Outlook 2013 – Vorfreude erlaubt?

Punkto Asphalt dürfen Motorradfahrer und Freunde oranger Lebenslust 2013 einiges erwarten. Zunächst werden 1190 Adventure und Adventure R die Reiseenduro-Fraktion entzücken, danach ist der Stapellauf der neuen Duke 390 geplant. Die vielleicht saftigste Kreation auf der bei KTM nach oben offenen Sabberfaktor-Skala wird Ende des Jahres folgen: die in Mailand als Prototyp gezeigte Super Duke 1290. Mancher wird das Video dazu gesehen, die Soundkostprobe gehört oder Fotos bewundert haben. Derzeit und die nächsten Monate ist Mattighofen damit beschäftigt, das »Biest« der Serienreife zuzuführen. Um die Wartezeit kurzweiliger zu gestalten, haben wir uns mit Designer Gerald Kiska, der jeder KTM der letzten 20 Jahre ihre Formgebung verpasst hat, über die spektakuläre Neuheit unterhalten, die seit der Messe so vielen im Kopf herum spukt.

 

Gerald, bitte erzähl uns über die Geburt der 1290 Superduke.

Nachdem die 990er Adventure den großen Motor erhielt, lag es nahe, dies auch bei der Super Duke ins Auge zu fassen. Entwicklungstechnisch ist das Konzept der RC8-Triebwerke moderner, also war es sinnvoll, damit weitere Projekte in Angriff zu nehmen.

Der Prototyp ist schon ziemlich starker Tobak, allein optisch…

Als die erste Super Duke vorgestellt wurde, wurde ebenfalls viel Staub aufgewirbelt. Das Bike war ungewöhnlich radikal, was für reichlich Aufregung sorgte. Inzwischen sind wir ein paar Jahre weiter. Natürlich muss man hier und da die Schraube anziehen. Aber Grundgedanke und Zielsetzung dahinter sind ähnlich. Wir haben uns angeschaut, auf was die Leute scharf sind, wovon sie träumen. Hubraum alleine bringt es nicht. Ein Bike muss begeistern und direkt ins Herz fahren. Wenn es dazu die Persönlichkeit des Besitzers ergänzt, umso besser. Also wurden Technik und Design weiter entwickelt. Die Superduke 1290 ist ein deutlicher Schritt, die nächste Evolutionsstufe. Das Motorrad ist moderner, hat einen stärkeren Motor, einen größeren Tank und eine Einarmschwinge. Der Abstand von Sitzbank zu Lenker geriet kürzer, die Sitzposition ist mehr vorderradorientiert.

Wie viel Freiheit war beim Konzept erlaubt?

Speziell bei der Super Duke hat KTM sich immer Freiheiten erlaubt, die ansonsten nicht umsetzbar wären. Dieses Motorrad gewährt recht genaue Rückschlüsse auf die Leute, die es kreierten. Weil sie es im wesentlichen für sich selbst gebaut haben. Für die kurvenreichen Straßen rund um Mattighofen und Salzburg ist kein Eisen besser geeignet. Als die Tests mit den 1290er Prototypen in der jetzigen Ausbaustufe absolviert wurden, hat es uns fast die Sprache verschlagen vor Begeisterung. Sensationelles Drehmoment, Wheelies ohne Ende, unglaublicher Fahrspaß. Diese Performance ansehnlich zu verpacken war unsere Aufgabe.

Ein Wort zum Design…

Wie immer eigentlich bei der Superduke, so wenig Design wie möglich. Viel Motor, viel Rahmen, wenig Plastik. Einzelne Elemente der aktuellen 990er wurden übernommen und weiter entwickelt, das KTM-Erbgut, die DNA, ist unverkennbar vorhanden. Das Bike ist sehr leicht, wiegt nur 185 Kilo, was sich auch optisch niederschlagen sollte. Das ist gelungen. Die 1290 verspricht sicher einiges, aber sie hält es auch.

Und das, was uns Ende 2013 erwartet, ist wirklich aufregend?

Ich fahre seit 30 Jahren Motorrad und habe die Super Duke 1290 inzwischen mehrfach ausprobieren können. Soviel Spaß habe ich noch nie erlebt. Damit stehe ich nicht alleine, andere denken ebenso. Punkto Fahrerlebnis eröffnet dieses Bike eine neue Dimension.