LIEN DE RUYCK: VON BRÜSSEL NACH NEW YORK AUF DER KTM 790 ADVENTURE

Monatelang spielte die Autorin und kreative Strategin Lien De Ruyck mit der Idee, dem 50. Breitengrad Nord zu folgen, und so schloss sie sich einem Team aus drei Abenteurern an, die sich von Brüssel aus Richtung Osten auf den Weg nach New York machten. An Bord ihrer KTM 790 ADVENTURE und ohne Reservierungen oder Zeitdruck gibt sich die 33-Jährige voll und ganz der Erfahrung einer einmaligen Reise hin.

@ Sonderling.be

Drei Monate, drei Freunde, drei Motorräder, drei Kontinente, drei Ozeane und insgesamt 30.000 km in den abgelegensten Gebieten der Erde… Zusammen mit ihren beiden Begleitern verließ die Belgierin Lien De Ruyck Brüssel am Donnerstag, dem 30. Mai, zu einer Reise ins große Unbekannte.

“Wir entschieden uns, von Belgien aus östlich zu fahren und so gut wie möglich dem 50. Breitengrad Nord zu folgen“, bestätigt Lien. „Wir wollten sehen, wo uns die Straße hinführt – ohne Reservierungen, Erwartungen oder Zeitdruck. Mit Offenheit, einem Rucksack voller Camping-Equipment und der Sonne in unserem Gesicht. Als Motonauten auf dem Highway des Universums wollten wir in den Fußstapfen von Carol Dunlop und Julio Cortázar treten…“

Wir kommunizierten mit Lien über E-Mail, während sie sich in Seoul befand und sich für den zweiten Teil ihrer Reise auf dem nordamerikanischen Kontinent bereit machte. Nachdem sie 17.500 km auf ihrer KTM 790 ADVENTURE zurückgelegt hatte, teilte die junge Abenteurerin die Highlights ihrer großen Überland-Tour mit uns und gab Feedback zum Bike, mit dem sie den Globus umrundet…

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Der Anfang von allem.
„Von Belgien aus durchquerten wir Osteuropa, bis wir die Ukraine erreichten. Von dort führte uns unser Trip ins Unbekannte, als wir die Grenze nach Russland überquerten und nach Wolgograd, Omsk, Nowosibirsk und Ulgi fuhren. Nachdem wir zuerst mit Russland Bekanntschaft gemacht hatten, erwartete uns mit der Mongolei und der Wüste Gobi der waghalsigste Teil unserer Reise.“

„Die berühmt-berüchtigte ‚Straße der Knochen‘ [Anm.: Die Fernstraße R504 Kolyma in Russland] zwang uns dazu, 2.500 km in der unbändigen Wildnis der sibirischen Wälder zurückzulegen. Von Jakutsk – der zweitkältesten Stadt der Welt – führte uns unser Weg nach Magadan, einem Ort, der für seine historische Verbindung mit den berüchtigten Gulags bekannt ist. Nachdem in Magadan nicht nur sprichwörtlich alle Wege enden, fuhren wir auf der ‚Straße der Knochen‘ zurück, um unsere transsibirische Reise in Wladiwostok zu beenden.“

„Während dieser ersten Hälfte unseres Abenteuers durchquerten wir bereits zwölf verschiedene Zeitzonen. Was ich während der gesamten Reise an der KTM 790 ADVENTURE zu schätzen lernte, ist ihre großartige Gewichtsverteilung. Dank der Position des Kraftstofftanks ist das Bike sowohl auf als auch abseits der Straße fantastisch zu fahren. In diesem Segment der Reisemotorräder für Pfundskerle ist sie leicht und unterhaltsam.“

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Soweit das Auge reicht…
„Die Ebenen der Mongolei zu durchqueren war einer der beeindruckendsten Momente. Leere Ebenen so weit das Auge reicht und plötzlich zweigt die Schotterpiste in verschiedene Richtungen ab. Nicht in zwei, sondern in eine Art Flussdelta. Jeder Pfad schlängelt sich durch Täler und über Hügel mit viel weichem Sand oder Felsen und extremen Höhenunterschieden. Am Ende führen aber alle Pfade wieder zusammen. Das gab uns ein Gefühl der totalen Freiheit. Jeder Fahrer kann seinen eigenen Weg wählen – wissend, dass wir uns ein paar Kilometer weiter wieder treffen.“

