EIN BLICK AUF ZUKÜNFTIGE TALENTE UND TECHNOLOGIEN BEIM DIESJÄHRIGEN MOTOCROSS OF NATIONS

Motocross of Nations’ ist das prestigeträchtigste Event im Motocross-Kalender – sozusagen die Olympischen Spiele des Sports, bei denen die Besten der Besten gegeneinander antreten. Dabei werden aus Rivalen Teamkollegen, die für ihr Land in den Kampf ziehen und unter sich ausmachen, wer den begehrten Chamberlain-Pokal mit nach Hause nehmen kann.

Thymeo Bellezza nimmt die Sprünge der Grand-Prix-Strecke wie ein Profi
PC @JPAcevedo

Die Veranstaltung wurde heuer bereits zum 74. Mal ausgetragen. Das diesjährige Rennen im italienischen Mantova hatte aber etwas ganz Neues zu bieten: eine neue, futuristische Junioren-Kategorie. Vor den Augen der internationalen Motocross-Community wurde im Rahmen des ‘Motocross of Nations’ der erste Lauf zur brandneuen European Junior e-Motocross-Serie veranstaltet, bei der sich junge Fahrer auf innovativen elektrischen Bikes messen.

KTM SX-E 5-Fahrer entern zum allerersten Lauf der brandneuen European Junior e-Motocross-Serie die Strecke von Mantova
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Egal, ob dein Herz für 2- oder 4-Takter schlägt. Und egal, ob du zwei oder vier Räder bevorzugst – eines ist klar: Das Zeitalter der elektrisch angetriebenen Fahrzeuge hat schon längst begonnen. Aus diesem Grund wurde die KTM SX-E 5 – das erste elektrisch angetriebene Renn-Motocross-Bike – entwickelt, um junge Fahrer am Anfang ihrer ‚Karriere‘ zu unterstützen. Das Bike ist Teil der Gesamtvision von KTM, wo man sich schon seit Jahren der e-Mobility verschrieben hat – Produkte und Plattformen mit entsprechenden Einrichtungen im österreichischen KTM-Werk belegen das.

Team-Manager Dirk Grübel nahm die KTM-Junioren mit auf eine Tour durch die Einrichtungen von Red Bull KTM Factory Racing
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Innovation, zusammen mit KTMs jahrelangem Bekenntnis zum Aufbau junger Talente ergeben ein hochinteressantes Paket. Dieses Konzept wurde kürzlich noch etwas konkreter, als junge Fahrer aus über 10 Ländern für das erste Rennen der neuen European Junior e-Motocross-Serie die MXON-Strecke enterten. Ja genau, das ist dieselbe imposante, sandige Rennstrecke mit haushohen Sprüngen, auf der die Profis das diesjährige Siegerland unter sich ausgemacht haben. Der Start der neuen Rennserie gestaltete sich wild und aufregend. Es handelt sich um die erste europaweite Motocross-Serie auf elektrischen Motocross-Bikes. Und es tat sich einiges.

Nico Kinz zeigt für Österreich beim ersten Lauf zur European Junior e-Motocross-Serie, aus welchem Holz er geschnitzt ist
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Mit ihren sechs Fahrmodi ist die voll einstellbare KTM SX-E 5 ein enorm kompetentes Bike. Junge Fahrer erzielen damit in etwa die gleichen Rundenzeiten wie mit der großartigen KTM 50 SX – der Vorteil dieses kleinen Blitzes liegt aber darin, dass sie in ihrem langsamsten Modus ganz unten (mit weniger als Schrittgeschwindigkeit) anfangen und die Power langsam steigern können. Ihr einstellbares Fahrwerk erlaubt den Kleinen außerdem, buchstäblich mit dem Bike mitzuwachsen – ein Konzept, dass ihren Eltern nicht nur bares Geld spart, sondern auch mit niedrigem Wartungsaufwand überzeugt. Damit ist das Bike perfekt zum Einstieg und sollte – auch aufgrund seiner geringen Lautstärke – auf der Liste ganz oben stehen. Augenscheinlich sind die Kids von der Technik des Bikes begeistert. Wer weiß? Vielleicht werden sie nie etwas anderes kennenlernen?

