Von den Geheimnissen des Smart-Tourings: Der KTM-Guide für smarten Zweirad-Tourismus

Egal, ob schneller Wochenendausflug in den Dreck oder zweiwöchiger Road-Trip: Das Geheimnis erfolgreichen Tourenfahrens liegt in der Vorbereitung. Hier also 25 Ideen von Experten, die auf jahrelanger Erfahrung bei Touren quer durch Europa basieren, damit dein nächster Abstecher über die Landesgrenzen hinaus so geschmeidig verläuft wie ein orangefarbener 1301-ccm-75°-V-2 aus Mattighofen.

Bereite deine KTM 1090 ADVENTURE R fürs Offroad-Fahren vor und nenne das Ganze eine Abenteuer-Tour. Oder packe alles, was nicht niet- und nagelfest ist, auf deine KTM 1290 SUPER ADVENTURE T und nenne das Ganze eine große Tour. Oder packe nur das Notwendigste auf deine KTM 1290 SUPER DUKE GT und nenne das Ganze sportliches Tourenfahren. Oder wir nennen das Kind beim Namen: einfach aus dem Alltag ausbrechen. Alles nur Etiketten, oder?

KTM 1290 SUPER DUKE GT MJ2016

Obwohl wir alles Mögliche mit unseren Bikes anstellen können – von Ausflügen auf die Rennstrecke und ins Hinterland bis zum Pendeln und zu schnellen Runden am Sonntag – entwickeln wir nur dann eine besondere Bindung zu unseren Motorrädern, wenn wir neue Landschaften erkunden und mit einem Lächeln im Gesicht den ganzen Tag lang dem Horizont entgegenstreben. Dann tauschen wir – Kilometer für Kilometer – auf atomarer Ebene Moleküle, Kunststoff, Metall und Fleisch aus. Dabei wirst du ein Teil deines Motorrads und dein Motorrad ein Teil von dir.

Dennoch kann eine Reihe an Missgeschicken diesen sentimentalen Quatsch ganz schnell verderben – einige davon liegen außerhalb unseres Einflussbereichs, andere aber lassen sich mit etwas Planung, Vorbereitung und gesundem Menschenverstand verhindern. Nichts davon ist besonders cool und manche Menschen riskieren es, dass ihnen das Geld, der Sprit oder die Batterie ihres Handys ausgeht und sie mitten in der Nacht irgendwo liegenbleiben. Wenn sich das für dich nach erfolgreichem Tourenfahren anhört, wünschen wir dir alles Gute. Auf diesem Weg triffst du ganz sicher einige interessante Menschen …

Für alle anderen gilt: Alle Vorbereitungen bis zur letzten Sekunde aufzuschieben, ist garantiert die schlechteste Art, eine große Reise zu beginnen. Hier also einige Ideen, die dir helfen, das Beste aus jedem Kilometer zu machen – Zeit ist schließlich ein wertvolles Gut. Ganz besonders dann, wenn man kostbare Fahrzeit nicht mit dem Lösen von solch lästigen Problemen vergeuden möchte …

TIPPS ZUM PACKEN
Gepäckoptionen: Auch wenn deine KTM keine harten Packtaschen und/oder ein Topcase – wie die KTM 1290 SUPER DUKE GT – besitzt, solltest du nicht verzagen.

Als Besitzer einer KTM bietet dir der Katalog der KTM PowerParts verschiedene maßgeschneiderte Optionen für deine Tour: von Tankrucksäcken bis zu wasserdichten Gepäckrollen für hinten oder auf die GT– und ADVENTURE-Modelle zugeschnittenen harten Packtaschen, die sich einfach (ohne eigenen Rahmen oder Träger) einhängen lassen.

Alle diese Optionen haben Vor- und Nachteile – harte Taschen können hinderlich sein, wenn du dich zwischen Autokolonnen hindurchschlängelst, während weiches Gepäck schwieriger anzubringen ist. Am Ende geht es darum, das passende System für deine Tour zu finden.

