KTM Junior Supercross Challenge: Investment in die Zukunft

Die KTM Junior Supercross Challenge, kurz KJSC, ist ein wichtiges Programm in den USA, das die Grundlagen des Offroad-Sports vermittelt und Nachwuchstalenten so die einmalige Chance bietet, sich einen Tag wie ein offizieller Supercross-Werksfahrer zu fühlen. Die Auswahl der jungen Talente erfolgt nach strengen Kriterien, bevor die Junioren ihr Talent auf der gleichen Strecke und vor den gleichen enthusiastischen Fans wie Ryan Dungey unter Beweis stellen können.

2013 wurde das Programm nach fünfjähriger Unterbrechung wiederbelebt und ist seit der Saison 2014 von sieben auf zehn Rennen im Rahmen der Supercross-Weltmeisterschaft angewachsen. Für die Saison 2015 meldet sich die Serie mit einigen Neuerungen zurück und präsentiert sich bei noch sorgfältiger ausgewählten, größeren, wichtigeren und gutbesuchten Rennen, bei denen sich die jungen Fahrer einen Tag fühlen können wie echte Werksfahrer.
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„Aus allen eingegangenen Bewerbungen werden die Kinder zufällig im ganzen Land ausgewählt, aber wir akzeptieren auch internationale Bewerbungen. Um an dem Programm teilnehmen zu können, gibt es vier Bedingungen: Der Fahrer muss am Tag des Rennens sieben oder acht Jahre alt sein, es gibt Größen- und Gewichtsbestimmungen, da alle Motorräder ein identisches Setup haben, und sie müssen überdurchschnittlich gute Noten haben. Sie müssen gute Schüler sein und in der Schule gut mitarbeiten. Ich lese jede einzelne Bewerbung; es dauert jeden Tag etwa 45 Minuten, um alle Bewerbungen, die wir bekommen, zu lesen,“ sagt Christy Brosius von KTM North America, die den KJSC organisiert und koordiniert.

Normalerweise erhält Christy um die 450 Bewerbungen. Fahrer können sich für jedes Rennen bewerben – 150 Plätze sind jedes Jahr verfügbar.
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Das Set-up des KJSC-Teams umfasst 18 identische KTM 50 SXS, zwei Mechaniker, einen LKW-Fahrer sowie Christy und Alexa Pearson, die am Renntag bei der Koordination vor Ort hilft. Auch sonst unterscheidet sich die Aufstellung und die Arbeit des KJSC-Teams nicht von der anderer professioneller Teams: das Team reist zu den gleichen Events, die Vorbereitung verläuft so wie für ein richtiges Rennen und es gibt sogar eine Hospitality für die Familien. Am Wichtigsten ist aber das Ziel, das KTM mit dem KJSC verfolgt: von ihrem Eintreffen am Stadion, bis zu dem Punkt, an dem sie es wieder verlassen, sollen sich die Junioren fühlen wie echte Werksfahrer.
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Neben der Sonderbehandlung erhalten die Junioren vor dem Rennen Ausrüstung von verschiedenen namhaften Firmen: Thor, Brillen von Oakley, ein Leatt Neck Brace und eine GoPro Kamera. Zwar kann die Abstimmung der Bikes nicht geändert werden, aber aus Sicherheitsgründen passen die Mechaniker Lenker und Hebel individuell an. Die Strecke besichtigen die Nachwuchstalente zur gleichen Zeit wie ihre Vorbilder.

„Dort zu stehen, ist für diese Kinder etwas besonderes. Die meisten von ihnen sind noch nie auf einer Supercross-Strecke gefahren; viele haben in ihrem Leben noch nicht mal eine gesehen. Für solch kleine Personen ist das eine riesige Erfahrung, das alles mitzuerleben.“
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Die Fahrer des KJSC-Teams absolvieren zwei Trainingssessions, bei denen die Kinder die Strecke kennenlernen sollen, daher werden die Trainings nicht gezeitet. Das Rennen fahren die Kinder im Rahmen des offiziellen Programms der Supercross-Veranstaltung, auf der gleichen Strecke, auf der im Anschluss auch Persönlichkeiten wie Ryan Dungey und Marvin Musquin ihr Rennen bestreiten. Obwohl es ein offizielles Rennen ist, steht der Spaß an der Veranstaltung im Vordergrund, um die Kinder nicht zu großem Druck auszusetzen. Bei anderen Rennserien dürfen die Eltern die Strecke betreten und ihren Kindern helfen, sollten sie fallen oder andere Probleme haben. Beim KJSC ist Hilfe der Eltern verboten; die Kinder sind auf sich gestellt und erleben ein Umfeld, das dem professionellen Rennsport ähnlicher ist. Für einige ist es zunächst ein bisschen beängstigend vor so vielen Zuschauern zu fahren, aber insgesamt macht die Leistung, die die Mehrheit der Junioren zeigt, das Programm mehr als erfolgreich.

„Die Eltern dürfen sich nur in der Box aufhalten und manchmal macht es sie glaube ich verrückt, dass sie ihren Kindern nicht helfen können, aber wir möchten das Event möglichst so gestalten, als wäre es ein echtes Rennen, aber der Spaß darf nie zu kurz kommen. Die Kleinen haben auch ihre eigene Autogrammstunde – eines der niedlichsten Dinge überhaupt! Beim Unterschreiben strecken sie vor lauter Konzentration die Zunge raus, da die meisten von ihnen gerade erst lernen zu schreiben.“
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Nachdem alle Bewerbungen gesichtet und eine Auswahl getroffen wurde, werden die Startnummern der Kinder ausgelost. Die Namen der Kinder kommen in einen Hut und jeder Mitarbeiter zieht einen Namen.

