Joe Pichler: A long way to India

Seit mittlerweile 30 Jahren durchquert der Österreicher Joe Pichler bei seinen Motorradreisen die Kontinente dieser Erde. Nach Südamerika und Afrika, reist er nun seit drei Monaten durch Asien, mit dem Ziel Indien.

30. Mai
Schon langsam wird es ernst: der Tag der Abreise naht! Meine Wohnung schaut aus wie eine Außenstelle von Touratech mit integrierter Foto- und Elektronikabteilung. Immer wieder faszinierend, was alles auf einem Motorrad Platz hat.

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2. Juni
Move into a new world. Auf dem Weg nach Indien sind keine Nikon Kameras mehr im Gepäck. Es kommt das derzeit innovativste Kamerasystem, die neue E-M1 von Olympus, zum Einsatz.

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3. Juni
Fertig! Alles ist verstaut, auf geht’s nach Indien. Immer der aufgehenden Sonne entgegen.

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8. Juni
Nach einem kurzen Aufenthalt in Dubrovnik, geht es quer durch Griechenland. Wo wir leider weder Bären noch Wölfen begegnet sind. Heute gibt es noch einen Ruhetag an der Ägäisküste, bevor das Abenteuer „Indien – lockende Ferne“ richtig startet.

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11. Juni
Meistens sind wir hier in der Türkei auf den Hauptstraßen unterwegs, aber ein paar Abstecher auf Schotterpisten müssen schon sein.

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12. Juni
3.400 km Anreise liegen hinter uns. Hier in Kappadokien beginnt der wirkliche Spaß.

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13. Juni
Heute sind wir mal in die Luft gegangen.

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15. Juni
Die Fahrt zum Nemrut führt durch eine richtige Mondlandschaft.

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16. Juni
Der Laden Dogan Motorsiklet in Erzurum schaut unscheinbar aus, ist aber ein sehr wichtiger Punkt für den Verlauf der weiteren Reise:
1. Es gibt hier eine neue Garnitur Metzeler Karoo 3
2. Per UPS sind unsere Pässe mit dem Pakistan Visa angekommen. Wir können nun die Tour wie geplant über Iran – Turkmenistan – Usbekistan – Kirgisistan – China – Pakistan bis nach Indien fahren!

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19. Juni
Wir sind im Iran angekommen. Das heißt Kopftuch für Renate und Wasserpfeife statt Bier für mich.

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20. Juni
Hossein aus Urmia sorgt für eine stressfreie Einreise in den Iran. Für Motorradfahrer die nur in den Iran wollen, kann er die Einreise auch ohne Carnet organisieren!

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23. Juni
Auf zwei Rädern durch die iranische Provinz Kurdistan. Die Grenze zum Irak ist zum Greifen nah und Bagdad ist nur 250 km Luftlinie entfernt. Aber hier in Howraman ist von der Krise nichts zu spüren.

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25. Juni
Der Spruch aus dem 17. Jahrhundert „Esfahan nesf e jahan” („Esfahan ist die halbe Welt”) ist vielleicht etwas übertrieben. Aber Esfahan ist immer noch eine faszinierende Stadt mit freundlichen und weltoffenen Bewohnern.

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29. Juni
Tankstopps im Iran sind eine angenehme Sache. Bei einem Preis von 24 Cent je Liter wir die Reisekassa nicht sonderlich belastet.

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3. Juli
Die Dasht e Lut ist eine der schönsten Wüsten Asiens, aber auch eine der heißesten. Um 18:00 Uhr hat es immer noch 49 Grad. Aber das kann mich natürlich nicht abhalten, mit meiner 1190 ADVENTURE R ein paar Spuren in den heißen Wüstensand zuziehen. Danke Iraj, für den Support in der Lut.

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12. Juli
Am letzten Tag im Iran haben wir in Bojnurd die Jungs vom Motorradclub getroffen. Wegen eines idiotischen Gesetztes im Iran, dürfen sie aber ihre heißen Öfen nur an einem einzigen Tag in der Woche auch fahren – am Freitag! Die restlichen sechs Tage dürfen nur kleine Motorräder mit maximal 250ccm auf der Straße unterwegs sein.

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14. Juli
640 km durch die Karakum Wüste. Das war heute die längste Etappe der Reise, auf einer zum Teil sehr schlechten Asphaltstraße bei Temperaturen über 40 Grad. Aber in Turkmenabat gibt es das erste Bier seit fast vier Wochen. Prost!

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17. Juli
Die Karawane flieht vor der Hitze Usbekistans in die Berge Kirgisistans.

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21. Juli
Daunenschlafsack und Griffheizung. Dinge, die wir seit Wochen nicht mehr gebraucht haben, werden hier in den Bergen Kirgisistans wieder wichtig. Danke an Urs von MuzToo für die hilfreichen Tipps!

