Ein Traum wird wahr …

Ihre Ein-Frau-Expedition „I HAVE A DREAM …“ („Ich habe einen Traum …“) führt Anna Grechishkina auf ihrer KTM 1190 ADVENTURE um den ganzen Planeten.

Sie hat vor, über 50 Länder auf fünf Kontinenten zu besuchen – und zwar allein. Nach über 70.000 gefahrenen Kilometern und fast zwei Jahren Expedition in monumentalen Ausmaßen hat sich der KTM BLOG in Kolumbien kurz zu Anna gesellt. Wir wollten herausfinden, was die junge Ukrainerin (neben ihrem Motorrad) dazu bewegt, die lange Strecke allein anzugehen.

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Unabhängig von der Art der Reise und vom Ziel: Ein Motorrad zu besteigen, heißt immer auch, ein Abenteuer zu beginnen. Doch gibt es Leute, die dabei weitergehen. Am Anfang steht die Idee. Die wird zum Traum. Und der zur Besessenheit.

Klar, wir alle haben Träume. Weitläufige Pläne, die wir „eines Tages“ umsetzen möchten. Doch der Ehrgeiz der 35 Jahre alten Anna Grechishkina war so unerschütterlich, dass ihre Träume wahr wurden. Und das trotz eines – in jeglicher Hinsicht – äußerst schwierigen Wegs.

Von ihrem Haus in der Ukraine aus hat Anna auf ihrer KTM bisher über 70.000 Kilometer allein zurückgelegt. Die Strecke führte sie bisher durch Weißrussland, Russland, Thailand, Malaysia, Singapur, Australien, die USA, Mexiko, Guatemala, El Salvador, Honduras, Nicaragua, Costa Rica, Panama. Und gerade ist sie in Kolumbien angekommen.

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Sie hat vor, über 50 Länder auf fünf Kontinenten zu besuchen. Es wird länger dauern als die zwei Jahre, die sie ursprünglich eingeplant hatte, doch will sie nicht nur eigennützig und zum eigenen Vergnügen von Ort zu Ort fahren. Vielmehr möchte sie andere Leute motivieren, ihren Träumen nachzugehen und keine Angst zu haben, dafür die ersten Schritte zu tun.

In jedem Land, das sie besucht, spricht Anna mit benachteiligten Kindern und Jugendlichen, besucht Waisenhäuser und Altenheime und ermutigt die Gemeinden, ihre wohltätigen und gemeinnützigen Arbeiten fortzusetzen.

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Der KTM BLOG hat Anna an der panamaischen Grenze zu Kolumbien eingeholt, wo sie nervös darauf wartete, dass ihre 1190 ADVENTURE durch die Zollkontrolle gelangt. Von dort aus fährt sie nach Medellín, um ihre unglaubliche Reise fortzusetzen.

Hallo Anna, wie geht’s dir?
„Super! Ich genieße die Wärme hier auf dem vierten Kontinent meiner Reise, Südamerika.“

Welche Pläne hast du in Kolumbien?
„Von Kolumbien erwartete ich mir sehr viel. Viele Reisende haben mir erzählt, was für ein tolles Land es ist, und dass es hier extrem nette Leute gibt. Für die Leute interessiere mich eigentlich immer am meisten. Daher freue ich mich auch wirklich darauf, die Leute vor Ort zu treffen, zu sehen, wie sie leben, mit ihnen zu reden, uns gegenseitig Geschichten zu erzählen.

Natürlich möchte ich die großen Städte besuchen, Cartagena, Medellín, Bogotá, Cali. Und Landschaften, Nationalparks und kurvenreiche Straßen. Ich freue mich darauf, mich mit KTM Teams zu treffen und ihnen von meinem Abenteuer zu erzählen. Ich bin stolz, zur internationalen KTM Familie zu gehören. Überall, wo ich hinkomme, schaue ich beim Händler vor Ort zumindest einmal vorbei und sage ‚Hallo‘!“

Wie warst du, bevor du dich entschieden hattest, rund um die Welt zu fahren? Und warum tust du das eigentlich?
„Vor dieser Weltreise bin ich schon einige Jahre Motorrad gefahren. Und ich war schon immer ziemlich abenteuerlustig. Ich unternahm gerne lange Fahrten, wenn ich mir die leisten und sie mit meinem Vollzeitjob vereinbaren konnte. Jedes Mal, wenn ich nach Hause kam, war ich ziemlich verstimmt. Ein paar Wochen oder auch ein Monat haben mir nicht annähernd gereicht, um das Gefühl eines echten Abenteuers zu bekommen. Da kam mir die Idee, ohne Beschränkung loszufahren und um die Welt zu reisen. Am Anfang hatte ich Angst; mir war klar, dass das nicht so einfach würde. Zudem musste ich eine schwere Entscheidung treffen: entweder das Angebot für einen guten Job mit vielversprechenden Aussichten annehmen oder aber es ablehnen und ohne finanzielle Unterstützung und nur mit meiner Begeisterung irgendwohin fahren (das heißt eigentlich, überallhin). Ich habe mich für Letzteres entschieden und es nie bereut.“

