Red Bull Rookies: Nobby Ueda und sein Duo

Im Red Bull Rookies Cup to MotoGP, in dem 24 Fahrer aus aller Welt auf KTM Moto3-Production-Racern um die Wette fahren, kümmert sich der ehemalige GP-Pilot Noboru »Nobby« Ueda (46) gleich um zwei japanische Jungtalente. Wir haben dem Japaner, der zwei 125er Vize-WM-Titel und 13 GP-Rennen gewann, ein paar neugierige Fragen gestellt.

 Ueda

Du betreust die 17-jährige Yui Watanabe aus Saitama sowie Soushi Mihara aus Tochigi, der 15 Jahre alt ist. Erzählst uns bitte die Hintergründe dazu?

Nobby Ueda: Yui ist das einzige Mädchen im Red Bull Rookies Cup. In Japan fuhr sie die 125er Meisterschaft. Sie ist sehr talentiert. Ich denke sie kann etwas erreichen. 2012 war sie erstmals bei den Rookies dabei, jetzt bestreitet sie ihr zweite Saison. 2012 ist sie leider oft gestürzt und hat sich noch dazu verletzt.

Auch dieses Jahr setzte es in Austin einen heftigen Crash, danach musste sie zwei Monate pausieren. Diesen Fahrpraxis-Rückstand muss sie erst wieder aufholen. Sie ist sehr motiviert, lernt gerne und kniet sich rein. Statt zu pushen, gebe ich ihr lieber Hausaufgaben, ihre Rundenzeiten und Sektoren zu analysieren, Vergleiche mit anderen zu ziehen, um Potential zur Verbesserung zu finden. Sie sprach zunächst kein English, im Winter hat sie dann fleißig gebüffelt und jetzt klappt es schon ganz gut.

Soushi ist noch sehr jung. Ich kenne ihn, seit er mit Pocket Bikes anfing. Er war auffallend schnell. Inzwischen gehört er zu meinem Team. Er hat sich zur Red Bull-Rookies Sichtung beworben und wurde akzeptiert. Es ist vielleicht etwas früh, aber er kann hier eine Menge wertvoller Erfahrungen sammeln. Wie sollte er sonst nach Europa kommen? Dazu kommt die frühe Erfahrung mit einem Moto3-Bike. Er findet sich immer besser zurecht. Diese KTM RC 250 ist sehr gelungen, ein tolles Bike. Alle verfügen über die gleiche Leistung, das ist extrem motivierend für alle Fahrer. Das macht diesen Cup für Nachwuchsfahrer so wertvoll. Ich finde das Konzept des Red Bull Rookies Cup wirklich großartig.

 

Die Red Bull Rookies-Cup Rennen finden im Rahmen ausgewählter GP-Events statt. Wie reist ihr an, habt Ihr eine Basis in Europa?

Nobby Ueda: Wir fliegen zu jedem Rennen aus Japan ein. Anders geht es gar nicht, weil beide noch zur Schule gehen. Die Ausbildung ist wichtig und sollte auch weiter im Vordergrund stehen, trotz Racing.

 

Du betreibst in Japan ein eigenes Racing Team?

Nobby Ueda: Ja, seit 2007, es trägt den Namen »Team Nobby«. Insgesamt betreue ich neun junge Talente in unterschiedlichen Kategorien. Das Ganze ähnelt ein bißchen einer Racing-School.  Dazu arbeite bei Nippon TV als Kommentator. Ich kommentiere dort die Moto2-Klasse. Mein ehemaliger Konkurent Kazuto Sakata die Moto3-Rennen. Und für MotoGP ist Takuma Aoki zuständig, der früher selbst in dieser Klasse Rennen fuhr.