Hinter den Kulissen: Motorenspezialist Leighton Rice

Der Motorentechniker Leighton Rice arbeitete für Jamie Dobb, als dieser 2001 einen Motocross-WM-Titel gewann, ein Jahr später zog es ihn nach Kalifornien, um in der AMA Supercross- und Motocross-Szene zu arbeiten. Seit knapp 15 Jahren schraubt der Brite bereits an KTM-Technik und natürlich kennt er alle Motortypen und Baureihen in- und auswendig, ob SX125, SX250, SX250-F, 350-F oder 450-F. Der 40-jährige Techniker gehört zur Crew von KTM-Nordamerika, die in Murrieta unter Leitung von Roger De Coster den MX-Maschinenpark für Ryan Dungey, Marvin Musquin und Ken Roczen betreut und in Schuss hält. Wir hielten Leighton Rice fünf Minuten von der Arbeit ab und verwickelten ihn in ein Gespräch. Der Motorenspezialist bei Red Bull KTM erklärte uns…….


…zum Umgang mit Motorentechnik

»Motoren waren immer schon mein Ding. Anfänglich kümmerte ich mich um die 125er Zweitakter, ab 2005 ging es mit Viertaktern weiter. Ein Job folgte auf den nächsten, dabei galt es immer die ganze Bandbreite abzudecken – unterhalten, inspizieren, revidieren und in bestimmten Bereichen auch um Verbesserungen. Unsere Verhältnis zu und die Zusammenarbeit mit KTM in Österreich war immer einwandfrei. Es gab Phasen, in denen wir eigene Ideen verfolgten und sich die US-Bikes schon unterschieden von dem, was in Europa zum Einsatz kam. Heutzutage ist es eher einheitlich, wir funktionieren grenzüberschreitend wie ein großes Team. Was für die MX-Strecken in Europa entwickelt wird, passt auch für uns; es wird nurmehr Feinabstimmung im Detail betrieben.«

 

…zur ständigen Reiserei

»Die letzten Jahre fielen etliche Reisen an, weil ich regelmäßig bei den Rennen mit vor Ort war. Es wäre mir recht, das ständige Tingeln durch die Nation reduzieren zu können. Aber das gelingt nicht, jedes Jahr kommt es ungefähr auf´s Selbe heraus. Sobald die Saison beginnt, ist jeder im Team aufgeregt, will raus und mit von der Partie sein. Am Ende zieht es sich dann, weil es doch eine Menge Rennen sind. Eigentlich ist fast von Woche zu Woche irgendwo Action.«

 

…zur Zusammenarbeit mit KTM in Mattighofen

»Was wir einsetzen, kommt aus Österreich und ist auch dort entwickelt worden. Technikdirektor Ian Harrison und ich arbeiten zusammen; wenn wir Ideen zu Verbesserungen haben, wenden wir diese an. Das fällt uns leichter als früher, auch weil wir inzwischen über deutlich mehr Manpower verfügen. Zum Beispiel wenn es um spezielle  Werkzeuge oder Vorrichtungen geht, die Roger De Coster dann geschwind eigenhändig herstellt, der Maschinenpark dazu steht ja zur Verfügung.

 

Wir arbeiten mit den Technikern in Mattighofen zusammen; sie sind immer offen. Wenn wir mit dieser oder jener Idee aufkreuzen, stösst das nicht auf Ablehnung, sondern auf Interesse. Vor einigen Jahren haben wir in den Motoren bestimmte Pleuel im Renneinsatz gefahren, zu deren Entwicklung wir beitragen konnten, weil wir immer sehr engagiert neue Technologien testen. Inzwischen gehört das zur Serie.«

 

..was er besonders schätzt

»Eine Verbesserung austüfteln, anwenden, im Wettbewerb einsetzen und dann einen der Burschen damit gewinnen zu sehen. Das macht Freude und ist extrem befriedigend. Viel besser geht es nicht.«