Eine deiner Langstreckenfahrten hat dich schon zur ersten Ukrainerin gemacht, die den „SaddleSore 1000“-Ride absolviert hat, das heißt, du bist in 24 Stunden 1.900 km auf dem Motorrad gefahren. Was war das für eine Erfahrung?
„Ja, das habe ich einmal versucht, das war 2009. Ich glaube, ich wollte mich selbst austesten, sehen, ob ich das kann! Leicht war das aber nicht. Ich musste 24 Stunden lang fahren und mein längster Stopp war nur 20 Minuten lang. Als ich wieder zu Hause ankam, war ich völlig erschöpft. Zudem sind die Straßen in der Ukraine nicht gerade für solche Standards ausgelegt. Aber ich war froh, dass ich diesen Ride bestanden hatte, und habe mich über die Beurkundungen gefreut. Aber ich glaube nicht, dass ich einen solchen Standard-Ride noch einmal fahren werde!“

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Du lässt es jetzt langsamer angehen?
„Diese Fahrt hat für mich eine ganz andere Bedeutung. Ich habe nicht vor, so viel wie möglich so schnell wie möglich hinter mich zu bringen. Ich habe vor, die Atmosphäre der Orte, die ich besuche, kennenzulernen. Und dazu brauche ich Zeit. Ich fahre manchmal gern mit 60 km/h und sehe mich dabei um, atme die Gerüche, genieße die Aussichten. Das entgeht einem, wenn man rast und nur die Straße vor sich sieht und den Verkehr, den man überholen muss. Deswegen fahre ich auch lieber allein, ohne mit jemandem mithalten, pünktlich sein oder etwas beweisen zu müssen. 100 km am Tag können viel eindrucksvoller und nachhaltiger sein als 1000.“

Wie sehr hast du dich auf diese Fahrt vorbereitet und welche größte Schwierigkeit musstest du überwinden, bevor du auch nur auf den Sattel gestiegen bist?
„Um genau zu sein, sind zwischen der Idee in meinem Kopf und dem Beginn der Fahrt eineinviertel Jahre vergangen. Als Erstes musste ich mir das richtige Motorrad suchen. Damals fuhr ich seit sieben Jahren eine Kawasaki Vulcan 900 und war mit der auch zufrieden. Mir wurde aber klar, dass sie für die Weltreise nicht die richtige Maschine war. Also habe ich begonnen, ein anderes Motorrad zu suchen, und habe gehofft, dass mich ein Hersteller sponsern würde, denn ein neues Motorrad konnte ich mir nicht sofort leisten. Alle zeigten Interesse, aber keiner wollte sich beteiligen.

Ehrlich gesagt habe ich zu der Zeit gar nicht an KTM gedacht. Ich wusste nicht viel über die Firma und ihre Motorräder – jetzt aber eine ganze Menge! Die ukrainische Niederlassung von KTM trat mit dem Vorschlag an mich heran, über die ADVENTURE nachzudenken, und ich war einverstanden. So begannen wir, mit dem Werk in Österreich über Möglichkeiten zu sprechen, dass ich das Motorrad bekomme.

Bei KTM hatte ich ein wirklich gutes Gefühl, und als ich eine 1190 ADVENTURE bekam, habe ich mich riesig gefreut. Das war natürlich der wichtigste Teil der Vorbereitungen, aber andere Teile fehlten noch – zum Beispiel die Finanzierung!

