MXGP – Der Saisonstart steht bevor: Hast du’s gewusst?

Diese Woche beginnt die 2017er Ausgabe der FIM Motocross-Weltmeisterschaft MXGP, die heuer ihr 61-jähriges Bestehen feiert. Nach fünf Jahren mit europäischem Status wurde die Serie im Jahr 1957 begründet (auf einer 500-ccm-AJS wurde der Schwede Bill Nilsson der erste Weltmeister) und dieses Jahr beginnt die Action, zum fünften Mal in Serie, in Losail in Katar und damit weit von Europa entfernt.

KTM 450 SX-F & KTM 250 SX-F 2017

Neunzehn Läufe (die umfangreichste FIM-Motorradrennserie) führen die MXGP nach Indonesien, Argentinien, Mexiko, in die Niederlande, nach Italien, Lettland, Deutschland, Frankreich, Russland, Portugal, in die Tschechische Republik, nach Belgien, in die Schweiz, nach Schweden und in die USA. Das grandiose Saisonfinale bildet schließlich das am ersten Oktoberwochenende ausgetragene Motocross of Nations in Matterley Basin in Großbritannien.

In den Klassen MXGP (450 ccm) und MX2 (250 ccm) verlässt sich das siegverwöhnte Red Bull KTM Factory Racing Team auf Tony Cairoli (achtfacher Weltmeister und frischgekrönter italienischer Meister), Glenn Coldenhoff (MXGP-Laufsieger), Jeffrey Herlings (dreimaliger MX2-Weltmeister), Pauls Jonass (MX2-Vizeweltmeister 2015) und Jorge Prado, der bereits beim ersten Antreten in der MX2-Klasse letzten Sommer einen Platz auf dem Podest erringen konnte.

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Glenn Coldenhoff (NED) KTM 450 SX-F 2017

Die MXGP startet Samstagabend in Losail, und um es gebührend zu feiern, dass dieser aufregende und rasante Sport in eine neue Saison geht, servieren wir euch einige Statistiken, Fakten und Wissenswertes rund um KTMs MX-Zweig und darüber, worauf sich dieser im Jahr 2017 gefasst machen muss …

