Herlings KTM 250 SX-F: 5 Besonderheiten am Grand Prix-Bike mit der ‘84’

Sechs Grands Prix und zwölf Rennläufe; Jeffrey Herlings hat nicht nur den Beginn der FIM MX2 Motocross Weltmeisterschaft dominiert, er fährt seine Konkurrenten mit perfekten Rennen nahezu in Grund und Boden. Das Red Bull KTM-Werksbike des Niederländers unterscheidet sich bekanntermaßen nicht sehr vom 250 SX-F-Serienmotorrad; nur der Motor und die Federelemente von WP Performance Systems sind anders.

Um mehr über weitere kleinere Änderungen zu erfahren – wie Sitz und Factory Racing-Graphics – die Herlings Bike READY TO RACE machen, sprachen wir mit Mechaniker Wayne Banks

Wayne Banks KTM 450 SX-F Valkenswaard (NED) 2016

Wayne Banks KTM 450 SX-F Valkenswaard (NED) 2016

1. Atemhilfe: Ein größerer Kühler
„Bei sehr heißen Bedingungen und solchen, die das Bike mehr beanspruchen, nutzen wir einen größeren Kühler. Das macht es ein bisschen sicherer für die Motor-, Öl- und Wassertemperatur. Wir behalten die Temperatur durch Aufzeichnungen im Auge und wenn sie ein Limit erreicht, dann wechseln wir den Kühler. Auch die Größeren sind sehr stark und widerstandsfähig. Wir testen sehr viel in diesem Bereich und nach Auswertung der Daten, haben wir verschiedene Varianten und Modelle ausprobiert und am Ende das ausgewählt, das am besten zu unseren Bedürfnissen und Ansprüchen passt.“

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2. Schmutzfänger: Twin Air-Schutzgitter
„Twin Air hat in Zusammenarbeit mit uns dieses neue Gitter entwickelt, das wir bei sandigen oder schlammigen Bedingungen über dem Kühler-Einlass anbringen. Wir sind es bei den ersten drei Rennen in dieser Saison gefahren und es ein wirklich einfaches, aber effektives Produkt und hilft auch bei der Kühlung. Je nach Streckenbedingungen können wir es an einem oder mehreren Rennwochenenden einsetzen; grundsätzlich ist das flexible Plastikgitter sehr langlebig; wir sind in diesem Jahr zwei GPs mit einem Set gefahren.“

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3. Karbonschutz-Abdeckung: Schützt den Motor
„Diese Karbonschutz-Abdeckung bedeckt die Kabel, die aus dem Motor kommen und schützt sie vor Beschädigungen oder Abtrennung, was das Rennende bedeuten würde. Es ist ein Teil, das wir entwickelt haben, um das Motorrad zu schützen. Das Gute bei KTM ist, dass viele Leute Ideen austauschen, wenn es um Neuentwicklungen geht; es gibt nicht die eine Person, die diktiert, was am Motorrad verbaut werden darf.“

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4. Runde Sache: Kite-Räder
„Seit einigen Jahren fahren wir mit Kite-Rädern. Jeffrey ist eher groß, was eine ziemliche Belastung für die Räder sein kann, aber ich kann ihre Qualität gar nicht genug loben. Bei einem GP haben wir vier Rädersätze zur Verfügung, inklusive der an den Bikes. Abhängig vom Wetter probiert Jeffrey verschiedene Reifen und sortiert dann aus. Wir registrieren die Stunden, die das Rad bereits gelaufen ist. Sie werden sprichwörtlich auf Herz und Nieren geprüft und bisher hatten wir keine Probleme.“

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5. Gangwechsel: Zurück zum Standard!
„Am älteren Motorrad haben wir immer das Ende des Schalthebels gekürzt, um ihn kleiner zu machen und so die Chance zu minimieren, dass er beschädigt wird. Beim 2016er Serienmotorrad hat der Schalthebel eine bessere Form, die sich nicht so schnell und stark abnutzt und für Jeffrey scheint es ebenfalls zu funktionieren. Wir haben es also bei der Serienversion belassen, nur ein paar Schützer hinzugefügt, so dass keine Probleme mit Schlamm gibt. Es spricht sehr für das Originalteil, dass es auch für den Renneinsatz geeignet ist. Das alte Teil war aus einer Metalllegierung und das neue ist aus Stahl, wodurch es nochmal stärker ist … auch wenn es nicht so aussieht!“

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Fotos: Adam Wheeler