Ich habe mich sehr um Sponsoren bemüht und auch einige Hilfe bekommen, aber die hat leider nur für die Vorbereitungen ausgereicht. An dem Tag, an dem ich meine Fahrt begann (am 27. Juli 2013), hatte ich 1.000 US-Dollar in der Tasche. Das wusste kaum jemand, ich habe mich deswegen etwas geschämt. Ich sagte mir, dass, wenn diese Fahrt sein sollte, sich etwas ergeben würde. Ich musste die Fahrt beginnen. Ich war nicht nur mir selbst verpflichtet, sondern auch denen, die mich unterstützt hatten, auf die eine oder andere Weise. Das war das größte Problem und Hindernis. Ich wusste, dass es verrückt war, diese Fahrt zu beginnen, aber sie war ein Traum – ich musste es zumindest versuchen.“

Du nennst deine Fahrt ‚I have a dream …‘, auf Deutsch ‚Ich habe einen Traum‘. Was ist denn dein Traum?
„Mein Traum ist es, die Welt zu verbessern. Sicher, das klingt vielleicht ein bisschen pathetisch, aber in meinem Traum geht es nicht nur darum, die Welt auf dem Motorrad zu bereisen. Das ist nur der Traum im engeren Sinne.

Aber neben meinem Vergnügen bei dieser Fahrt möchte ich auch etwas für andere tun. Ich kann nicht mit Geld aushelfen, aber ich kann von meinen Erfahrungen berichten und meine Geschichte erzählen. Mit diesem Ziel im Kopf versuche ich, Schulen, Waisenhäuser, Colleges und Krankenhäuser zu besuchen und dort mit Kindern zu sprechen und mit allen, die Zuspruch und Motivation benötigen, ihre Träume zu verwirklichen. Erfüllung finde ich, wenn ich nicht nur für mich lebe, sondern auch die Welt um mich herum verändere. Wenn ich Nachrichten von Leuten aus aller Welt bekomme, die mir schreiben, dass sie mich gehört oder meine Fahrt verfolgt haben und dass sie dann begonnen haben zu glauben, dass ihre Träume auch Wirklichkeit werden können und sie sogar schon etwas dafür getan haben, dann habe ich das Gefühl, dass meine Fahrt nicht umsonst ist und sie für die Welt eine Bedeutung hat.“

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Ist der ‚Traum‘ schon einmal zum Albtraum geworden?
„Auf der Fahrt gab es auf jeden Fall schwere Momente: Geldmangel, extreme Müdigkeit, Situationen, in denen ich unsicher, verängstigt, einsam, mutlos war und so weiter. Aber ich habe diese Fahrt nie bereut und nie ernsthaft darüber nachgedacht, die Reise abzubrechen und nach Hause zu gehen. Selbst in solchen Momenten war mir klar, dass dies der beste Teil meines Lebens ist und ich großes Glück habe, diese Erfahrung für das ganze Leben machen zu können.

Aber es ist nicht zu leugnen, dass solche Langstreckenfahrten kein reines Vergnügen sind. Manchmal ist es schwer und kompliziert. Es gibt viele Situationen und Fragen, die sich in einem stabilen Leben nicht stellen. Und nicht mit allen lässt es sich einfach umgehen. Die Fahrt wird zu deinem Leben. Und im Leben gibt es Höhen und Tiefen, das ist ganz normal und natürlich. Und um wirklich zu wissen, was man an den Höhen hat, muss man ab und an vielleicht auch die Tiefen durchqueren.“

Die KTM 1190 ADVENTURE ist ganz anders als die Maschine, die du vor der Reise gefahren bist. Wie bewertest du sie und was gefällt dir am besten an ihr?
„Die KTM ADVENTURE ist meine erste Reise-Enduro. Davor bin ich Cruiser gefahren, und ganz ehrlich – als ich meine KTM in der ukrainischen Filiale gesehen habe, bekam ich einen Schreck und dachte erst: ‚Oh nein, was ich habe ich nur getan?‘ Doch die Entscheidung war schon gefallen, dass ich eine Weltreise auf diesem Motorrad bestreiten würde. Also musste ich mich mit ihm anfreunden.

Ich brauchte eine ganze Weile, um mich an die Maschine zu gewöhnen. Aber sie hat nie versagt, auch wenn ich ab und an Fehler gemacht habe. Sie hat sich als sehr benutzerfreundlich herausgestellt. Wenn die Leute mich jetzt zu meiner Meinung über das Motorrad fragen, sage ich immer, dass, wenn ich es problemlos fahren kann, sie es dann noch besser könnten.

