Oranges Wachstum: Blütezeit bei KTM

KTM-Vorstandsmitglied Harald Plöckinger sagte vor Kurzem in einem Interview, dass die Mitarbeiter einer der wichtigsten Gründe für das Wachstum und den Erfolg des Unternehmens in den letzten fünf Jahren seien. Wir sprachen mit Berit Buder, Bereichsleiterin HR, um mehr über das orange Wachstum herauszufinden …

Berit Buder 2016

Berit Buder 2016

Die neue dritte Etage auf dem Hauptgebäude und die glänzenden neuen Gebäude in Mattighofen und Munderfing sind die augenscheinlichsten Beweise, dass sich KTM auf der Überholspur befindet; mit einer Geschwindigkeit, wie sie sonst nur auf der Geschwindigkeitsanzeige der Bikes zu finden ist und sich auch in den Einheiten widerspiegelt, die von den Produktionslinien geschoben werden. 2016 werden es 160.000 Bikes sein und der Schichtbetrieb lässt die Produktion nur selten stillstehen.

Mit einer wachsenden Modellpalette und einem umfangreichen Street-Segment gibt KTM den Ton an; immer mehr Teammitglieder werden gebraucht, um das hohe Drehmoment zu halten. Die Mitarbeiterzahl ist weltweit auf mehr als 2800 angewachsen (mehr als 2400 arbeiten in Österreich). Von 2014 auf 2015 wuchs die Mitarbeiterzahl um 17% und allein in den letzten zwei Jahren bis diesen September kamen 700 neue Mitarbeiter dazu. Dieser große Zuwachs lässt sich durch den Bedarf an verschiedensten Spezialisten erklären: Spezialisten für Federelemente, Tabellen, Vertrieb, Video, Offroad und digitales Marketing.

KTM-Headquarter Mattighofen (AUT)

KTM-Headquarter Mattighofen (AUT) 2016

„Es war eine herausfordernde Aufgabe, entsprechende Fachkräfte für spezifische Positionen zu finden“, sagt Berit Buder, seit fast vier Jahren Personalchefin in Mattighofen, die in dieser Zeit fast ein Viertel der aktuellen Mitarbeiter eingestellt hat. „Es musste eine Vielzahl an neuen Positionen besetzt werden mit der Tendenz hin zu neuen Fähigkeiten und Kompetenzen. Wir suchten nach Mitarbeitern mit neuem Know-How, die spezielle Fähigkeiten für den jeweiligen Fachbereich mitbringen … zum Beispiel in der F&E.“

„Das Rekruting-Team kennt die einzelnen Fachbereiche: F&E, QM, Einkauf, usw. sehr gut und weiß somit, welche Fähigkeiten für eine Position notwendig sind und wonach wir suchen müssen.“

Die Mitarbeiterzahl in der F&E ist innerhalb von 15 Jahren von weniger als 40 auf fast 500 Techniker angewachsen. Wenn man dann noch alle anderen Fachbereiche berücksichtigt, die Hands-on-Mentalität und ein hohes Maß an Erfahrung und Wissen verlangen, ist klar, dass KTM einen gut organisierten und effizienten Einstellungsprozess braucht. „Hauptsächlich suchen wir neue Mitarbeiter für die Standorte in Österreich, eher seltener für unsere Vertriebstöchter im Ausland. Es war eine Herausforderung, einen strukturierten Einstellungsprozess zu etablieren“, erzählt Buder weiter. „Wir haben ein Bewerbungssoftwaretool eingeführt; das war eigentlich der erste Schritt, um eingehende Bewerbungen professionell und zeitnah bearbeiten zu können. Zusätzlich haben wir unsere Karriereseite auf der Webseite upgedated und ein versiertes Rekruting-Team aufgebaut.“

Designer, Ingenieure, Testfahrer, Monteure und Vertriebsmitarbeiter sind als nicht die einzigen, die sich mit rasender Geschwindigkeit vorwärts bewegen. „Das Wachstum ist enorm … wir orientieren uns an Vorgaben aus Budget und Forecast auf dessen Basis wir unsere Aktivitäten im Bereich Human Rescources planen. In der Produktion setzen wir zum Beispiel auch Zeitarbeiter ein.“

KTM-Assemblierung

KTM-Assemblierung

Das MotoGP-Projekt ist wahrscheinlich eines der anspruchsvollsten Beispiele, wenn es darum geht, neue Mitarbeiter für die Standorte in Mattighofen/Munderfing sowie für die Rennstrecke zu finden. Hier sind persönliche Kontakte der beste und einfachste Weg, um den richtigen Mitarbeiter mit dem perfekten Lebenslauf zu finden. Aber wie erhalten alle anderen ihren Pass für das Eingangstor? „Wir nutzen die Karrierewebseite“, sagt Berit. „Es ist wichtig für uns, als gute Marke bekannt zu sein, so erhalten wir eine Menge Bewerbungen; sich dann für den richtigen Kandidaten zu entscheiden, ist der knifflige Teil. Kontakte und Netzwerke von KTM-Mitarbeitern sind essentiell, aber wir platzieren auch viele Anzeigen hauptsächlich online. Manchmal nutzen wir Headhunter und Rekruting-Service-Partner. Ich würde sagen, die Mehrheit unserer Mitarbeiter ist durch Anzeigen auf uns aufmerksam geworden: online und durch die Karrierewebseite. Natürlich sind wir auch auf sozialen Plattformen präsent und pflegen Kooperationen mit Universitäten/Fachhochschulen, aber hauptsächlich nutzen wir Online-Aktivitäten, um neue Mitarbeiter zu gewinnen.“

Mechaniker KTM RC16 Valencia (ESP) 2016

Mechaniker KTM RC16 Valencia (ESP) 2016

‘Die Suche’ ist aber nur ein Aspekt des Jobs von Buder und ihrem  Team. Zu ihren Aufgaben gehört auch die gesamte vertragliche Abwicklung. „Das österreichische Arbeitsrecht ist sehr streng und wir sind an bestimmte Rahmenbedingungen gebunden. Daher stellt sich die vertragliche Ausgestaltung für diverse Positionen auch oft als eine Herausforderung dar.”

„KTM ist internationaler geworden und manchmal entstehen Schwierigkeiten nicht nur durch Sprachbarrieren, sondern durch Fragen zu Visa, Arbeitserlaubnis und Unterkunft. Wir versuchen, neue Mitarbeiter in dieser Hinsicht zu unterstützen und nutzen dafür auch einige Agenturen.“

Da Berit sich an ihrem arbeitsreichen Tag Zeit für uns nimmt, nutzen wir die Gelegenheit und fragen, was für Jugendliche und KTM-Fans der beste Weg ist, um einen Einblick ins Unternehmen zu erhalten. „Wenn er oder sie schon früh weiß, in welche Richtung es beruflich gehen soll, dann ist ein Praktikum eine gute Möglichkeit, die Atmosphäre im Unternehmen kennenzulernen und einen ersten Einblick zu gewinnen. Einige Fachbereiche bieten Praktikumsplätze an, wir haben um die 25 Praktikanten pro Jahr.“

Fotos: KTM