Panini Tour: Etappe durch Alaska

Auf der abenteuerlichen Weltreise von Barbara Kenedi und Lebensgefährte Peter auf ihren zwei KTM 1190 ADVENTURE Rs geht es weiter mit der nächsten Etappe durch den hohen Norden des amerikanischen Kontinents.

Die 4000 km lange Anreise durch British Columbia und Yukon in Kanada nach Alaska führte uns durch weite Landschaften: groß, ausgedehnt und unerwartet abwechslungsreich. Im landschaftlich großartigen Nationalpark Banff-Jasper gleich hinter Calgary, mit türkisen Gletscherseen und dem schroffen Gebirgspanorama, begegneten wir gleich dem ersten Elch und etlichen Bergschafen.

1 British Columbia 2 Weite Landschaft 3 Banff 4 Calgary 5 Lake Louise 5A türkiser See 6 Gebirge 6A Gebirgspanorama 7 erster Elch
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Kanada ist riesig: weitläufige Landschaften und Wald soweit man blicken kann | Canada is gigantic: spacious countryside and wood everywhere

Der Alaska Highway beginnt in Dawson Creek, Kanada und endet in Fairbanks, Alaska – nach 2.300 Kilometern. Während des zweiten Weltkriegs wurde diese inzwischen legendäre Straße von bis zu 11.000 Mann in nur 9 Monaten (!) gebaut. Eigentlich unvorstellbar.

7A Alaska Highway

Dawson Creek: hier beginnt der 2300 km lange Alaska Highway / Dawson Creek: here rises the 2300km Alaska Highway

Wir folgen dem Alaska Highway in fast voller Länge. Die Straßenränder säumt Fireweed, die rosarote Nationalblume. Alles blüht in sommerlichem Pink. Zunächst sieht man noch Landwirtschaft, dann nur mehr Wald, Wald und noch mehr Wald. Die Holzindustrie dominiert, dazwischen tauchen immer wieder Ölbohrtürme und Gasförderanlagen auf.

8 Fireweed 8A Wald
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Der pinkfarbene Fireweed ist die Nationalblume des Nordens | The pink-coloured Fireweed is the North´s national flower

Die Natur hat viel Wasser in allen Farben und Variationen zu bieten – dunkle Seen, sattgrüne Sümpfe, blitzblaue Bäche, türkise Gletscherseen – ein Postkartenmotiv nach dem nächsten. Und jede Menge Wildlife, welches uns vors Motorrad bzw. die Kamera springt: Bisons, Moose, Gemsen und Karibus. Natur pur.

9 Wasser 10 schnellesWasser 11 A_Wildlife 11 Wildlife
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Bisons: in Augenhöhe, aber ein Sicherheitsabstand schadet nicht | Bisons at eye level, but a certain safe distance cannot hurt

Ab und zu gibt es heiße Quellen für einen wärmenden Zwischenstopp. Oder elendslange Baustellen (der Sommer hier ist kurz!), wo man hinter einem „Safetycar“ fahren muss. In Watson Lake wartet als Top-Sehenswürdigkeit ein kurioser Schilderwald mit über 60.000 Schildern aus aller Welt. Und immer begleitet uns der mächtige Yukon River, mal links, mal rechts des Weges.

12 Schilderwald 13 Yukon RIver 13A Yukon River
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Kuriosum Schilderwald: 62.000 Schilder haben Touristen in Watson Lake zusammengetragen | Interesting forest of signs: tourists gathered 62,000 signs in Watson Lake

In Dawson City fließen Yukon und Klondike River zusammen, gut sichtbar wegen ihrer unterschiedlichen Farben. Unweit von hier ist die Stätte des legendären Alaska-Goldrausches. Am Bonanza Creek, wo heute nur mehr riesige ausgediente Schwimmbagger vor Anker liegen, wurde 1897 das erste Gold entdeckt. Ein wahrer Ansturm von Glücksrittern war die Folge. Man ist hier sehr stolz auf die Goldgräber-Vergangenheit. Alte Blockhütten, sogenannte „Log Cabins“ werden liebevoll gepflegt, zu unzähligen Orten und frühen Siedlern gibt es jede Menge Abenteuergeschichten.