Aber ich kann guten Gewissens sagen, dass ich mit dem Motorrad nicht zufriedener sein könnte. Auch, wenn sie mit dem ganzen Gepäck manchmal etwas schwer ist, gewöhne ich mich immer mehr an sie. Sie hat ihre Zuverlässigkeit bewiesen. Eigentlich ist sie mehr als nur ein Motorrad für mich: Sie ist meine Begleiterin, sie ist das Einzige, das in meinem Leben derzeit Stabilität bietet. Wenn ich sie ein paar Tage nicht sehe, weil sie von Kontinent zu Kontinent transportiert wird, beginne ich, sie sehr zu vermissen.“

Hat sich die Fahrqualität der 1190 über die jetzt angezeigten gut 70.000 Kilometer sehr verändert?
„Nein, und das macht mich froh! Sie verhält sich ganz wie zu Beginn der Fahrt – perfekt. Ich hoffe, dass das auch bis zum Ende der Reise so bleibt. Manchmal denke ich, dass das Motorrad mit jedem Kilometer besser wird. Aber meine Einstellung zu ihm hat sich geändert. Ich habe mich immer mehr daran gewöhnt und habe mehr Selbstvertrauen auf ihm.“

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Auch wenn du die Fahrt allein angetreten bist, würdest du zustimmen, dass die meisten Reisenden – und vor allem Motorradfahrer – auf der Straße nie wirklich allein sind?
„Die Frage ist nicht so einfach zu beantworten. Ja, ich stimme völlig zu, dass, sobald man auf der Straße ist, eigentlich nicht allein ist. Man trifft Leute auf der Straße, an Orten, die man besucht usw. Aber ich würde zwischen allein sein und einsam sein unterscheiden. Manchmal ist man einsam, ohne allein zu sein.

Man trifft viele Leute, kann aber keine wirklich enge Beziehung zu ihnen aufbauen, weil man immer unterwegs ist und sich auch von Leuten verabschieden muss, die man wirklich gern hat. Man kann über das Internet oder das Handy in Kontakt bleiben, aber manchmal braucht man jemanden, der oder die einen in den Arm nimmt, und zwar nicht zur Begrüßung oder zur Verabschiedung, sondern aus echter Freundschaft. Und wenn man allein auf Reisen ist, vermisst man das meist schon sehr schnell.

Andererseits stellt man fest, dass wirkliche Zufriedenheit nicht von den Umständen oder von anderen Leuten im eigenen Leben abhängt und auch nicht abhängen sollte, sondern nur von einem selbst. Man muss sich selbst genug und zufrieden und erfüllt sein können, auch wenn mal keiner da ist.“

Welchen Rat würdest du einem Fahrer oder einer Fahrerin geben, den sie vor einer Langstreckenfahrt auf dem Motorrad beachten sollten?
„Ich würde raten, zuallererst über die Gründe und die Motivation für eine solche Fahrt nachzudenken. Dabei gibt es kein Richtig und kein Falsch, und die Gründe können sich unterwegs ändern, aber ich halte es für wichtig, sich darüber bewusst zu sein, warum man es tun will und wo man hinkommen möchte – im physischen wie im geistig-seelischen Sinne. Es ist kein reines Vergnügen; es ist auch eine Herausforderung, und manchmal eine gewaltige. Andererseits wird man es nie bereuen und immer stolz darauf sein.“

Auf welchen Gegenstand könntest du bei dieser Fahrt nicht verzichten?
„Nach meinem Motorrad ist mein wichtigstes Ausrüstungsstück meine Kamera. Ich mache sehr gern Fotos und als meine Kamera einmal kaputt war oder nicht richtig funktioniert hat, hatte ich das Gefühl, dass etwas Wichtiges fehlt.“

Meinst du, nach diesen zwei Jahren des ständigen Ortswechsels wirst du irgendwann damit aufhören können?
„Nein, deshalb dauert meine Fahrt auch nicht zwei Jahre, sondern mindestens drei! Aber nach fast zwei Jahren auf der Straße vermisse ich schon manchmal das Gefühl von Stabilität. Mir fehlt das Gefühl, zu Hause zu sein. In meinem eigenen, bequemen Bett zu schlafen. Alte Freunde zu treffen, die ich seit vielen Jahren kenne, und so weiter.

Wenn ich unterwegs Leute treffe und diese eine Zeit lang ihre Wohnung und ihr Leben mit mir teilen, bin ich schon ein wenig neidisch. Manchmal möchte ich gar nicht weiterfahren, wegen der Beziehungen zu diesen Leuten. Doch weiß ich auch, dass die meisten von ihnen auf mein Leben neidisch sind, auf meine Freiheit und meine Ungebundenheit. Ich bin vollkommen sicher, dass sich jemand, der den Geschmack ‚der Straße‘ kennengelernt hat, niemals mehr lange an einem Ort bleiben kann.

