Technik unter der Lupe: HHC & MSR

Die KTM 1290 SUPER ADVENTURE läuft komplett ausgestattet vom Band. Zwei neue Features gibt es optional: Die Berganfahrhilfe „Hill Hold Control (HHC)” und die Motor-Schlupfregelung „MSR”.

Eine Highend-Reiseenduro wie die KTM 1290 SUPER ADVENTURE sollte mit umfassendem Komfort für Fahrer und Beifahrer glänzen. Deshalb fällt die Ausstattung der weißen Maschine mit dem kultivierten 160PS-Twin besonders üppig aus: Semiaktive WP-Fahrwerkskomponenten, Ride-by-Wire und EMS-Motormanagement mit vier Fahrmodus-Einstellungen (Sport, Street, Rain, Offroad), Motorrad-Stabilitätskontrolle MSC, bei der Traktionskontrolle und ABS schräglagenabhängig geregelt werden, LED-Kurvenlicht, 30 Liter-Tank, über Lenker, Fußrasten und Sitzhöhe einstellbare Sitzposition, Tagfahrlicht, konifizierter Alulenker, Speichenräder, Reifenluftdruck-Überwachung TPMS, verstellbares Windschild, Wegfahrsperre, Gepäckrack und Kofferträger, Handschützer, Stahl-Sturzbügel sowie Seiten- und Hauptständer.

Weiterhin sind erstmals bei einer KTM serienmäßig sowohl Heizgriffe als auch eine Sitzheizung an Bord. Die Bedienung erfolgt menügesteuert über das Dashboard mit dem Multifunktionsschalter; dort kann der Fahrer diese Komfort-Features aktivieren, deaktivieren oder die gewünschte Heizstufe einstellen. Der Beifahrer wiederum kann die Heizung seines Sitzes separat und eigenhändig über einen integrierten Schalter am Haltegriff regeln. Zur Serienausstattung zählt auch die Geschwindigkeitsregelanlage an der rechten Lenkerarmatur, mit der sich das Tempo bei Bedarf automatisch regeln lässt.

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KTM 1290 SUPER ADVENTURE PowerParts

Das MSC der 1290 SUPER ADVENTURE lässt sich optional um eine Motor-Schlupfregelung, kurz MSR, erweitern. Die Maschine verfügt bereits über eine Antihopping-Kupplung, die mechanisch regelt, damit das Hinterrad bei sportlichem Herunterschalten nicht zu stempeln anfängt. Das MSR funktioniert zusätzlich, wenn es im Schiebebetrieb auf Untergrund mit geringem Reibwert eine drohende Differenzdrehzahl zwischen Vorder- und Hinterrad erkennt. Ist dies der Fall, wird über die Ride-by-Wire-Funktion die Drehzahl erhöht, damit das Hinterrad erst gar nicht in den Schlupf übergeht.

Das heißt in der Praxis: Schließt der Fahrer auf rutschigem Asphalt, etwa bei Regen über einem Zebrastreifen, abrupt das Gas oder rückt die Kupplung zu rasch ein, könnte eine instabile Situation auftreten, da bei einem großvolumigem V2 ein relativ starkes Motorbremsmoment wirkt. Hier greift MSR vorsorglich ein, indem es im Schiebebetrieb automatisch und gezielt die Drehzahl anhebt, um drohenden Schlupf am Hinterrad zu verhindern.

ABS Module

ABS System

Die Berganfahrhilfe Hill Hold Control, kurz HHC, ist ebenfalls ein optionales Komfortfeature. Damit rollt das Motorrad nicht zurück, wenn es auf einer Steigung zum Stehen kommt, was unter voller Beladung wie auch im Zweipersonenbetrieb angenehm ist. Erkannt wird die Situation durch den Schräglagensensor in Kombination mit weiteren Parametern. Dann wird automatisch am Hinterrad die Bremse aktiviert. Zum Anfahrvorgang löst die Bremse synchronisiert wieder aus, sobald der Fahrer am Gas dreht und wieder einkuppelt.

Die Berganfahrhilfe HHC wird über das ABS-Steuergerät geregelt und funktioniert nur im Stand. Die dafür notwendige Mechanik und Elektronik ist ohnehin an Bord. Beim KTM Händler wird die Funktion dann über die Software freigeschaltet. Kunden, die dieses Feature nicht wünschen oder darauf verzichten wollen, schleppen also keine zusätzlichen Komponenten mit. Wer die Hill Hold Control einmal selbst ausprobiert, wird die Wirkung rasch zu schätzen wissen. Löst der Fahrer im Stand die Bremse, hält HHC die Bremswirkung für bis zu fünf Sekunden aufrecht, bis sich die Maschine vorwärts bewegt. Auf diese Weise wird sanftes Anfahren mit der KTM 1290 SUPER ADVENTURE ohne Zurückrollen angenehm erleichtert.

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Fotos: Buenos Dias | KTM