„Nach 41 Tagen verließen wir Ulan-Ude und fuhren weiter Richtung Wladiwostok, das Ende des zweiten Abschnitts unserer Reise. Von diesem Tag an lieferten wir uns mit der Transsibirischen Eisenbahn ein Rennen nach Wladiwostok. Wenn du um eine Kurve kommst und den legendären Zug in einen Tunnel unter dem Berg verschwinden siehst, kommst du dir fast unbedeutend vor.“

„In diesen entlegenen Gebieten war der geringe Kraftstoffverbrauch meines Bikes ein immenser Vorteil. Zusammen mit seinem 20-l-Tank ermöglichte mir das, mit einer Füllung fast 500 km hinter mich zu bringen. In den Wäldern Sibiriens oder auf den endlosen Ebenen der Mongolei kann dir das das Leben retten.“

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Erfahrungen, die dein Leben verändern.
„Beim Planen unserer Reise markierten wir die Orte, die wir unbedingt besuchen wollten. Einer dieser Orte waren die Karpaten und ganz besonders der Transfăgărășan-Pass in Rumänien. Wir freuten uns auf umwerfende Aussichten und endlose Haarnadelkurven und wurden nicht enttäuscht…“

„In der Nacht machte eine Lawine den oberen Teil des Passes unpassierbar. Während wir nach unten fuhren, ging unter uns eine Mure ab. Mutter Natur tat, was sie wollte. Wir machten das Beste aus unserer Situation und fuhren vier Stunden lang rauf und runter, während die Straße freigeräumt wurde.“

„Egal, wie viel Zeit du in die Vorplanung investierst – nichts kann dich auf die Erfahrung, durch entlegene Gebiete zu fahren, vorbereiten. In Russland trafen wir etwa auf ein Stück Kanada – wesentlich früher, als wir das erwartet hätten.“

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„Die Altai-Region im südöstlichen Teil Westsibiriens wird für immer einen besonderen Platz in meinem Herzen haben. Hinter jeder Kurve wartete eine neue Aussicht auf ferne Täler und schneebedeckte Gipfel und die Flüsse waren so eisblau wie jene in Kanada oder Alaska. Das macht zusammen mit den Kurven und Kehren des Altai-Gebirges die ‚Goldenen Berge von Altai‘ verdientermaßen zu einem UNESCO-Weltkulturerbe.“

„Dennoch: Die vielleicht überraschendste Erfahrung auf diesem Abschnitt unserer Reise hatte überhaupt nichts mit Motorrädern zu tun. Aufgrund einiger technischer Schwierigkeiten mit dem Bike eines meiner Begleiter wurden wir in einem kleinen sibirischen Dorf von zwei Familien aufgenommen.“

„Deren Gastfreundschaft und die Tatsache, dass sie alles stehen und liegen ließen, um ein paar ihnen völlig unbekannten Bikern zu helfen, war eine der bewegendsten Erfahrungen meines Lebens. Im Vergleich zu unseren westlichen Standards hatten diese Menschen wirklich gar nichts und dennoch teilten sie bereitwillig alles, was sie besaßen, mit Fremden, die sie wahrscheinlich nie mehr wiedersehen würden.“

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Die KTM 790 ADVENTURE
„Für mich ist die KTM 790 ADVENTURE das ideale Bike für so eine lange Reise. Sie hat mehr Power als alles andere, was ich in der Mittelklasse je probiert habe. Wenn du den Gasdrehgriff herumdrehst, reagiert der Motor spontan und bring dein Blut in Wallung.“

„Mit Hilfe der verschiedenen Fahrmodi kann ich die Gasannahme gut anpassen. Einmal eingestellt, fährt sich das Bike in jedem Terrain wie ein Traum. Zusammen mit der Konfiguration des ABS ist dieses Motorrad unaufhaltsam und bringt dich auf jedem Untergrund sicher ans Ziel – und macht dabei viel Spaß.“

„Die geschmeidigen Zündkurven und der ebenso geschmeidige 2-Zylinder-Motor machen die Kraftentfaltung beinahe linear, wenn du durch das Getriebe schaltest. Sowohl auf den langen Asphaltabschnitten in Russland als auch den felsigen Pfaden der Mongolei war die KTM 790 ADVENTURE ein Mordsspaß.“

Zu Redaktionsschluss erkundete Lien die endlosen Schotterwege Nordamerikas. Folge Lien bei ihrer Reise um die Welt auf Instagram oder ihrem Reise-Blog.

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Fotos: Sonderling.be