Ich werde schon bald nach dieser Fahrt über mein nächstes Abenteuer nachdenken. Vielleicht wird das dann nicht ganz so lang. Aber ich habe schon eine Liste von Orten, die ich noch einmal besuchen und besser kennenlernen möchte. Vor allem habe ich auf dieser Fahrt nicht alle interessanten Orte in den Ländern besucht, in denen ich gewesen bin. Dafür wird wohl das ganze Leben nicht ausreichen. Ich weiß also, womit ich mich nach Ende dieser Reise beschäftigen kann.“

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Wir haben nicht viel Zeit mit Anna, aber die mit ihr verbrachte Zeit hat uns begeistert. Und ohne es zu merken, haben wir etwas gelernt: Wir müssen anfangen, in der Liste unserer Träume Häkchen zu setzen. Anscheinend sind es nur wir selbst, die uns an der Verwirklichung unserer Träume hindern! Wer etwas wirklich will, kann es auch erreichen.

Nach ihrer Weltreise will Anna ein Buch über ihre Abenteuer schreiben, mit anregenden Geschichten über einfache Menschen in aller Welt, die trotz Hindernissen und Schwierigkeiten ihre Träume wahr werden lassen.

Sie hofft, dass es Inspirationsquelle für alle wird, nicht nur für Motorradfahrer oder Reisende – dass jeder Traum Wirklichkeit werden kann, wenn man es nur versucht und dabei nicht aufgibt.

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Fotos: Anna Grechishkina


Vivir el sueño …

Anna Grechishkina está conduciendo su KTM 1190 ADVENTURE alrededor del mundo en una expedición en solitario que lleva el nombre de “I HAVE A DREAM … ”

Su plan es recorrer más de 50 países de los cinco continentes, en solitario. El BLOG de KTM mantuvo un encuentro en Colombia con Anna que, con más de 70.000 kilómetros a sus espaldas, llegó al país casi dos años después de haber empezado su épica expedición. Queríamos saber qué impulsa a esta mujer ucraniana (aparte de su motocicleta) a recorrer en solitario los largos caminos.

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Cada vez que te montas en una motocicleta empieza una aventura, sin importar el viaje o el destino. Pero algunas personas quieren ir un poco más lejos. Lo que comienza como una idea, pasa a ser un sueño hasta convertirse en una obsesión.

Evidentemente, todos tenemos sueños: proyectos remotos que esperamos hacer realidad “algún día”, pero Anna Grechishkina, a sus 35 años, posee una voluntad inquebrantable que le ha permitido hacer realidad sus sueños pese a haber tenido que recorrer un arduo camino (en todos los sentidos) para llegar hasta donde está.

Desde su hogar en Ucrania, Anna ha recorrido en solitario más de 70.000 kilómetros a lomos de su KTM por una ruta que la ha llevado a Bielorrusia, Rusia, Tailandia, Malasia, Singapur, Australia, EEUU, México, Guatemala, El Salvador, Honduras, Nicaragua, Costa Rica y Panamá. Ahora acaba de llegar a Colombia.

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Su plan es pasar por más de 50 países en cinco continentes. Va a tardar más de los dos años que en un principio había planeado, pero el objetivo de su proyecto no es solo un esfuerzo egoísta para ir de un lado a otro en busca de diversión: la misión de Anna también es motivar a otras personas para que persigan sus sueños sin miedo a dar el primer paso para su consecución.

En cada país que visita, Anna mantiene encuentros con jóvenes y niños desfavorecidos, visita orfanatos y asilos de ancianos y alienta a las comunidades locales para que continúen las obras de caridad.

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El BLOG de KTM se puso al día con Anna en Panamá cuando llegó a la frontera con Colombia mientras esperaba nerviosa a que su 1190 ADVENTURE pasara por la aduana para poder continuar su increíble viaje hacia Medellín.

Hola, Anna, ¿qué tal te va?
“¡Todo estupendo! Estoy disfrutando de la calidez de mi cuarto continente en este viaje: Sudamérica.”

¿Qué planes tienes durante tu estancia en Colombia?
“Tengo grandes expectativas de Colombia. Muchos viajeros me han contado que es un país asombroso en el que vive gente muy amable. En realidad, la gente siempre es lo que más me interesa en un principio. Por eso, estoy deseando conocer habitantes de Colombia para ver su forma de vida, hablar con ellos y compartir historias.

Evidentemente, también quiero visitar las principales ciudades, como Cartagena, Medellín, Bogotá, Cali, y disfrutar de los paisajes, los parques nacionales y las carreteras sinuosas. Estoy muy emocionada ante la perspectiva de encontrarme con los equipos de KTM para compartir con ellos el relato de mi aventura. Siempre he estado orgullosa de pertenecer a la familia internacional de KTM y, esté donde esté, siempre intento pasarme por los concesionarios locales para, al menos, saludarles.”

