Robbie Maddison: Erzberg 2016?

Die Freestyle-Legende Robbie Maddison – wahrscheinlich am Besten bekannt als Weltrekordhalter mit Eintrag ins Guiness-Buch, der vom Triumphbogen vor dem Paris Las Vegas Hotel in Las Vegas genauso wie von der Londoner Tower Bridge springt und als James Bond-Double arbeitet – besuchte 2015 zum ersten Mal das Erzbergrodeo, um Werbung für den Film “On Any Sunday – The Next Chapter” zu machen.

Der KTM BLOG traf den Australier und sprach mit ihm über das verrückte Red Bull Hare Scramble, an dessen Ende vier Fahrer zum Sieger erklärt wurden.

„Ich bin zum ersten Mal am Erzberg. Die Landschaft ist atemberaubend und jetzt, da ich das Rennen zum ersten Mal hautnah erlebt habe, kann ich nur sagen, es ist unbeschreiblich. Es ist eine schöne Geschichte, dass sich die Jungs gegenseitig geholfen haben, um dann gemeinsam das Ziel zu erreichen. Ich fahre manchmal Trial und weiß, wie sehr man manchmal Hilfe bräuchte; in diesen Momenten hättest du am liebsten einen großen, starken Freund an deiner Seite, der dir hilft. Zu sehen, wie die Jungs diese schwierige Passage zusammen gemeistert haben, war ziemlich cool.“

Der neue Streckenabschnitt Downtown, in diesem ohnehin extremen Event, das in diesem Jahr unter größter Hitze ausgetragen wurde, führte dazu, dass sich die vier Topfahrer helfen mussten, um das Ziel überhaupt zu erreichen. Ohne erlaubte Fremdhilfe ein Zeichen von großem Sportsgeist. Vor dem Rennen hatte Maddo, der beim Prolog einen starken Eindruck hinterlassen hatte, noch gesagt, dass er gerne mitgefahren wäre, im Nachhinein war er sich nicht mehr ganz so sicher.

„Nach der Hälfte des Rennens dachte ich ‘Will ich das nächstes Jahr wirklich machen?’. Wenn die Topfahrer mehr als eine Stunde im Wald festhängen und nicht weiterkommen, dann habe ich noch eine Menge Arbeit vor mir. Aber es ist ein großartiges Event und es motiviert mich umso mehr, bei einem Extreme Enduro zu starten und meine Fitness zu verbessern – das ist genau, was ich brauche“, fügt der Aussie hinzu.

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Als Stunt-Profi, der vor Kurzem mit einer KTM von einer großen Skisprungschanze sprang, stehen Maddo in Zukunft viele Möglichkeiten offen. Das Erzbergrodeo wäre der ultimative Test für Stärke, Ausdauer, Mut und Fitness für den Australier, der dieses Jahr beim Prolog einen ersten Vorgeschmack erlebte. Maddison fuhr ohne Training oder Vorbereitung mit einem vom KTM Headquarter bereitgestellten Motorrad und belegte nach zwei Tagen einen beeindruckenden 52. Platz von 1800 Fahrern.

„Es ist mein Ziel, meine Fähigkeiten in allem was ich tue, zu verbessern. Für die demnächst geplanten Videos muss ich in allen Disziplinen gut sein. Beim Trial-Fahren muss ich mich unbedingt noch verbessern. Wenn ich das erstmal beherrsche und noch ein bisschen fitter werde, dann kann ich auch so ein Rennen wie das Erzbergrodeo schaffen. Ich würde hier gerne einmal mitfahren und es natürlich am Liebsten bis ins Ziel schaffen. Trotz Vorbereitung könnte ich wahrscheinlich nicht mit den Topfahrern mithalten, aber wer weiß – ich setze mir immer hohe Ziele.“