„Es ist vielleicht ein altmodischer Weg, um etwas auszulosen, aber die Mitarbeiter im Büro haben Spaß daran und sie identifizieren sich mit dem Kind, das sie aus dem Hut gezogen haben.“
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Anfänglich ging es beim KJSC hauptsächlich darum, die Markenbekanntheit zu steigern, denn als die Serie in den 1990er Jahren ins Leben gerufen wurde, war KTM in Nordamerika kaum bekannt. Mittlerweile ist KTM auf diesem Markt etabliert und beim KJSC geht es verstärkt darum, von Beginn an potentielle Nachwuchstalente zu fördern. KTM ist damit die einzige Marke, die Fahrern vom Anfang bis zum Ende ihrer Karriere das perfekte Motorrad bietet und ihnen einen ersten Eindruck vom Leben eines professionellen Rennfahrers vermittelt.

„Unser Red Bull KTM Werksfahrer Ryan Dungey ist als Kind im KJSC gestartet, genauso wie Jessy Nelson, der jetzt für das TLD Team fährt, und Taylor Robert. Es war schon damals eine gute Möglichkeit, sich für ein Team und weitere Förderung zu empfehlen. Alle Fahrer erinnern sich an den Tag ihres ersten Rennens und sind KTM für diese Chance sehr dankbar. Ryan ist seit fast 20 Jahren in diesem Sport aktiv und trotzdem erinnert er sich noch immer an diesen Tag. Nach neuen Talenten zu suchen, ist auch eine gute Möglichkeit, um dem Sport etwas zurückzugeben.“
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In der Saison 2015 werden im KJSC KTM 50 SXS Motorräder eingesetzt, ausgestattet mit einem Stoßdämpfer von Öhlins sowie einem Auspuff und Schalldämpfer von FMF. Zahlreiche namhafte Firmen unterstützen das Programm: nicht nur Öhlins und FMF, auch Oakley, Leatt und GoPro engagieren sich und schenken jedem Fahrer ein Neck Brace und eine GoPro Kamera. Nach jedem Rennen erhält der Rennpromoter die SD-Karten der Kameras und somit Footage von jedem Fahrer, der in den letzten Jahren im KJSC gestartet ist. DC stellt jedem ein paar Stiefel zur Verfügung und Dunlop unterstützt nicht nur das Team, sondern auch die Junioren mit einem Satz gratis Reifen, was zeigt, dass die Arbeit und die Förderung von jungen Talenten eine gemeinsame Vision ist.

„Es ist großartig, dass wie all diese Hilfe und Unterstützung erfahren, besonders für die Kinder, die sonst vielleicht nicht die Möglichkeit hätten, diese Produkte zu nutzen. Zu jedem Rennen kommt ein Vertreter von Leatt, der jedes Kind mit dem passenden Neck Brace ausstattet und mit den Eltern spricht, um ihnen deutlich zu machen, dass es besser ist, den persönlichen Kontakt zur Marke zu haben, als die Dinge online zu bestellen. Wir erwarten nicht, dass die Kinder oder die Familien bereits KTM Fahrer sind, aber wir fragen sie, ob sie uns unterstützen wollen, indem sie unsere und die Produkte unserer Sponsoren tragen. So haben wir es bereits geschafft, einige für die orange Marke zu begeistern.”

Auch finanziell wird der KJSC von wichtigen Sponsoren unterstützt, aber natürlich investiert auch KTM in das Projekt – einen riesigen Sattelschlepper zu den Rennen zu bringen, ist mit einigen Kosten verbunden. Das Ergebnis dieses Projekts ist nicht direkt messbar, aber es gibt KTM die Möglichkeit 150 Amateure zu sehen, von denen sie ohne den KJSC wahrscheinlich nie gehört hätten. Einige der Fahrer, die jetzt im KTM Team sind, haben den KJSC durchlaufen und hätten andernfalls vielleicht nicht die Möglichkeit gehabt direkt mit KTM in Kontakt zu kommen.
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Wenn man mit Christy spricht, merkt man, wieviel Spaß sie an der Organisation dieser Serie hat und dass es ihr wichtig ist, jungen Talenten helfen und ihre Entwicklung im Laufe der Jahre beobachten zu können.

„Ich bin auch für viele andere Events verantwortlich und unsere Abteilung wächst, aber alles, was ich tue, hat einen Bezug zum Motorsport. Ich sage immer, dass ich bei KTM den besten Job habe. Ich sorge dafür, dass 150 Kinder einen der besten Tage ihres Lebens haben. Ich rufe jeden einzeln an, wenn sie ausgewählt wurden. Das ist irgendwie ein erfüllendes Gefühl. Ich war mal Volleyball-Trainer, aber ein Teil von so etwas zu sein, ist aufregend und es ist schön, etwas zurückgeben zu können. Jedes Mal, wenn ich zu einem KJSC-Rennen komme, denke ich daran, wie ich früher mit meinem Vater gefahren bin. Es erinnert mich an meine Kindheit und wenn ich früher diese Möglichkeiten gehabt hätte, wäre es das Beste der Welt gewesen. Ich arbeite auch mit unserem Amateur-Rennteam und sehe unmittelbar welche Fortschritte einige der Kinder nach dem KJSC machen.“
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Mehr Informationen zur KTM Junior Supercross Challenge unter www.ktmjrsx.com

Fotos: Simon Cudby