¿Qué clase de persona eras antes de tomar la decisión de recorrer el mundo en motocicleta y qué te impulsó a hacerlo?
“Antes de emprender este viaje por el mundo había montado en moto durante algunos años y siempre había tenido espíritu aventurero. Me gustaba hacer viajes largos en la medida en la que me lo permitía mi situación económica y la limitación de tiempo impuesta por un trabajo a jornada completa. Por supuesto, siempre me sentaba fatal tener que regresar; varias semanas o un mes no me bastaban en absoluto para sentir el pulso de la auténtica aventura. Así es como un día se me ocurrió la idea de viajar por el mundo sin límites. Al principio me asustó, pues me di cuenta de que no iba a ser fácil. Y tuve que tomar una decisión muy difícil: aceptar una excelente oferta de trabajo con muchas perspectivas de futuro o rechazarla e ir a otra parte (en realidad, a todas partes) sin apoyo económico, solo con mi entusiasmo. Elegí la segunda opción y nunca me he arrepentido.”

Tu categoría en largas distancias ya la acreditaste al ser la primera mujer ucraniana en superar la prueba “SaddleSore 1000”: 1900 km recorridos con la moto en 24 horas. ¿Cómo fue esa experiencia?
“Sí, lo intenté una vez, en 2009. Creo que quería ponerme a prueba para ver si podía hacerlo. Fue un poco duro. Tuve que conducir durante 24 horas, y la parada más larga que hice solo duró 20 minutos. Cuando regrese, estaba completamente agotada. Además, las carreteras de Ucrania no son precisamente fáciles en semejantes pruebas. En fin, estaba muy contenta por haber logrado completar la prueba y haber recibido las credenciales. ¡Pero no creo que vuelva a participar en pruebas semejantes!”

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¿Entonces ahora te lo tomas con más calma?
“El significado de este viaje es completamente diferente. El objetivo no es cubrir tanta distancia como me sea posible. Mi objetivo es poder experimentar el ambiente del lugar que visito. Y eso me lleva tiempo. A veces me gusta conducir a 60 kilómetros por hora para poder mirar a mi alrededor y disfrutar de los aromas y las vistas. Es algo que nunca vas a experimentar si te apresuras y no ves más que la carretera que se extiende delante de ti y los vehículos que tienes que adelantar. Por eso prefiero ir sola, sin tener que alcanzar a nadie, llegar a tiempo o demostrar nada. A veces, recorriendo 100 km al día obtienes muchas más impresiones y experiencias que conduciendo 1000.”

¿Qué preparación tuviste que hacer para este viaje y cuál fue el mayor obstáculo antes de que pudieras subirte a la moto?
“Para ser exactos, pasó un año y tres meses desde que se me ocurrió la idea hasta que pude comenzar el viaje. El primer paso fue elegir una motocicleta adecuada. En aquel momento llevaba siete años conduciendo una Kawasaki Vulcan 900 y, aunque estaba contenta con ella, me percaté de que no era la motocicleta adecuada para un viaje alrededor del mundo. Empecé a buscar otra motocicleta, con la esperanza de conseguir un patrocinador entre los fabricantes de motocicletas, dado que no me podía permitir comprar una motocicleta nueva. Todos mostraban mucho interés, pero nadie quería contribuir.

Sinceramente, en aquel momento no pensé en KTM porque no sabía mucho sobre la empresa ni sobre sus motocicletas, ¡aunque ahora ya sé muchas cosas! La sede de KTM en Ucrania se puso en contacto conmigo y me sugirió que tuviera en cuenta la ADVENTURE y yo estuve de acuerdo. Así comenzamos a hablar con la fábrica de Austria sobre la posibilidad de que me proporcionaran la motocicleta.

Por suerte, KTM tenía un buen presentimiento y cuando llegué a un acuerdo para conseguir una 1190 ADVENTURE, yo era la mujer más feliz del mundo. Evidentemente esta era la pieza más importante del rompecabezas, pero aún faltaban otras… ¡como la financiación!

Intenté por todos los medios encontrar patrocinadores para el viaje y conseguí alguna ayuda, pero por desgracia solo bastaba para financiar la fase de preparación. De modo que, el día que empezó el viaje (27 de julio de 2013), tenía solo 1000 dólares en el bolsillo. Casi nadie conocía este detalle, y a mí me daba un poco de vergüenza hablar de ello. Me dije a mí misma que si este viaje tenía que ser, ya aparecería alguna solución. Tenía que empezar el viaje a toda costa: no solo me había comprometido conmigo misma, sino también con todos aquellos que me habían prestado apoyo en la medida de sus posibilidades. Ese fue mi mayor reto y obstáculo: me di cuenta de que emprender el viaje era un locura, pero era mi sueño y al menos tenía que intentarlo.”

