen, die den Fahrer unterstützen, habe ich am ersten Tag, an dem ich die SUPER DUKE hatte, sogar meine Freundin fahren lassen … und das auch noch im Regen. Wenn das nicht genug über die Sicherheit des Motorrads aussagt, dann weiß ich auch nicht.


RIDE UK: BARON VON GRUMBLE

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Baron von Grumble (UK)
Handling
Insgesamt bin ich beeindruckt. Das Bike ist agil und wendig, in den Kurven ist es leicht handlen und man kann es richtig fliegen lassen. Eigentlich finde ich es auf diesem Motorrad sogar einfacher und sicherer mit dem Knie am Boden zu fahren, als auf jedem anderen meiner Supersport-Motorräder.

Die Federelemente sind momentan noch ein bisschen weich, was manchmal dazu führt, dass man am Kurvenausgang eine weitere Linie wählen muss – aber das ist nichts, was man mit der Drehung einer Schraube nicht beheben könnte. Den Standard-Lenkungsdämpfer habe ich durch einen voll-einstellbaren ersetzt.

Desgin
Ich liebe die Art, wie das Bike designt wurde – anders als die ganzen Supersport-Bikes, die man sieht (S 1000 R, Tuono etc.) wurde dieses Motorrad für einen bestimmten Zweck designt. Das Design ist super aggressiv, aber weit davon entfernt, wenn es um Fahrkomfort geht. Ich bin etwa 1,90 m und damit zu groß für die meisten Bikes, aber die SUPER DUKE fühlt sich an, als wäre sie für mich gemacht.

Ich mag das Design des analogen Drehzahlmessers, die Ergonomie des großen Tanks, der die Beine vom Wind abschirmt und die superhellen LEDs, durch die andere Verkehrsteilnehmer dich schon von Weitem sehen. Ein kleines Problem ist, dass sich die Spiegel nicht einklappen lassen. In der Stadt, wenn man sich durch den dichten Verkehr quetscht, kann das problematisch sein.

Power
Ich liebe die Leistung und Leistungsentfaltung der SUPER DUKE. Sie hat ein unglaubliches Drehmoment, fühlt sich aber gleichzeitig sanft, sehr kontrolliert und auf bizarre Weise sicher an.

Es gibt nicht mehr zu sagen – einfach unglaublich.

Leistung & Sicherheit
Es ist wohl ganz offensichtlich, dass die SUPER DUKE durch und durch ein Performance-Bike ist. Diese überwältigende Leistung in Verbindung mit den besten Sicherheitsfeatures anbieten zu können, ist etwas, worauf KTM stolz sein kann. Manche sagen, die SUPER DUKE ist mit zu viel Elektronik ausgestattet – ich würde sagen, für 95% der Fahrer sind die elektronischen Hilfen perfekt ausbalanciert. Abschalten kann man sie ja immer noch.


RIDE DEUTSCHLAND: DAVID SCHÖNHOFF

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David Schönhoff (GER)
Handling
Das Handling der SUPER DUKE ist perfekt und sie eignet sich für jede Gelegenheit. Und wenn ich sage eignen, dann meine ich nicht nur akzeptabel. Ich spreche von perfektem Handling bei Fahrten in der Stadt, auf Landstraßen, in den Bergen oder auf der Rennstrecke.

Besonders erwähnen möchte ich die absolut komfortable Fahrposition, selbst im Grenzbereich. Viele Hersteller versuchen einen Kompromiss zwischen sportlichem Fahren und komfortabler Sitzposition zu finden, was aber oftmals nur in der Theorie funktioniert und in der Praxis eher selten umgesetzt wird. Die SUPER DUKE ist anders, Mit ihr sind auch Touren von 1000 km kein Problem. Wenn man absteigt, hat man nicht das Gefühl, dass man eine lange Strecke zurückgelegt hat. Auch schwerere Fahrer können eine Tour mit der SUPER DUKE genießen, denn Hintern, Handgelenke und Rücken sind kaum einer Belastung ausgesetzt. Für alle, die ein schnelles und sportliches Fahrerlebnis suchen, sind Superbikes oftmals die erste Wahl, aber mit ihnen kann selbst die kürzeste Fahrt zum Albtraum werden, wenn die Handgelenke oder der Nacken anfangen zu schmerzen. Alle, die hier nach einer Alternative suchen, haben sie mit der SUPER DUKE gefunden. Die Leistung ist mit der vieler Superbikes nicht nur vergleichbar, sie ist in vielen Aspekte sogar besser.

