KTM 1290 SUPER DUKE R: BEAST INCREASED

KTMs BEAST ist zurück! Nun ja, in Wahrheit war es nie wirklich weg. Aber nach drei Jahren auf den Straßen und Rennstrecken dieser Welt, war es für KTM an der Zeit, ihrem super Naked Bike den Status 2.0 zu verpassen. Nach der Präsentation auf der EICMA in Mailand, warf der KTM BLOG einen genaueren Blick auf die Neuheiten an der KTM 1290 SUPER DUKE R im Modelljahr 2017.

KTM 1290 SUPER DUKE R MY2017

KTM 1290 SUPER DUKE R MY2017

2005 folgte die 990 SUPER DUKE auf die 1-Zylinder-Duke und verpasste KTM damit ein deutlich aggressiveres Image auf Asphalt. Fahrer liebten sie, aber Veränderung ist unvermeidlich.

Fast auf den Tag genau vier Jahre ist es her, dass KTM das actionreiche Video von einem aus einem Geheimversteck entkommenden Prototypen veröffentlichte; Qualm durchdrehender Reifen vernebelte die orange-weiß lackierten Räder, während der von der MotoGP inspirierte Akrapovič-Endschalldämpfer den passenden Soundtrack lieferte.

Im darauffolgenden Jahr erschien die Serienversion des BEASTs, die zwar dem Design des Prototypen treu blieb, aber ohne dessen Auspuffanlage auf den Markt kam (die wäre allerdings unter keinen Umständen für eine Straßenzulassung geeignet gewesen … so eine Schande). Die 1290 stellte ihre Vorgängerin, die 990, komplett in den Schatten. Ein wahres BEAST eben. Die 1290 beeindruckte mit atemberaubender Leistung und unvergleichlichem Handling und ist sowohl für den täglichen Einsatz (es sei denn, du schaltest die Traktionskontrolle ab) als auch für längere Strecken geeignet.

Da KTM bei der Entwicklungsarbeit niemals einen Gang zurückschaltet, schauen wir nun in das Gesicht eines noch schlankeren und aggressiveren BEASTs. Was ist neu? Der KTM war einen Blick auf die wichtigsten Neuerungen.

STYLING – Das BEAST hat ein neues Gesicht!
Der markante, neudesignte LED-Scheinwerfer ist optisch die auffälligste Veränderung des Bikes. Um das Gewicht zu reduzieren, integrierten die KISKA-Designer den Hitzeschutz des Scheinwerfers als eigenes Designelement und montierten direkt die gedruckten Leiterplatten. Auch das Tagfahrlicht besteht aus sechs LEDs. Das Ergebnis ist eine unglaubliche Lichtausbeute und eine bessere Wahrnehmung durch andere Verkehrsteilnehmer – Sicherheit geht vor!

Zwei neue Farben und Grafiken unterscheiden die zweite Generation des Bikes auf den ersten Blick von der Vorgängerin und um die räuberische Natur des BEASTs noch stärker zu betonen, wurden die Seitenteile aggressiver designt. Die neue Sitzbank ermöglicht einen besseren Blick auf den Gitterrohrrahmen und macht damit der Bezeichnung ‘naked’ alle Ehre.

KTM 1290 SUPER DUKE R MY2017

KTM 1290 SUPER DUKE R MY2017

MOTOR – Die Kraft des Fortschritts
An Leistung hat es der 1290 SUPER DUKE R nie wirklich gefehlt, aber die Chance, einem noch besseren Motor noch mehr Leistung zu entlocken – und um den Euro 4-Bestimmungen zu entsprechen – wollten die KTM-Entwickler auf keinen Fall verpassen.

„Ziel war es, die Motorleistung zu erhöhen und eine etwas sanftere Drehmomentkurve ab 5.750 rpm zu schaffen“, erzählt Adriaan Sinke, Produktmarketing-Manager.

Ein 10mm kürzerer Ansaugflansch und ein neudesignter Resonator im Zylinderkopf verbessert die Drehzahl unter 5.000 rpm und reduziert die CO2-Emissionen um bis zu 10%. Dank des flachen Designs der bearbeiteten Titan-Einlassventile mit Chromnitrid-PVD-Beschichtung entsteht ein höheres Verdichtungsverhältnis von 13,6:1. Das Ergebnis ist ein Anstieg von 3 kW (4 PS) auf jetzt 177 PS. Das maximale Drehmoment entfaltet sich nun ruhiger und wird zwischen 6.750 rpm (140 Nm) und 7.000 rpm (141 Nm) abgegeben. Wir können es kaum erwarten, diesen Punch zu erleben …

KTM 1290 SUPER DUKE R MY2017

KTM 1290 SUPER DUKE R MY2017

ELEKTRONIK – Mehr Auswahl mit der Fingerspitze
Hier finden sich die nächsten größeren Neuerungen der SUPER DUKE R. Standardmäßig zähmen Fahrer das BEAST mithilfe fortschrittlichster Fahrassistenzsysteme wie MSC (Motorrad-Stabilitätskontrolle), das die schräglagenabhängige MTC (Motorrad-Traktionskontrolle) kontrolliert, ABS (Kurven-ABS) und Supermoto-Modus.