Le has puesto a tu viaje el nombre de ‘I have a dream …’ ¿En qué consiste tu sueño?
“Mi sueño es convertir el mundo en un lugar mejor. Es posible que suene un poco melodramático, pero mi sueño no solo consiste en viajar alrededor del mundo sobre una motocicleta: es un sueño en el sentido estricto.

Además de divertirme en este viaje, quiero e intento hacer algo útil por los demás. No puedo ayudarles económicamente, pero puedo compartir con ellos mi experiencia y mi historia. Con este objetivo visito escuelas, orfanatos, universidades y hospitales para encontrarme con niños o cualquier otro grupo de gente que pueda necesitar aliento y motivación para seguir persiguiendo sus sueños. Da mucha satisfacción vivir no solo para uno mismo, sino también para los que están a tu alrededor. Cuando recibo mensajes de personas de todo el mundo que, al escucharme o seguir mi viaje, han comenzado a creer que también es posible hacer realidad sus sueños y han hecho algo para conseguirlo, siento que mi viaje no es en vano y que tiene un significado para el resto del mundo.”

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¿Este ‘sueño’ se ha convertido alguna vez en una pesadilla?
“Bueno, está claro que ha habido momentos duros durante el viaje: falta de dinero, cansancio extremo, situaciones de incertidumbre, miedo, soledad, desánimo, etc. Pero nunca me he arrepentido de haber empezado este viaje y nunca consideré seriamente finalizarlo y volver. Incluso en esos momentos me daba cuenta de que ésta es la mejor época de mi vida y de que soy muy afortunada de vivir esta experiencia única e irrepetible.

Pero lo cierto es que estos viajes de larga distancia no siempre proporcionan diversión y entretenimiento. A veces suponen trabajar muy duro, enfrentarte a retos difíciles y tener que lidiar con muchas situaciones y problemas que nunca experimentarías en una vida estable. Muchas de estas situaciones son difíciles de manejar. El viaje se convierte en tu vida, y la vida tiene altibajos, es algo normal y natural. Y para poder apreciar realmente los momentos buenos, tienes que pasar por algunos malos de vez en cuando.”

La KTM 1190 ADVENTURE es muy diferente a las motocicletas que habías conducido antes de empezar este viaje. ¿Qué opinión te merece y cuál es la mejor característica de la motocicleta?
“La KTM ADVENTURE es la primera motocicleta de tipo travel enduro que tengo. Antes solo había conducido motocicletas de crucero y, para ser sincera, cuando vi por primera vez mi KTM en la sede de Ucrania, me asusté y me dije a mí misma: ‘Madre mía, ¿qué es lo que he hecho?’ Pero ya había tomado la decisión de emprender el viaje en esta motocicleta y por ello tenía que hacerme “su” amiga.

Poco a poco, fui sintiéndome cada vez más cómoda en la moto; nunca me falló a pesar de que cometía errores cada cierto tiempo. Demostró ser muy fácil de usar. Ahora, cuando la gente me pide que dé mi opinión sobre la moto, siempre contesto que si yo puedo conducirla y sentirme cómoda en ella, los demás también pueden hacerlo incluso mejor.

Pero, sinceramente, debo decir que no podría estar más contenta con la motocicleta. Y, aunque a veces dé la sensación de ser un poco pesada con todo el equipaje, cada vez me siento más cómoda en ella. Me ha demostrado su fiabilidad. Para mí no es solo una motocicleta: es mi compañera, lo único estable que hay en mi vida en estos momentos. Cuando no la veo durante varios días mientras la trasladan a otro continente, comienzo a sentir que la echo mucho de menos.”

¿Ha cambiado mucho la calidad de conducción de la 1190 desde que la estrenaste hasta ahora, cuando ya tiene más 70.000 kilómetros en el cuentakilómetros?
“No, ¡y ello me alegra enormemente! El rendimiento de la motocicleta no ha cambiado desde que comencé a usarla, es genial. Espero que continúe así al menos hasta que termine el viaje. A veces tengo la sensación de que la moto mejora con cada kilómetro que recorre. Pero mi actitud hacia la moto sí que ha cambiado. Ahora me siento más cómoda y confiada en ella.”