14 Zusammenfluss 15 Bonanza Creek 16 Schwimmbagger 17 Log Cabin 17A Moderne Blockhütte - Drive Inn Espresso 17B Goldgräberstadt Dawson City 18_Goldrauschstadt White Horse 18A White Horse
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In Dawson City sieht´s noch aus wie Ende des 19. Jahrhunderts (Holzplankengehsteige und ungepflasterte Straßen) | In Dawson City it seems as id the time stopped at the end of the 19th century (wooden pavements and unpaved streets)

Über den „Top of the World Highway“, eine Panorama-Schotterstraße über der Baumgrenze, die an einem Gebirgskamm entlangführt, reisen wir in Alaska ein. Ist die Landschaft auch ungewöhnlich weitläufig, sind die meisten Ortschaften klein. Chicken Downtown sind drei betagte Holzgebäude: Café, Saloon und Krämerladen mit Zapfsäule. Braucht jemand mehr? Dagegen nimmt sich Fairbanks mit 30.000 Einwohnern schon als Megacity aus. Ein Stadtrundgang ist trotzdem in wenigen Stunden zu schaffen, inklusive einer interessanten Ausstellung zur indianischen Siedlungsgeschichte.

19 Top of the World 20 Alaska 21_Landschaft 22 Chicken Downtown 23 Fairbanks
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Der nördlichste Punkt unserer Reise: Fairbanks. Ein Geweih-Bogen ziert den Hauptplatz | The most northern point of our trip: Fairbanks. The main place is decorated with an arch made of antlers

Der relativ neue Highway Nummer 3 verbindet Fairbanks und Anchorage und hat ebenfalls zahlreiche Highlights anzubieten. Im Denali-Nationalpark sehen wir zum ersten, aber nicht letzten Mal Bären. Dazu erhaschen wir von der Südseite aus einen kurzen wolkenfreien Blick auf Mount McKinley, den höchsten Berg Nordamerikas. Eine kurvige Schotterstrecke über den Hatcher-Pass ist der „Must Do“- Tipp von einem lokalen KTM Fan (Thank you Chris!).

24 Denali Nationalpark 25 Bär in Denali 26 Mc Kinley 27 Hatcher Pass 27A Hatcher Pass 28 Summit Lake am Hatcher Pass
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Mount McKinley: es war nur ein ganz kurzer Blick auf den höchsten Berg Alaskas (und der USA) | Mount McKinley: just a quick glance at Canada´s (and the US) highest mountain

Anchorage erkunden wir zur Abwechslung per Fahrrad. Eine Besonderheit ist die betriebsame Start-und Landebahn für Wasserflugzeuge mitten in der Stadt, an deren Ufer die Einwohner in vollen Terrassencafés die wenigen Sonnenstrahlen förmlich in sich aufsaugen.

29 Anchorage Strassenszene 30 Anchorage per Fahrrad
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Stadtbesichtigung mit dem Fahrrad: betriebsame Wasserflugzeug Start- und Landebahn mitten in Anchorage | City tour by bike: in the heart of Anchorage can be found a busy runway for seaplanes

Iditarod ist das „Dakar“ des Schlittenhundesports; neun Tage dauert die Fahrt quer durch Alaska. Im Headquarter bewundern wir die Trophäen der Sieger, lassen uns von Alaska-Huskies beschnuppern und probieren eine Runde Hundeschlittenfahren aus – im Sommer natürlich auf Rädern statt mit Schlitten auf Kufen, und viel flotter als wir erwartet hatten. Bestimmt eine coole Sache, dieser Härtetrip durch das verschneite Alaska.

31 Iditarod Headquarter 32 im Hundeschlitten
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Trophäensammlung der Iditarod, dem Dakar der Schlittenhunde – eine Woche quer durch Alaska, mitten im Winter | Trophy collection of the Iditarod, the Dakar of sledge dogs – one week across Alaska in the dead of winter

Spätsommer ist Lachswanderzeit. Aus dem Meer schwimmen die riesigen Fische zu Tausenden die Flüsse hoch und nutzen manchmal die für sie gebauten Lachsleitern, um Hindernisse zu überqueren. Der eine oder andere landet auch in einem Bärenmaul. Schließlich kämpfen die Lachse in den Bächen ihrer Herkunft um den besten Laichplatz, um danach zu verenden. Ein beeindruckendes Naturschauspiel, diese Fischreise ganz aus der Nähe zu erleben. Und nebenbei steht frischer Lachs auf jeder Speisekarte Alaskas!

