The BEAST! Teil zwei von drei: Das sagen die Rennfahrer …

Der britische Freelance-Journalist Roland Brown testete für uns die KTM 1290 SUPER DUKE R beim Launch des neuen Modells im Dezember 2016 im Emirat Katar. Während der Präsentation in Doha fragte er auch den ehemaligen Grand-Prix-Fahrer Jeremy McWilliams und AMA-Starter Chris Fillmore nach ihrer Meinung zum BEAST 2.0 …

Losail International Circuit (QAT) 2016

Jeremy McWilliams (Testfahrer und Grand-Prix-Sieger)
„Ich muss buchstäblich tausende Runden auf der letzten KTM 1290 SUPER DUKE R abgespult haben. Bei der neuen war ich aber erst später involviert, hauptsächlich, um dabei zu helfen, den elektronischen Fahrhilfen den letzten Schliff zu verpassen und die Traktionskontrolle zu perfektionieren. Wie schwierig ist das? Na ja, du musst halt alles riskieren, um sicherzugehen, dass sie funktioniert. Du musst am Limit fahren, absichtlich Drifts einleiten und so weiter.

Du musst das Motorrad zum Ausbrechen zwingen – im Prinzip musst du wie ein Idiot Gas geben und beobachten, was passiert. Und all das musst du auf nasser Strecke machen, mit verschiedenen Reifen, mit hohem Druck, normalem Druck und und und. Natürlich passieren dir dabei ein paar „Hoppalas“ – das gehört einfach dazu – wir haben es aber geschafft, das Bike nicht zu zerstören. Wenn ich am Gasdrehgriff reiße, stehe ich aufrecht auf den Fußrasten, damit es mich nicht abwirft, wenn es zu driften anfangen sollte. Wenn dir das gelingt, fühlst du dich einfach fantastisch.

Besonders schwierig zu testen ist das Kurven-ABS, denn dabei musst du dich überwinden, schnell in eine Kurve zu fahren und dann wie ein Wahnsinniger in die Eisen zu treten. Dieser Test hat es in sich. Du musst dich praktisch in die Kurve legen und zweimal so hart am Hebel ziehen, wie du es normalerweise tun würdest.

Nicht jeder hier ist von der Launch-Control überzeugt, aber glaub mir: Sie hilft dir deine besten Zeiten zu schlagen und das immer und immer wieder. Ohne Launch-Control musst du dich auf so viele Dinge gleichzeitig konzentrieren: das Gas und die Hinterradbremse richtig zu dosieren und zu verhindern, dass du beim Wegfahren einen gewaltigen Wheelie hinlegst – in dem Fall kannst du den Start nämlich vergessen. Im Prinzip kannst du all das vergessen und einfach dem System vertrauen. Mit Launch-Control gelingt es mir eher als ohne, konstante Zeiten zu erzielen.“

Jeremy McWilliams (IRL) 2016

Chris Fillmore (AMA Superbike-Starter auf einer KTM RC8)
„Ich habe viel Zeit auf dem 2016er-Modell verbracht, um mich an sein Fahrgefühl zu gewöhnen. Das erste Mal fuhr ich das Bike in Mugello. Dabei handelte es sich nicht um ein Serienmodell, sondern um einen F&E-Prototypen. Jeremy [McWilliams] gewann das erste Rennen, und ich das zweite. Ich war sofort begeistert. Die Strecke ist großartig und wir dominierten die Rennen.

Am ersten Tag war es trocken, was mir erlaubte, die Strecke kennenzulernen; der zweite Tag war aber verregnet. Auf der KTM RC8 konnte ich bei Regenrennen nie gut abschneiden, weshalb ich etwas nervös war. Gleichzeitig wusste ich aber um die benutzerfreundliche Power der KTM 1290 SUPER DUKE R und sie erwies sich dann auch als ein äußerst potentes Motorrad. Niemals zuvor konnte ich im Regen meine Knieschützer so schleifen lassen wie in diesem Rennen! Jeremy und ich haben uns gegenseitig angestachelt und sind richtig durch die Kurven gedriftet.

Da es sich aber, wie gesagt, um ein Vorserienmodell handelte, konnte ich erst hier [in Losail] zum ersten Mal die Elektronik kennenlernen. Sie bietet ein großartiges Sicherheitsnetz und im Vergleich zu der Elektronik, die wir vorher zur Verfügung hatten, spricht sie wesentlich sensibler und weniger abrupt an. Jetzt kann man sie tatsächlich verwenden; ich würde diese Elektronik sogar in einem Rennen einsetzen. Ich würde sagen, dass KTM hier ganze Arbeit geleistet hat.“

Chris Fillmore (USA) 2016

Nächste Woche gibt es den dritten und letzten Teil der Serie „The BEAST“ zu lesen, in dem wir euch die Top 5 Features und KTM PowerParts für die KTM 1290 SUPER DUKE R vorstellen!

Fotos: KTM