Die drei Fahrmodi (Street, Rain und Sport) bleiben unverändert und erlauben eine verbesserte Gasannahme und ein verändertes Eingreifen der Traktionskontrolle. Die Geschwindigkeitsregelanlage wird auf der linken Seite des Lenkers aktiviert und der KTM RACE ON-Transponder startet das Motorrad, verriegelt den Tankdeckel sowie das Lenkschloss. Und nicht zu vergessen: Die Geschwindigkeitsregelanlage ist Standard.

KTM RACE ON Key

KTM RACE ON Key

Richtig interessant wird es mit den beiden optionalen Elektronikpaketen, die jedem Fahrer individuellen Spielraum lassen, um die 1290 perfekt zu nutzen.

PERFORMANCE PACK: Neben der Motorschleppmoment-Regelung (MSR) – die wie eine umgekehrte Traktionskontrolle funktioniert und das Blockieren des Hinterrades bei hartem Abbremsen verhindert – umfasst dieses Paket den Quickshifter+ für schnelles, kupplungsloses Rauf-und-Runter-Schalten. Das neueste Feature ist die KTM MY RIDE-Funktion, eine Wireless-Smartphone-Integration in das neue TFT-Display und ermöglicht eine unproblematische Nutzung des Smartphones (Anrufe annehmen, Musik abspielen, Navi) während der Fahrt.

TRACK PACK: Für die Hardcore-Fahrer, die das Maximum aus ihrem BEAST herausholen wollen, enthält das TRACK PACK die neue Schlupfanpassung, welche sich anhand von neun Stufen fein abstimmen lässt und es dem Fahrer zum Beispiel ermöglicht, augenblicklich auf nachlassende Reifen zu reagieren und so ganz oben auf der Zeitenliste zu stehen. Diese frei konfigurierbaren Motormappings umfassen auch eine aggressivere Abstimmung und der Anti-Wheelie-Modus kann abgeschaltet werden, wenn du mit Stil die Ziellinie überqueren willst. Die Launch-Control erlaubt optimale und schnelle Starts. Bleib am Gas und die Elektronik greift ein. Erstmals finden sich diese cleveren Entwicklungen an einer KTM.

Beide Elektronikpakete können jederzeit von einem autorisierten KTM-Händler installiert und auch in Verbindung genutzt werden. Die TRACK PACK-Features sind nur als Gesamtpaket erhältlich, wohingegen die PERFORMANCE PACK-Features auch separat installiert werden können. Der Paketpreis ist insgesamt günstiger, als jedes Feature einzeln zu kaufen.

KTM 1290 SUPER DUKE R MY2017

KTM 1290 SUPER DUKE R MY2017

TFT-DISPLAY – Farbtupfer
Die 2016er 690 DUKE war die erste KTM mit einem TFT-Display, aber das Farbdisplay der 1290 R ist noch einmal ein ganz neues Level – es ist praktisch ein an Lenker befestigtes iPad. Alle aktuellen Informationen zum Bike können nach den individuellen Vorlieben des Fahrers angezeigt werden und der auf der linken Seite des Lenkers montierte Menüschalter – ähnlich wie beim Vorgängermodell – macht es super einfach, sich durch die verschiedenen Features und Settings des Bikes zu scrollen. Außerdem reagiert das Display auf die unterschiedlichen Lichtbedingungen bei Tag und bei Nacht, genauso wie auf die Temperatur des Bikes.

KTM 1290 SUPER DUKE R MY2017

KTM 1290 SUPER DUKE R MY2017

FAHRWERK – Scharfe Waffe
Das Gute an der ersten 1290 SUPER DUKE R war, dass sie gleichzeitig ein verrückt-wildes und ein Motorrad für den täglichen Einsatz sein konnte, das sich auch für längere, komfortablere Touren eignete. Diese einzigartige Balance wollte KTM auf jeden Fall auch in der zweiten Generation bewahren, daher blieben der charakteristische Stahlgitterrohrrahmen und der dazu passende Heckrahmen unangetastet. Dennoch sollte die R noch ‘gewagter’ werden.

Um den sportlichen Charakter der SUPER DUKE R noch weiter zu unterstreichen, erhielt die neue SUPER DUKE R die WP Split Fork (mit Zugstufe auf der rechten und Druckstufe auf der linken Seite) und ein WP-Federbein; damit ist die Grundlage für Highspeed-Exzellenz gelegt. Abgerundet wird das Design durch einen breiteren und tieferen Lenker, der mehr Gewicht auf das Vorderrad verlagert. Dieses Setup sorgt dafür, in dem viel Entwicklungsarbeit steckt, dass die 1290 SUPER DUKE R auch auf der Rennstrecke eine gute Figur macht, was Jeremy McWilliams, Chris Fillmore und Hannes Maier vor Kurzem mit den Plätzen 1, 2 und 3 bei einem Rennen der Pro Twin Series in Mugello eindrucksvoll unter Beweis stellten.

Wie fährt sich das BEAST? Genau das werden wir nächsten Monat herausfinden, wenn internationale Pressevertreter das Bike beim Launch in Katar erstmals testen.

Fotos/Videos: KTM