KTM 1290 SUPER DUKE GT MJ2016

Bleib deinem System treu: Wenn du einmal ein System gefunden hast, das für dich gut funktioniert, probiere am Abend vor der Abfahrt keine neuen Dinge aus, die deine Fahrt beeinträchtigen könnten. Wenn du unbedingt einen neuen Ausrüstungsgegenstand oder ein neues Kleidungsstück verwenden musst, teste diese, um dich an sie zu gewöhnen und sicherzugehen, dass sie so funktionieren, wie du es erwartest.

Die Kunst des Festzurrens: Gummi-Expander richtig zu verwenden, ist eine Kunstform; lerne, wie du dein Gepäck am besten verzurrst. Grundsätzlich sind mehr Expander immer besser; ziehe für eine Gepäckrolle zwei davon von vorne nach hinten, parallel dazu zwei weitere von vorne nach hinten und einen (oder zwei) von einer Seite zur anderen. Achte darauf, dass keine Gurte herunterhängen. Wenn nicht richtig verzurrtes Gepäck in das Hinterrad gerät, wird’s nämlich brenzlig.

Tragetaschen: Als Besitzer eines Premium-Motorrads wie der KTM 1290 SUPER DUKE GT kommt es einem komisch vor, wenn jemand empfiehlt, Einkaufstüten aus dem Supermarkt zu verwenden. Und obwohl sie schlecht für die Umwelt sein mögen, sind gewöhnliche Plastiktüten ihr Gewicht in Gore-Tex wert, wenn es darum geht, Fluten von Regenwasser davon abzuhalten, deine frischen Unterhosen, Wechsel-Jeans oder verschiedene elektrische Teile zu durchnässen (ganz besonders dann, wenn du kein wasserdichtes Weichgepäck aus den KTM PowerParts verwendest). Packe immer wenigstens zwei Stück ein: Auf langen Touren sind Tragetüten äußerst hilfreich – zum Beispiel, um stinkende Socken und verschwitzte T-Shirts von sauberen Kleidungsstücken zu trennen (wenn dir irgendjemand allerdings erzählt, dass sich Unterwäsche dank einer mysteriösen mikrobiologischen Reaktion im Inneren einer Einkaufstüte von selbst reinigt, erlaubt sich dieser jemand einen Scherz mit dir. Natürlich könntest du diesen Streich auch anderen spielen …).

Kosmetik für beide Geschlechter: Obwohl dein Bike sowohl für dich selbst als auch einen Sozius ausreichend Platz bietet, stellt sich die Frage, warum du mühsam Platz für zwei verschiedene Deodorants, Zahnpasten, Rasierer, Haarbürsten und andere Pflegeprodukte für sie und ihn machen solltest, wenn ihr euch diese teilen könntet? Oder genauer gesagt, wenn du ihre mitbenutzen könntest (denn seien wir ehrlich – sie wird auf keinen Fall dein Antitranspirant für Männer verwenden)? Bei den Zahnbürsten solltest du allerdings eine Grenze ziehen.

Kleinmengen: Die meisten Drogerien führen Kosmetika in handlichen Mini-Größen, und obwohl das auf Widerstand bei deiner besseren Hälfte stoßen könnte, gibt es auch an eurem Ziel Geschäfte. Es ist daher nicht notwendig, einen ganzen Supermarkt in euer Gepäck zu quetschen. Außerdem sehen wir mit Helm alle fantastisch aus.

Vakuum-Beutel: Zuziehbare Polyethylen-Vakuum-Beutel eignen sich hervorragend zum Verstauen von Kleidungsstücken, wenn Platz knapp ist. Falte deine Kleidung, gib sie in den Beutel, ziehe den Zip-Verschluss zu, verbinde den Schlauch deines Staubsaugers mit dem Ventil und sauge die Luft heraus. Sogar, wenn deine KTM 1290 SUPER DUKE GT mit den 30 Liter fassenden, harten Packtaschen aus dem Katalog der KTM PowerParts gesegnet ist, spart diese Methode jede Menge Platz (Achtung! Wenn du den Beutel einmal geöffnet hast, könntest du beim Wiederverpacken Probleme bekommen).

So wenig Ballast wie möglich: Gewöhnliche Sportschuhe haben oft eine merkwürdige Form und brauchen viel Platz. Schuhe im Converse-Stil (natürlich in orange) lassen sich flach zusammenfalten und platzsparender verpacken. Flip-Flops sind noch besser. Wenn der Platz wirklich knapp ist, gilt dasselbe auch für Hosen – nimm stattdessen kurze Hosen mit. Und brauchst du wirklich diese gigantischen KTM-Unterhosen? Komm schon – lass sie einfach zuhause!

