Panini Tour: Quer durch Australien

Aus der Mongolei wurden beide KTM 1190 Adventure R nach Perth an die Westküste Australiens geflogen. Dort haben wir die Panini Moto Tour nach einem Monat Pause fortgesetzt. Die nächste Etappe unserer Weltreise sollte uns 11.000 km quer durch Australien führen, von Perth via Broome und Cairns nach Sydney.

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Nach einem großen Service, immerhin stehen ja schon 28.000 km auf dem Tacho, ging es aus dem winterlich regnerischen Perth entlang der australischen Westküste in den Norden. Mit fast jedem Kilometer wurde es wärmer und trockener. Erster Zwischenstopp war die »Pinnacles Wüste«, eine kuriose Landschaft aus unterschiedlich hohen Sandsteinnadeln, umrahmt von weissen Dünen.

Landschaftlich ziemlich flach, beeindruckten uns unterwegs vor allem die vielfältige und einzigartige Vegetation und Tierwelt Australiens, ganz besonders die hautnahe Begegnung mit Delfinen in Monkey Mia. In Denham, der westlichsten Stadt Australiens, liessen wir uns fangfrische Barramundis und Meeresfrüchte schmecken.

Auf der Suche nach Kurven und Bergen durchquerten wir den Nationalpark Karijini, wo sich die höchsten Gipfel und einige der tiefsten Schluchten Westaustraliens befinden. Hier konnten wir auch die berühmten roten Pisten unter die Reifen nehmen, ein wirklich staubiger Spass!

Broome hat angeblich einen der schönsten Strände und den romantischsten Sonnenuntergang Westaustraliens. Nachdem wir etliche endlos erscheinende Asphaltgeraden hinter uns brachten, können wird bestätigen: Ja, es stimmt!

Wieder »heiss« auf Offroad war unser nächstes Ziel die Gibb River Road. Entsprechend der Route 66 in USA für Harleyfahrer gilt die Gibb River Road als DIE Offroadpiste schlechthin für Stollenreiter. Drei Tage ging es mit unseren Adventures über Schotterpisten durch Buschland und eine endlose Anzahl von Wasserdurchfahrten, alle mehr oder weniger tief; und alle mehr als weniger von Krokodilen bewohnt. Die Devise hiess also immer: Flott durch und nur kein Umfaller!

Bei der Durchquerung des Bundesstaates Northern Territories lernten wir echtes australisches Hinterland, besser bekannt als »Outback«, kennen. Hier kann es sein, dass man tagelang alleine ist und auf keine Menschenseele trifft. Einsame Roadhouses bieten rustikale Übernachtungsmöglichkeiten und stellen die Benzinversorgung sicher. Nicht nur kulinarisch begegnete uns eher Wüste; es gibt nur einige wenige Pubs, wo sich Roadtrain-Chauffeure und Aborigines auf Bier & Billard treffen.

Apropos Roadtrains: Wenn einem die superlangen LKW-Züge auf der Straße oder auf der staubigen Piste entgegen kommen, hält man den Lenker am besten richtig fest! Leider liegen sehr viele tote Kängurus entlang der Straße. Wir haben uns immer gefreut, wenn wir ein paar vor uns über die Straße haben hüpfen sehen – und vor allem keines mit dem Motorrad getroffen haben!

Nach rund 7.000 km erreichten wir in Queensland die Ostküste des Kontinents. Hier bot sich ein ganz anderes Bild. Statt roter, trockener Steppe trafen wir nun auf üppig grünen, subtropischen Regenwald und lange sandige Strände. Der Bloomfield Track, eine weitere sehr beliebte Offroadpiste,  führte uns zu unserem nördlichsten Punkt, dem historischen Cooktown, gegründet 1770 vom »Weltreisen-Kollegen« James Cook.

Fast wie in Österreich erschienen uns die mit Wasserfällen übersäten, hügeligen „Tablelands“, quasi der Feinkostladen Australiens, wo wir auch kulinarisch wieder einen Gang hochschalten konnten. Nach so langer Zeit im Outback freuten wir uns auf etwas Kultur und Nachtleben in Cairns, wo wir Wayne Leonard, dem dienstältesten KTM-Händler Australiens einen Besuch abstatteten.

Die grüne und mit Mangroven gesäumte Ostküste entlang ging es ab Cairns Richtung Süden. Einen entspannenden motorradfreien Ruhetag verbrachten wir in einem kleinen Flieger – und anschließend auf einem altmodischen Segelschiff mit der Erkundung der Whitsunday Islands, einer fabelhaften Inselgruppe im Great Barrier Reef, wo uns beim Schnorcheln die bunte Unterwasserwelt beeindruckte.

Ein weiteres Highlight war ein Ausflug auf Fraser Island, der größten Sandinsel der Welt, die wir angesichts des sehr tiefen Sandes und der vielen Salzwasserdurchfahrten – zugegeben – lieber mit einem geliehenen 4×4 erkundeten.

Nach einer Stadtbesichtigung in Brisbane, der gemütlichen Hauptstadt von Queensland, und der kuriosen Wolkenkratzeransammlung Surfers Paradise, überquerten wir die letzte Landesgrenze auf dieser Tour nach New South Wales.

Unsere zwei KTM 1190 Adventure ohne Probleme und unfallfrei nach 11.000 km vor dem Wahrzeichen Sydneys, der Oper, parken zu können, war eine der vielen tollen Höhepunkte dieser Australien-Nord-Durchquerung!

Die Panini Moto Tour geht natürlich weiter. Ab Mitte Dezember sind wir dann in Neuseeland unterwegs, hoffentlich seid ihr wieder dabei!