Das Handling ist so genial, dass man fast schon sage kann, dass auch Anfänger in der Lage wären dieses Motorrad zu kontrollieren. Nur die gewaltige Leistung setzt Anfängern hier Grenzen. Für sie ist es deshalb ratsam in der Anfangszeit im Rain Mode zu fahren (beschränkt auf 100 PS). Der Lenker der DUKE ist sehr komfortabel – die Handgelenke des Fahrers sind gut positioniert und erlaubt ein spielerisch leichtes Einlenken in die Kurven, es reicht ein leichter Druck auf den Lenker. Unterstützt wird das leichte Handling durch das geringe Gewicht von nur 179 kg. Schnelle Serpentinen, in denen Superbike-Fahrer richtig hart arbeiten müssen, sind für die 1290 SUPER DUKE R ein Kinderspiel. Sogar mit den Werkseinstellungen bietet das Fahrwerk der DUKE höchste Präzision. Eine Optimierung des Chassis ist daher auch für fortgeschrittene Sportfahrer nicht wirklich nötig. Das Bike nimmt jede Kurve mit Freude und sogar in den Kurven lässt sich die Linienwahl noch korrigieren.

Wenn man sich die extremen Leistungsdaten der 1290er anschaut, könnte man denken, dass es sich um ein praktisch unkontrollierbares Monster handelt, aber KTM hat uns vom Gegenteil überzeugt. Unglaubliche Leistung, bei einfachem Handling in jeder Situation. Eine DUKE für Jeden! Ganz egal wie groß oder klein, dick oder dünn – die 1290 SUPER DUKE R ist ein „Biest“ für den Alltag. Aber Vorsicht, bei 200 km/h kann es ein bisschen windig werden.

Design
Das Design der 1290 SUPER DUKE R mag für ein Naked Bike typisch erscheinen, aber im Grunde ist es absolut einzigartig. Ich denke, zwei Stichworte bringen es auf den Punkt: brutal und sexy! Der auffällige zweifarbige Gitterrohrrahmen verdeckt so wenig wie möglich und erlaubt einen Blick auf den Motor. Egal, wohin man mit diesem Motorrad fährt, es ist ein absoluter Hingucker. Heutzutage, wo es praktisch unmöglich ist, ein japanisches Superbike vom anderen zu unterscheiden und man einfach nur einer von vielen ist, ist man mit der SUPER DUKE das Gesprächsthema bei jedem Stopp.

Power
Kommen wir zu dem Aspekt der 1290 SUPER DUK ER, über den jeder spricht: die Leistung! Der 1300ccm Motor mit 180 PS schafft sensationelle 151,6 Nm auf dem Prüfstand.

Das ist absolut unglaublich! Man muss zum Vergleich einfach nur einen Blick auf das Drehmoment anderer Motorräder werfen, von denen man dachte, sie wären schnell. Die DUKE ist so verdammt schnell, dass man sich ab und zu selber kneifen muss, um es zu glauben. Und das nicht nur im ersten oder zweiten Gang, auch im dritten und vierten Gang beschleunigt das Bike so schnell, dass es bei der kleinsten Bodenwelle abhebt. Das macht natürlich verdammt viel Spaß für erfahrene Fahrer, die so ein Bike kontrollieren können. Glücklicherweise gibt es die perfekt abgestimmte und abschaltbare Traktionskontrolle, die auch als Wheelie-Kontrolle funktioniert und das Motorrad wieder schnell in die richtige Position bringt – nämlich mit zwei Rädern auf der Straße.

Der große Zweizylinder-Motor ist die ultimative Waffe in den Bergen. Selbst bei niedriger Drehzahl in größeren Gängen, ist es ein Leichtes die SUPER DUKE aus den Kurven zu beschleunigen. Wo drehfreudige Vierzylinder-Motorräder zurückschalten müssen, um ihre Power optimal nutzen zu können, kann die SUPER DUKE ziemlich komfortabel im dritten oder vierten Gang durch die Berge fahren und hat dennoch genug Reserven um schwarze Striche auf den Asphalt zu ziehen. Die DUKE ist so immens kraftvoll, dass es nur ein paar wenige Motorräder in ihrem Segment gibt, die auch nur die entfernteste Chance in einem direkten Vergleich hätten.