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26. Juli
Am Fuße des 7134 m hohen Pik Lenin bauen wir in einer atemberaubend schönen Landschaft unser Zelt auf. 15.000 km haben wir die gesamte Campingausrüstung bisher umsonst mitgeschleppt. Aber es sind gerade diese Momente, für die sich der Aufwand lohnt.

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31. Juli
In dieser netten Hotellobby werden wir die kommenden vier Tage verbringen. Eigentlich hat alles gut begonnen. Taher, unser Guide aus Kashgar, hat uns an der Kirgisisch – Chinesischen Grenze abgeholt. Eine Einreise nach China mit dem eigenen Fahrzeug ist nur mit einem offiziellen Führer möglich! Dann haben wir in Kashgar die islamischen Feiertage zum Ende des Ramadan abgewartet, um heute, am Donnerstag, nach Pakistan weiterzureisen. Aber die pakistanischen Behörden haben es sich kurzfristig anders überlegt und die Grenze auch am heutigen Tag nicht geöffnet. Morgen ist ein Feiertag in China und am Wochenende ist der Khunjerab-Pass ohnehin geschlossen. Wir sitzen daher in dem gottverlassenen Nest Taschkurgan auf 3.000 m fest. Es geht frühestens am Montag weiter, Inschallah!

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3. August
Die vier Tage in Tashjurgan waren nicht so schlimm. Es gibt Sinkiang Bier, gegrilltes Lamm und viel Zeit die Kamera auszupacken.

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6. August
Wir haben es geschafft! Zuerst fünf Stunden Ausreiseprozedur, dann noch 125 km im Konvoi, aber nun stehen wir am Khunjerab-Pass. Mit 4639 m einer der höchste Grenzübergänge der Welt. Entlang des Karakorum-Highways geht es nun weiter in den Süden. Seit 2010 ist die Straße bei Attabad durch einen gigantischen Erdrutsch unterbrochen. Den 18 km langen Stausee müssen wir mit einem Boot überqueren.

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9. August
Ich bin eigentlich kein Frühaufsteher. Aber um die ersten Sonnenstrahlen auf dem 7.788 m hohen Rakaposhi zu sehen, heißt es um 4:30 Uhr aufstehen.

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11. August
Die Regierung hat sämtliche Straßen nach Lahore an den neuralgischen Punkten wie Brücken und Kreuzung durch quergestellte LKWs blockieren lassen. Die Polizei rät uns bis zum 15. August in Islamabad zu bleiben und die Unruhen hier in einem Hotel abzuwarten. Aber so leicht kann man uns nicht aufhalten und wir machen uns auf den 300 km langen Weg nach Lahore. Mit einem Auto wäre es unmöglich gewesen, die unzähligen Sperren zu durchbrechen. Aber mit dem Motorrad finden wir immer einen, wenn auch beschwerlichen, Umweg. 12 Stunden brauchen wir für die 300 km und ich bin selten so froh gewesen, ein Etappenziel erreicht zu haben. Nach zehn Wochen stehen wir an der Grenze zu Indien und beobachten das bizarre Spektakel der Grenzschließung bei Sonnenuntergang.

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14. August
Sitzen nun schon seit vier Tagen hier in Amritsar fest. Dem indischen Zoll gefallen meine neuen Reifen so gut, dass sie die Karoo 3 einfach nicht hergeben wollen.

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20. August
Das hier ist Mr. Babu. Der Retter in der Not. In seinem Koffer hat er eine neue Garnitur Metzeler Karoo 3. Vielen Dank an Shravan Krishnan von KTM, ohne seine Mithilfe wäre es nicht möglich gewesen, die Reifen durch den Zoll zu bekommen. Da am Abend hier in Srinagar alles geschlossen ist, muss ich die Reifen selber wechseln. Habe natürlich meinen Touratech Kompressor mit dabei und schon sehr oft Reifen gewechselt. Aber der Karoo 3 Hinterreifen ist ein besonders harter Brocken und treibt mir Schweißperlen ins Gesicht. Dafür hat die erste Garnitur unglaubliche 13.000 km gehalten.

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25. August
Zanskar ist nur über den 4,401 m hohen Penzi-Pass zu erreichen. Und wir müssen auch den gleichen Weg wieder zurück fahren, aber es hat sich gelohnt.

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2. September
Hier haben die Inder mal wieder etwas übertrieben. Der Khardung La ist weder 5602 m hoch, noch die höchste Straße der Erde. Ich war ja selbst schon in Bolivien auf 5796 m. Aber mit 5.359 m ist er der höchste Punkt unserer Reise. 19.012 km sind wir in den letzten 3 Monaten gefahren. Meine KTM 1190 ADVENTURE R hat uns völlig problemlos durch heiße Wüsten, staubige Steppen und bei Schneetreiben aufs Dach der Welt gebracht.

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Fotos: Joe Pichler | www.josef-pichler.at