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Aunque realices el viaje en solitario, ¿darías la razón a la mayoría de los viajeros (especialmente motoristas) cuando dicen que nunca están realmente solos en la carretera?
“Bueno, no es fácil responder a esa pregunta. Sí, estoy totalmente de acuerdo en que, una vez estás en la carretera, no estás realmente solo. Conoces a mucha gente en la carretera, en los lugares que visitas, etc. Pero yo marcaría la diferencia entre estar solo y sentirse solo. A veces te sientes solo cuando no estás solo.

Conoces a mucha gente, pero no puedes desarrollar un vínculo estrecho con ellos porque siempre te estás desplazando y tienes que decir adiós incluso a la gente que te gusta de verdad. Puedes mantener el contacto a través de Internet o de los teléfonos móviles, pero a veces simplemente necesitas a alguien cerca de ti que te abrace, y no me refiero a un abrazo de bienvenida o despedida, sino a un abrazo amistoso de verdad. Y, cuando conduces solo, empiezas a echarlo de menos de verdad.

Por otro lado, empiezas a darte cuenta de que la verdadera felicidad no depende, ni debe depender, de las circunstancias o de las personas que haya en tu vida, sino solo de ti mismo. Deberías disfrutar de tu propia compañía, ser feliz y estar contento incluso si no hay nada ni nadie a tu alrededor.”

¿Qué consejo darías a cualquier motorista (hombre o mujer) antes de que consideren una aventura de larga distancia en una motocicleta?
“Yo les aconsejaría que comenzaran reflexionando sobre las razones y la motivación para emprender tal viaje. No hay aciertos o errores, y las razones pueden cambiar a lo largo del viaje, pero creo que es importante entender por qué quieres hacerlo y adónde quieres llegar, tanto en un plano físico como espiritual. No solo se trata de diversión y entretenimiento, también constituye un reto, en ocasiones un reto muy duro. Por otro lado, es algo que nunca lamentarán y de lo que siempre estarán orgullosos.”

¿Qué elemento del equipamiento u objeto te resulta imprescindible en este viaje?
“Después de la moto, mi cámara es el elemento más importante de mi equipo. Me encanta hacer fotos y cuando mi cámara está rota o no funciona bien, tengo la impresión de haberme perdido algo de vital importancia.”

¿Crees que podrás dejar de desplazarte de un sitio a otro después de llevar dos años haciéndolo constantemente?
“No, por eso mi viaje no va a durar dos años, sino al menos tres. Pero tras dos años en la carretera, a veces echo de menos la sensación de estabilidad. Echo de menos la sensación de estar en casa. O de dormir en la comodidad de mi cama. De quedar con viejos amigos a los que conozco desde hace años, etc.

Cuando conozco gente en el camino que comparte conmigo su casa y vidas durante un tiempo, me entra un poco de envidia. A veces no me quiero ir por el vínculo que tengo con ellos. Pero, al mismo tiempo, sé que la mayoría de ellos envidian mi vida: mi libertad y desconexión. Estoy completamente segura de que una vez que has probado ‘la carretera’, nunca podrás establecerte de nuevo en un lugar durante mucho tiempo.

Poco después de finalizar mi viaje, me pondré a pensar en mi próxima aventura, que quizá no sea tan larga. Pero ya tengo una lista de lugares a los que me gustaría volver para explorarlos mejor. Es más, durante este viaje no voy a visitar todos los lugares de interés en los países por los que paso. Creo que una vida entera no bastaría para ello. Vamos, que sé cómo entretenerme una vez que se acabe el viaje.”

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No estuvimos mucho con Anna, pero el tiempo que pasamos con ella resultó inspirador y nos enseñó, sin que nos diéramos cuenta, que hay que asegurarse de empezar a tachar elementos en nuestra lista de sueños por cumplir. ¡Parece que lo único que nos impide hacer realidad nuestros sueños somos nosotros mismos! Si de verdad deseas algo, puedes hacer que suceda.

Tras completar su viaje alrededor del mundo, Anna escribirá un libro sobre su aventura con estimulantes historias sobre gente corriente de todo el mundo que hace realidad sus sueños pese a toda clase de obstáculos y dificultades.

Anna espera que ello sea una fuente de inspiración para que todas las personas, no sólo motoristas o viajeros, comprueben que cualquier sueño puede hacerse realidad si le das una oportunidad y no te rindes.

Sigue el viaje de Anna en www.ihaveadreamrtw.com, Facebook, Twitter y en Instagram.

Fotos: Anna Grechishkina