In der kurzen Zeit, die die DUKE braucht, um von 0 auf 200 km/h zu beschleunigen, kann man die unglaubliche Power des Motors spüren. Noch bevor du es realisierst, hast du den Tacho vergessen und bist fast schon geschockt, wenn du das nächste Mal hinschaust und bemerkst, mit welcher Geschwindigkeit du unterwegs bist – und das nur mit dem kleinsten Dreh am Gasgriff.


RIDE ITALIEN: MATTEO BONAMICI

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Matteo Bonamici (ITA)
Handling
Wenn man die Spezifikationen im Presse-Folder liest, erwartet man etwas Furchterregendes; ein Motorrad, das mit seinem nicht wirklich kurzen Radstand schwierig zu fahren ist. Stattdessen setzt du dich drauf, schaltest in den ersten Gang und sie begeistert dich einfach. Großartiges Handling, schnell am Kurveneingang (am Scheitel, bist du meist schneller als erwartet). Die DUKE geht jede Kurve mit unerwarteter Geschwindigkeit und bleibt selbst dabei stabil. Schnelle Richtungswechsel sind bei jeder Geschwindigkeit möglich und wir sind ziemlich sicher, dass die Designer wollten, dass die DUKE ein praktisches, spaßiges Straßenbike ist, nicht nur ein Bike für die Rennstrecke.

Bei hohen Geschwindigkeiten, kann es ein bisschen anfangen zu wackeln, aber das ist nichts, was einem den Schlaf rauben muss. Da ich ungefähr 97 Kilo wiege, habe ich für die Runden auf der Rennstrecke die Vorspannung der hinteren Feder leicht erhöht, um die Bodenfreiheit und das Handling in den Kurven zu verbessern.

Was mich am Meisten beeindruckt hat, ist die Vielseitigkeit des Bikes: es lässt dich über die Straße gleiten und dabei fast das Schalten vergessen, aber wenn du auf die Rennstrecke gehst, hat die DUKE ein ähnlich perfektes Ansprechverhalten wie ein Supersportler.

Design
Die Linienführung ist unverwechselbar, eine KTM von Kopf bis Fuß – die Verwechslung mit einem anderen Motorrad ist ausgeschlossen: essenziell, kraftvoll, manchmal etwas zickig und mit erstklassigen technischen Spezifikationen. Man liebt es oder man hasst es. So, wie man es von der österreichischen Marke schon gewohnt ist, hat die KTM 1290 einen Gitterrohrrahmen, der den starken Zweizylinder-Motor umgibt. Ohne viele Worte: das Bike verkörpert auf perfekte Weise KTMs langjährigen Slogan READY TO RACE.

Angesichts seiner Klasse, hätte man vielleicht ein bisschen mehr erwartet, was den letzte Schliff angeht, aber sobald man seinen Blick auf die Feinheiten, wie zum Beispiel die Feder- und Bremselemente, richtet, dann ist alles andere so gut wie vergessen. Beeindruckend ist auch die 48 mm Gabel und das voll einstellbares WP Monofederbein mit Dämpfungshub.

Die einzige nennenswerte Schwäche ist vielleicht die fehlende Vorspannung an den Gabeln; trotzdem hatte ich nie Grund etwas daran zu ändern, was zeigt wie gut das Setting bereits ab Werk ist. Alle, die nicht so leicht zufrieden zu stellen sind, können natürlich einen Blick in den PowerParts-Katalog werfen. Erwähnenswert sind auch die Bremsen: das österreichische Naked Bike bietet das Beste, was der Markt zu bieten hat. Die erstklassigen Brembo M50-Monoblock-Bremssättel (eine Rarität, die normalerweise Sportbikes wie der Ducati Panigale oder Aprilia RSV4 vorbehalten sind), arbeiten zusammen mit einer Pumpe von Brembo und einer Kupplung von Magura, beide radial und einstellbar. Das Gesamtbild wird durch eine Monoshock-Schwinge und zwei großartige Y-Speichenräder komplettiert.

Eine weitere nette Überraschung ist die Fahrposition. Sie ist perfekt für beinahe jede Situation, da sie genau das richtige Dreieck zwischen komfortabler Sitzbank, Fußrasten und Lenker bildet und auch nach endlosen Touren nicht ermüdet.