33 Lachswanderung 34 ABärenzone 34 Bär frisst Lachs 35 Lachsaufbereitung
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Gewaltiger Anblick: Braunbär beim Lachsfischen, das große Fressen für genügend Winterspeck | Tremendous: brown bear while fishing, dinner for winter fat

In Nordamerikas größtem zusammenhängend vergletschertem Gebiet im Süden Alaskas fließen die Gletscher bis an den Straßenrand – oder eben bis vor den Bug des Ausflugsschiffes, wo sie dann mit lautem Krachen Stück für Stück ins Meer brechen. Gletscher brauchen Wasser und so muss man für die tollen Eindrücke meistens einiges an Regen und Kälte in Kauf nehmen. Und auch am Wasser ist Wildlife: Seeotter, Papageientaucher, Seeadler und sogar Wale lassen sich beobachten.

36 Gletscher bis zum Straßenrand 37 Gletscher aus dem Schiff 38 Gletscher ins Meer 39 A Regen 39 Gletschersee 40 Papageientaucher beim Fischen 41 zwei  Seeadler
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Bootsausflug: mit Getöse bricht der Aialik Gletscher in den Golf von Alaska | Boat trip: with incredible noise the Aialik Glacier pours into the Gulf of Alaska

Mit kurzen Fährverbindungen zwischen zahlreichen Straßenkilometern lassen sich gleich mehrere Orte gut kombinieren: Seward, Valdez, Haines und Skagway – so ähnlich wie unterschiedlich, von authentisch bis supertouristisch, allesamt von phantastischer Gebirgslandschaft umgeben.

42 Fähre 43 Lachsfischer in Valdez 44 Skagway 44A Wasserfall 44B Landschaft
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Beliebter Volkssport: Lachsfischen in Valdez am Prinz William Sound | Popular sport: fishing in Valdez at the Prince William Sound

Alaska-Einwanderer sind gegenüber Alaska-Eingeborenen („Born and raised in Alaska“ nennen sie sich stolz) in der Überzahl, viele kommen einen Sommer lang und bleiben dann für immer. Wer hier wohnt, ist ein bisschen selbständiger, ein bisschen einsiedlerisch, auf jeden Fall naturverbunden. Jagen, Fischen, Pilze und Beeren sammeln und den elendslangen, elendskalten Winter – das mögen sie hier alle.

Mücken? Kein Problem! Finstere Tage animieren zu Malen, Schnitzen und Kunsthandwerk. Jeder besitzt ein ATV und ein Schneemobil, rund um die weit auseinanderliegenden Häuser stapelt sich Schrottgerümpel; auf gewisse Dinge wird hier einfach kein Wert gelegt: ordentlicher Garten, schickes Outfit? Für wen? Wozu? Dafür kommt man mit den Einwohnern umso schneller in ein freundlich, neugieriges Gespräch – und kann bei einer Pause jederzeit und überall bedenkenlos den Zündschlüssel steckenlassen.

45 Mücken 46 Totempfahl 47 Alaska typisches Übernachten
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Wie sich´s gehört: rustikale Übernachtung in einer gemütlichen Blockhütte | As is right and proper: rustic overnight stay in a cosy log cabin

Der Norden Amerikas – ein intensives Motorrad- und Naturerlebnis in X-Large. Absolut empfehlenswert.

48 Alaska ist X Large

Alaska ist einfach X-Large / Alaska is X-Large

Fotos: Barbara Kenedi


Info: Around the world – Panini Moto Tour
Barbara Kenedi, bei KTM in Mattighofen beschäftigt, und Lebensgefährte Peter sind auf Abenteuer-Tour rund um die Welt. Warum der geheimnisvolle Name Panini? Weil so die Katze der beiden heißt, die zwischendurch natürlich in Pflegehänden bestens aufgehoben ist.

Das reiselustige Duo, seit März 2013 mit zwei KTM 1190 ADVENTURE R auf Achse, absolviert die Weltreise nicht am Stück, sondern in Etappen. Die erste große Etappe führte von Österreich nach Ulang Bator, der Hauptstadt der Mongolei. Fortgesetzt wurde die Weltreise auf dem australischen Kontinent von Darwin aus. Darauf folgte Neuseeland und, als erste Station durch Nordamerika, die Querung von Alaska.

Das Marathon-Vergnügen mit dem Titel „Around the world – Panini Moto Tour” kann auf Facebook verfolgt werden, allerdings nur nach vorheriger Anmeldung.

www.paninitour.at