„Den zweiten Lauf des Prologs bin ich nicht gefahren, aber nach dem ersten Tag war ich auf Platz 45. Ich wusste nicht, was mich erwartet, kannte die Strecke nicht und war mir nicht sicher, wie ich manche Sektionen angehen sollte. In einer Kurve bin ich über einen großen Stein gestürzt, was mich etwa 20 Sekunden gekostet hat. Ohne diesen Zwischenfall hätte ich es bestimmt in die Top 20 geschafft, aber trotzdem bin ich zufrieden. Ich bin in letzter Zeit nicht so viel gefahren, verfolge meine Videoprojekte und warte auf meine Knieoperation. Ich kann es kaum erwarten, die Operation hinter mir zu haben, um wieder trainieren zu können. Als ich jünger war, war ich sehr fit; das möchte ich wieder schaffen.“

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In dem Wissen, dass Maddison nicht beim Hare Scramble starten würde, erhielt der Australier eine KTM 450 SX-F, ein schnelles und perfekt geeignetes Motorrad für den kurzen Prolog am Erzberg.

„Ich war mir nicht sicher, welches Bike ich fahren sollte. Eigentlich war ich wegen der On Any Sunday – The Next Chapter Premiere am Erzberg und als ich dann hier war, dachte ich, es wäre eine gute Chance, den Prolog zu fahren. KTM hat mir daraufhin die 450 SX-F zur Verfügung gestellt. Das Bike ist wegen der vielen Leistung nicht perfekt geeignet für den Erzberg; ein Zweitakter wäre einfacher zu fahren. Alle Toppiloten fahren mit 300 EXCs; ich habe ihnen zugeschaut, wie sie bei Dynamite den Berg raufkamen und bei Checkpoint 20 auf dem Hinterrad gewendet haben. Man muss ziemlich gut sein, um das bei einem 4-Stunden-Rennen mit einer 450er zu machen. Aber ich bin ja nur den Prolog gefahren und hatte eine Menge Spaß.“

„Am Erzberg sind die Bedingungen jedes Jahr anders. Vor ein paar Jahren war alles mit Schnee bedeckt und schwierig zu fahren. Ich wäre gerne das Rennen gefahren und hatte im Prolog eine tolle Zeit mit der 450er, aber ich hätte sie nirgendwo rauftragen wollen.“

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Für die Zukunft hat Robbie weitere Video-Pläne mit Red Bull und hofft auf eine engere Zusammenarbeit mit KTM. Das ehemalige Freestyle-Ass hat die Messlatte mit seinen beeindruckenden Stunts und Rekorden ziemlich hochgelegt und will in Zukunft versuchen, seine Kraft und Ausdauer bei Hard Enduro-Rennen wie dem Erzbergrodeo auszutesten.

„Ich werde in Zukunft weitere Videos mit Red Bull produzieren. Wir haben schon ein paar Pläne und ich bin sicher, das Ergebnis wir großartig. Es wird ein paar extreme Stunts mit dem Dirt-Bike geben und ich kann es kaum erwarten, bis es endlich losgeht. Ich habe viele Ideen, die ich noch gerne umsetzen möchte. Demnächst habe ich einen Videodreh in Japan, den ich hoffentlich mit der FREERIDE E machen kann. Ich bin schon aufgeregt, es ist eine neue Erfahrung und bietet viele neue Möglichkeiten. Die FREERIDE E bietet ein komplett anderes Fahrgefühl, obwohl sie so aussieht wie ein normales Motorrad. Ich gespannt, was ich damit alles machen kann.”

Nachdem er ein Wochenende hinter den KTM Kulissen verbringen konnte, ist Robbie ein noch größerer Hard Enduro-Fan geworden und wir sollten gespannt sein, ob er 2016 wirklich am Erzberg startet.

„Es war eine großartige Erfahrung nach Österreich zu kommen, und ein Teil des KTM Teams zu sein. Das ist die Heimat von KTM und das Erzbergrodeo ein einzigartiges Event. KTM hat ein tolles Team, ich fühle mich wie ein Fan, wenn man mit den Jungs zusammen ist. Ich hatte von ihnen gehört, sie aber noch nie getroffen. Ich wusste nicht, was mich erwarten würde, als ich hierher kam, aber ich hätte kein besseres Wochenende haben können. Ich hatte eine tolle Zeit und es war schön ein paar bekannte Gesichter bei KTM zu treffen. Ich bin begeistert, ein Teil davon zu sein.“

Fotos: Red Bull Content Pool