Versetzt Berge – KTM 690 DUKE MJ2016 im Test: Das Urteil

Nur ein paar Wochen bevor die neue KTM 690 DUKE und KTM 690 DUKE R bei den Händlern stehen, hatten diese Woche internationale Medienvertreter auf den malerischen Bergstraßen von Gran Canaria die Chance, die neuen LC4-betriebenen KTM-Bikes zu testen.

KTM 690 DUKE MY2016

KTM 690 DUKE MJ2016

Auch der KTM BLOG verbrachte ein paar Tage im idyllischen Sheraton Golf Resort, wo das engagierte KTM-Launch-Team mit insgesamt 45 neuen DUKEs auf die Journalisten wartete – und die neue 690 DUKE-Generation ist einmal mehr ein Bike, auf das man zählen kann.

Angenehme Temperaturen um die 20 Grad – perfekte Bedingungen für ein paar GoPro-Aufnahmen und ein paar Runden auf dem in Strandnähe gelegenen Circuito de Maspalomas (beste Rundenzeit mit der 690 DUKE R: um 1:09 min … wir sollten noch erwähnen, dass nicht wir diese Zeit auf den Asphalt gezaubert haben).

Nach der offiziellen Präsentation der 690 DUKEs auf der EICMA vor zwei Wochen, haben wir bereits einen genaueren Blick auf ein paar besondere Features der neuen DUKE-Generation geworfen, aber auf Gran Canaria hatten wir nun zum ersten Mal die Chance, hautnah zu erleben, ob der ganze Wirbel gerechtfertigt ist. Hier kommen die drei Punkte, die uns an der neuen (und größten?) DUKE am meisten beeindruckt haben …

Motor
Über 20.000 Arbeitsstunden stecken in dem neuen, leichteren LC4-Motor (der 2mm dicke Zylinderkopfdeckel aus Magnesium ist eine Innovation), der für durchschlagende Leistung sorgt. Das Leistungsgewicht ist gut genug für einen K.o. und KTM weiß, dass der leichteste 1-Zylinder im Wettkampf viele Konkurrenten angeschlagen zurücklässt. Zwei Wörter kommen mir in den Sinn, als ich die 690 fahre: ‘Einfachheit’ und ‘Drehmoment’. Genauso wie die KTM 1290 SUPER DUKE R, will auch dieses Bike immer nach vorne und neue elektronische Features (Traktionskontrolle und Motorschleppmoment-Regelung, Ride-by-Wire und Ride-Mode-Technologie – Sport, Street und Rain) sorgen für ein unvergleichliches Fahrgefühl. Die 73 PS stehen unmittelbar zur Verfügung und eine gleichmäßige und komfortable Leistungsverteilung im dritten Gang macht das Fahren fast schon zum Kinderspiel.

KTM 690 DUKE MY2016

KTM 690 DUKE MJ2016

Sitzposition
Auf der Vorgängerversion der 690 DUKE hatten Fahrer eine zentrale, aber ‘geducktere’ Position, in der sich die Agilität des Bikes mit Leichtigkeit entdecken ließ. Nicht unbedingt die bequemste Position für längere Ausfahrten, insbesondere für größere Fahrer. Die Sitzbank der 2016er 690 DUKE ist schmaler, was Positionsveränderungen einfacher macht und auch eine relaxtere Haltung ermöglicht. Neben dieser wirklich ‘erfahrbaren’ Neuerung – Respekt an KTM und KISKA, die eifrig an diesem Aspekt gearbeitet haben – gibt es zahlreiche weitere nennenswerte Details. Besonders erwähnenswert ist das TFT-Farbdisplay, eine vorausdenkende Innovation, die kaum einfacher zu lesen und bedienen sein könnte. Das Display im Tablet-Stil passt sich automatisch den Lichtverhältnissen der Umgebung an, z.B. bei der Fahrt durch einen Tunnel oder bei Nachtfahrten. Das Styling? Die Graphics sind anders, aber immer noch typisch KTM und machen die 690 unverkennbar zu einem bedeutenden Mitglied der DUKE-Familie … und die nur vier Kilo schwere Leichtmetallgussschwinge ist fast schon ein Kunstwerk.

KTM 690 DUKE MY2016 Seat & TFT display

KTM 690 DUKE MJ2016 Sitz & TFT-Display

Das R
Vorherige Versionen der 690 DUKE ließen sich dank Kreditkarte und einer Ausgabe des KTM PowerParts-Katalogs individuell anpassen. Im Modelljahr 2016 ist die READY TO RACE DNS (der Slogan erscheint sogar auf dem TFT-Display, wenn der Zündschlüssel steckt) noch stärker mit der in der 690 DUKE mit dem ‘R’ verankert. Neue WP-Federelemente, eine neues Auspuffsystem sowie neue Bremsen sind Merkmale der ‘R’. Die veränderte Fußrasten- und Sitzposition sorgt für einen sportlicheren Sitz, erst recht, wenn man zur Attacke übergeht. Auf der kurzen und schnellen Strecke in Maspalomas ist das mit einem Akrapovič Slip-on-Schalldämpfer ausgestattete Bike in seiner eigenen Welt; nicht nur wegen den zusätzlichen PS, die er auf den Asphalt bringt, er verleiht dem Bike das aggressive Design und weckt das notwendige Vertrauen für höhere Geschwindigkeiten. Die Brembo-Bremsen sind vorbildlich. Es scheint, als reicht ein schwebender Finger neben dem Bremshebel, denn die Vierkolben-Bremsanlage mit Radialsattel sind ihrer Aufgabe mehr als gewachsen. Auch die Bremsen der Standard 690 DUKE sind fantastisch und unterstreichen, dass die 690 DUKE und DUKE R sichere Motorräder sind, die gleichzeitig einen Mordsspaß machen.

KTM 690 DUKE R MY2016

KTM 690 DUKE R MJ2016

Fotos: KTM | Video: Adam Wheeler