Was ein bisschen fehlt, ist der Windschutz, aber auch das lässt sich mit ein paar Zubehörteilen ausgleichen. Das Dashboard ist beeindruckend: es bietet dem Fahrer jede nur vorstellbare Information, von Lufttemperatur bis hin zu Restweite und Öltemperatur. Ein zweites Display bietet personalisierbare Zusatzinformationen.

Power
Sprechen wir über das Herz des “Beasts”: ein 1300 ccm Zweizylinder mit 180 PS und 144 Nm Drehmoment. Das sind erschreckend faszinierende Zahlen, genauso wie die acht Sekunden, die das Bike braucht, um auf 200 km/h zu beschleunigen. Die modernsten Elektronikeinheiten, wie das Ride-by-Wire-System, lässt auch die kleinsten Unsicherheiten augenblicklich verschwinden. Der Motor läuft sehr ruhig (selbst bei niedriger Drehzahl im dritten Gang, konnte ich ohne größere Schwierigkeiten aus den Kurven beschleunigen) und reagiert auf die kleinsten Bewegungen am Gasgriff. Das “Beast” ist also zu erahnen, aber es kann gezähmt werden. Zusammen mit der Traktionskontrolle wird jede Fahrt zu einem freudigen Ereignis. Wenn man etwas aggressiver am Gasgriff dreht, zeigt sich das Bike von einer anderen Seite. Glücklicherweise hält das MTC alles unter Kontrolle. Um die SUPER DUKE komplett ausfahren zu können, muss man allerdings auf die Rennstrecke gehen, wo man die ganze Energie des Super Naked Bikes freilassen kann.

Aggressives Fahren bedeutet in Wahrheit, dass man mit unerwartet hohem Tempo in die Kurven fahren kann. Und wenn man den falschen Gang erwischt? Kein Grund zur Sorge: das Bike trägt dich aus der Kurve, als wäre der Fehler nie passiert. Der Motor ist nahezu perfekt, auf der Straße leicht zu handlen, aber ein “Beast”, wenn es die Situation verlangt. Der Benzinverbrauch von 6,5 Litern lag deutlich unter der Erwartung für einen Zweizylinder dieser Größe.

Leistung & Sicherheit
Ein Blick auf die technischen Spezifikationen zeigt, dass es sich hier um den Maßstab des Segments handelt, aber die Konkurrenz schläft nicht. Was die Zahlen aber nicht beschreiben können, ist das unglaubliche Fahrerlebnis, das dieser Zweizylinder aus Mattighofen bietet.

Es ist gar nicht mal die Beschleunigung, die ist natürlich überwältigend, eher die Tatsache, dass du in jedem Gang aus der Kurve fahren kannst, sogar im Falschen. Die DUKE trägt dich vehement aus der Kurve, sogar bei niedrigen Drehzahlen. Wenn es die Bedingungen zulassen und man das Gas weit aufdreht, dann ist die SUPER DUKE eine Quelle endlosen Nervenkitzels, nur beruhigt durch das konstante Aufleuchten des abschaltbaren Schaltblitzes auf dem Dashboard. Je aggressiver man am Gas dreht, desto biestiger wird die DUKE und in diesem Fall ist Vorsicht geboten, denn das Vorderrad will höher und höher steigen. Die dieser Zahl an Pferdestärke, ist effiziente Elektronik ein Muss und KTM hat sich der Herausforderung gestellt. Sie entwickelten drei Fahrmodi, plus die gleiche Zahl an MTC-Einstellungen, eine Auswahl die vor allem das Fahren auf der Straße nochmal reizvoller macht.

RAIN begrenzt auf 100 PS
STREET volle Leistung, aber eine tolerantere Gasannahme
SPORT volle Leistung und direkte Gasannahme

Für mich gab es nie einen Grund das MTC abzuschalten, auch nicht auf der Rennstrecke mit nachlassenden Reifen. DAS MTC greift sanft und nie abrupt ein und ohne die Anzeige im Dashboard hätte ich gar nicht gewusst, dass es aktiviert ist. Außerdem ist die SUPER DUKE mit dem von BOSCH entwickelten neuen 9M ABS ausgestattet; wie das MTC, kann es deaktiviert werden und verfügt sogar über ein Supermoto-Modus, das die Action auf das Vorderrad beschränkt, so dass man in die Kurven driften kann (wenn man so gut ist).


1290 SUPER DUKE R Challenge

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