  • Mit zwei Weltmeistertiteln in der MX2 und gleich sechs in der MXGP ist der 31-jährige Tony Cairoli der erfolgreichste Grand-Prix-Fahrer dieses Jahrzehnts … dennoch ist der Sizilianer nicht der erfahrenste Fahrer in dieser Klasse. Der Fahrer mit der Nummer 222 begann seine Karriere in der höchsten Kategorie im Jahr 2003, während Kevin Strijbos (der im August 32 wird) bereits 2002 seine erste volle GP-Saison fuhr.
  • Tatsächlich ist Cairoli bereits der zweite Italiener, der seit der Zulassung von 4-Takt-Motoren im Jahr 2004 die Königsklasse gewinnen konnte. Dem ehemaligen KTM-Fahrer David Philippaerts gelang dieses Kunststück 2008. Der Belgier Steve Ramon fuhr auf einer Red Bull KTM 450 SX-F zum Sieg des allerersten MXGP-/MX1-Rennens in Zolder.
  • Ben Townley war der erste Fahrer, der sowohl in der MX2- als auch in der MXGP-Klasse (die damals noch MX1 hieß) Grand-Prix-Siege erringen konnte. In der MX2-Klasse triumphierte er 2004 auf einer KTM 250 SX-F, bevor er im Jahr 2005 den spanischen Lauf in Bellpuig auf einer KTM 450 SX-F für sich entscheiden konnte.
  • In der MX2-Klasse wurde KTM seit 2008 – das sind zehn Saisons – lediglich zwei Mal besiegt. Auf der Liste der Weltmeister auf der KTM 250 SX-F stehen Namen wie Tyla Rattray, Marvin Musquin, Ken Roczen, Jeffrey Herlings und Jordi Tixier. Im Jahr 2004 krönte sich Ben Townley zum allerersten MX2-Weltmeister, nachdem er die Klasse auf einer KTM 250 SX-F, die er als „Rakete“ bezeichnete, gewonnen hatte. „Dieses Ding war so schnell, dass es manchmal fast peinlich war“, erinnerte sich der Neuseeländer im Jahr 2015.
  • Glenn Coldenhoff war der erste Niederländer seit Marc de Reuver, der einen Grand Prix in der Königsklasse gewinnen konnte. De Reuver kümmert sich heute um das Training und die Vorbereitung des MX2-Fahrers Pauls Jonass.
  • Eine Neuerung, auf die sich die Grand-Prix-Fahrer 2017 einstellen müssen, ist der Einsatz eines Metallgitters hinter dem Startgatter. Damit muss der Boden dahinter nicht mehr präpariert werden, was eine fairere Ausgangsbasis für alle Teilnehmer schafft. Es wird sicher interessant, zu sehen, welcher Fahrer und welches Team in der Winterpause die meisten Fortschritte bei der Elektronik, der Traktionskontrolle und der Reifenwahl gemacht hat. Diese Bereiche werden wohl auch im Mittelpunkt weiterer Tests und Abstimmungsarbeiten im Laufe der Saison stehen.
  • Jeffrey Herlings feiert 2017 sein Debüt in der MXGP. Hoffentlich wird er in Katar an seine Siege in den MX2-Läufen der letzten beiden Jahre anschließen können. Das hängt davon ab, ob sich der 22-Jährige gut von einer Handverletzung erholt hat, die er sich vor dem Saisonstart zugezogen und einen kleinen Eingriff nur zehn Tage vor dem Lauf notwendig gemacht hatte.
  • Von 40 MX2-Läufen, bei denen Herlings in den letzten drei Jahren angetreten war, konnte er 30 gewinnen. Sein Abwandern in die MXGP hinterlässt ein Vakuum, welches zweifelsohne zu einer aufregenden Jagd nach der MX2-Krone führen wird. Interessanterweise gewann nur ein einziger Fahrer im diesjährigen Feld – Thomas Covington aus dem Team von Husqvarna Motorcycles – jemals einen Grand Prix. Zehn Fahrer im 2017er Aufgebot standen in der MX2-Klasse bereits auf dem Podium.
  • Pauls Jonass wird heuer versuchen, der erste MX2-Grand-Prix-Sieger aus Lettland zu werden. Mit sechs Podestplätzen im Jahr 2015 und fünf im letzten Jahr war er bereits mehrmals nahe daran. 2017 ist seine dritte Saison mit dem Red Bull KTM-Team, der sympathische 20-Jährige darf aber noch drei weitere Male antreten, bevor er die MX2-Altersgrenze von 23 erreicht hat.
  • Die Zeit der alles überragenden KTM 350 SX-F – welche Cairoli zu fünf seiner MXGP-Titel verholfen hat – scheint sich unterdessen langsam ihrem Ende zuzubewegen. Für den tschechischen GP 2016 staubte Tony das Bike noch einmal ab, arbeitete aber bereits fieberhaft daran, die KTM 450 SX-F nach seinen Vorlieben zu entwickeln, und auf diesem etwas größeren Modell sollte er tatsächlich zum Kreis der Sieganwärter zählen.
  • Mit 16 Jahren (er wurde erst letzten Monat 16) wird die spanische Nachwuchssensation Jorge Prado in Katar seine erste volle Grand-Prix-Saison beginnen. Bei seinem ersten Antreten in der MX2-Klasse und in seinem ersten Jahr auf einem 4-Takt-Motorrad (er hatte bereits in Belgien am Training und an der Qualifikation teilgenommen, konnte aber aufgrund einer alten Schulterverletzung nicht am Rennen teilnehmen) erzielte Prado beim sechzehnten von achtzehn Läufen im holländischen Assen einen fantastischen dritten Platz. Prados unglaubliche Leistung ließ selbst die von Herlings (bei seinem dritten Rennen am Podium) und Roczen (beim fünften) verblassen und stellte klar, dass mit dem in Belgien lebenden Teenager in Zukunft zu rechnen ist.
  • Mit neunzehn Grands Prix wird die bevorstehende MXGP-Saison die längste jemals ausgetragene werden. Bevor das Rennen in San Marino abgesagt wurde, waren sogar zwanzig Läufe vorgesehen gewesen. Insgesamt achtunddreißig Klassenrennen bedeuten unglaubliche Strapazen und absolute Topform wird wohl eine ebenso große Rolle spielen wie purer Speed. Zählt man die am Samstag stattfindenden Qualifikationsrennen dazu, müssen Grand-Prix-Fahrer im Laufe der Saison 2017 sogar ganze 57 Mal auf die Strecke. Nur zwei Athleten gelang es, in jedem Rennen der achtzehn Läufe umfassenden Serie des Jahres 2016 Punkte zu machen; Cairoli war einer davon.

Fotos/Video: KTM