Die KTM-Fahrer treffen Rene Hofer, das österreichische Ass im Red Bull KTM Factory Racing Team
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Während so manch einer noch zögert und damit hadern mag, die Zukunft in Sachen Elektromobilität zu akzeptieren, haben 36 junge Fahrer dieses Konzept voll verinnerlicht und sich für die neue europäische Serie eingeschrieben (an der in den ersten zwei Jahren Bikes von drei Herstellern teilnahmeberechtigt sind). Und ihr Tempo war beeindruckend. Eine Tour der Einrichtungen von Red Bull KTM Factory Racing, ein Meet-and-Greet mit der Rennlegende Tony Cairoli (der, zusammen mit seinem Red Bull KTM-Teamkollegen Mattia Guadagnini und Allessandro Lupino, für Italien den Titel beim MXON holen sollte), eine Streckenbegehung mit Rene Hofer und Guadagnini und vieles mehr waren nur die Spitze des Eisbergs.

Der legendäre Tony Cairoli nahm sich die Zeit, das T-Shirt oder Poster jedes einzelnen Teilnehmers beim European Junior e-Motocross zu signieren – eine inspirierende Erfahrung für die Junioren
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Stell dir das mal vor. Als Grundschulkind vor den Augen eines begeisterten italienischen Publikums im Rahmen des Motocross of Nations anzutreten und dann noch deine Helden persönlich zu treffen. Wie toll muss sich das anfühlen? Und alle Kids ließen es ordentlich krachen … mit jeder Runde wurden sie schneller und selbst ein Regenschauer vor der letzten Runde konnte ihre Begeisterung nicht trüben. Einer derer, die in dieser Erfahrung völlig aufging, war der Sohn von Stunt- und Freestyle-Legende Robbie Maddison, der ein Riesen-Fan der KTM SX-E 5 ist und sich wahnsinnig freute, teilnehmen zu können. Jagger trat für die USA an und ist eher an die trockenen Böden Kaliforniens gewöhnt. Das hatte zur Folge, dass er auf seinem elektrischen Minibike im Sand von Mantova viel zu lernen hatte, was dadurch wettgemacht wurde, dass er im Basecamp viele neue Freunde fand.

Stunt-Legende Robbie Maddison kam mit seinem Sohn Jagger, um ihm dabei zuzusehen, wie er seine KTM SX-E 5 im Rennen fuhr
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Während die stolzen Eltern ihre Schützlinge auf der sandigen Strecke von Mantova anfeuerten, schrieben diese Geschichte, indem sie „Vollgas“ gaben und bei der wohl lehrreichsten Erfahrung ihres jungen Lebens ihre Fähigkeiten präsentierten. Aber das war noch lange nicht alles. Nach ‘Motocross of Nations’ und der zweiten Runde in Tscheutschenthal (Deutschland) wird die Serie noch weitere drei Läufe im Kalender der FIM-Motocross-Weltmeisterschaft umfassen und in den kommenden Wochen in Frankreich und Spanien (zwei Läufe) haltmachen. Zweifellos wird es bei den ausstehenden Rennen härter zugehen, nachdem sich die Junioren beim Kick-Off an ihre neuen Arbeitsgeräte und die Profi-Strecke gewöhnt haben.

Timotei Cez und Adriano Carbonara schießen die Gerade hinunter – genau dort, wo Minuten zuvor ihre Helden den Sand aufgewühlt hatten
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Wir wurden dabei Zeuge einer Revolution. Eines Paradigmenwechsels in diesem Sport. Außerdem sahen wir vielleicht bereits einem zukünftigen Weltmeister bei den ersten Gehversuchen zu. Ambitioniert? Auf jeden Fall. Lehrreich? Ganz sicher. Wir freuen uns bereits darauf, zu sehen, wohin sich die Serie in den kommenden Wochen, Monaten und Jahren im Kontext der MXGP und in Sachen Technik entwickelt. Eines werden wir aber nie vergessen: Die lachenden Gesichter der Jungspunde und den Eindruck, den der Start der Serie auf sie haben wird.

Vor ihrem ersten Einsatz bei der European Junior e-Motocross-Serie bekamen die Teilnehmer noch einen Goodie Bag
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Weitere Eindrücke:

Jasper Schade aus Deutschland, der an diesem Wochenende viel dazulernte, wühlt sich mit seiner KTM SX-E 5 durch den Sand
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Rückhalt in der Familie zu haben ist extrem wichtig – am Wochenende des MXON den Junioren auf der Strecke zuzusehen, war eine ganz spezielle Erfahrung für Eltern und Familien
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Elias Eder bewegt seine KTM SX-E 5 gekonnt über die Strecke von Mantova
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