Wichtige Dokumente: Verstaue deine wichtigsten Gegenstände – deinen Pass, Maut-Tickets, deine Brieftasche, dein Handy und anderes lebenswichtiges Zeug (Asthma-Medikamente und dergleichen) – an einem eigenen Ort. Dafür am besten geeignet sind hochwertige, wasserdichte Gürteltaschen (wie die KTM Comp Belt Bag). Da sich so eine Tasche förmlich um deinen Körper windet und du sie praktisch nie abnehmen musst, während du am Bike sitzt, kannst du sie fast nicht verlieren. Außerdem können sie eigentlich nur dann beschädigt werden, wenn auch du bereits am Boden liegst.

CHECKS VOR DEM FAHRTANTRITT & UNENTBEHRLICHES BEIM TOURENFAHREN
Lass die Finger von deiner KTM! Solltest du nicht vorhaben, eine Spur aus Muttern, anschraubbarem Zubehör und Schmerzen durch das Land deiner Wahl zu ziehen, solltest du keine KTM PowerParts am letzten Tag vor deiner Abreise anbringen. Selbst die hochwertigsten Anbauteile der Welt bleiben nicht an ihrem Platz, wenn sie nicht sorgfältig angezogen wurden oder du vergisst, eine Gewindesicherung zu verwenden. Schließlich sind unvorhergesehene Probleme das Letzte, was du draußen auf der Straße gebrauchen kannst!

Gewebe-Klebeband: Millionen von Problemen, die das Potential haben, dir deine Reise zu vermiesen, lassen sich mit einer Rolle Gewebe-Klebeband – mit einem Gummi-Expander im Gepäck fixiert – lösen. So kannst du damit zum Beispiel sich plötzlich lösende Verkleidungsteile ankleben, kaputte Reißverschlüsse an deiner Jacke zukleben, das Bodywork vor den Gummi-Expandern schützen und daraus sogar improvisierte Erhöhungen für die Verkleidungsscheibe zaubern. Auch Kabelbinder können nützlich sein und brauchen so gut wie keinen Platz.

Plattfüße: Erst, wenn du einmal um neun Uhr morgens und nur 30 Kilometer von deinem Hotel entfernt an einer Alpenstraße sitzt und kein Signal auf deinem Handy bekommst, wirst du ein gutes Reifenreparatur-Kit richtig zu schätzen lernen. Hole dir eines und mache es zur Standard-Ausrüstung auf deinen Touren.

Baby-Feuchttücher: Sind vielseitig einsetzbar. Damit kannst du deine ölverschmierten Hände putzen. Oder auch dein Visier. Auch lassen sich damit die Insekten vom Kurvenlicht deiner KTM 1290 SUPER DUKE GT putzen. Du kannst damit die Krumen, welche das Sandwich von der Tankstelle auf deinem Bart hinterlassen hat, wegwischen. Oder nach einem Toilettenbesuch deine Hände waschen.

Notfallausrüstung: Damit meinen wir keinen Erste-Hilfe-Kasten, sondern Dinge, von denen du erst dann weißt, dass du sie brauchst, wenn der Augenblick gekommen ist: Ein Zahnstocher aus Kunststoff (besonders wichtig in Ländern, in denen viel Fleisch gegessen wird), Kopfschmerztabletten (zum Kurieren von Katern, Kopf- und Zahnschmerzen), Verdauungstabletten, zusätzliche Kontaktlinsen und Augentropfen. All das findet in deiner Gürteltasche locker Platz.

Neue Reifen: Begib dich nicht mit halb abgefahrenen Reifen auf eine 3000-km-Reise – außer, du willst einen ganzen Tag damit zubringen, einen passenden Reifen zu finden. Außerdem besitzt nicht jede Werkstatt eine Nuss, die auf die Mutter am Hinterrad deiner KTM 1290 SUPER DUKE GT passt.

Ohrstöpsel: Nicht nur gut geeignet, um deine Ohren vor Straßenlärm zu schützen, sondern auch, um trotz schnarchender Zimmerkumpanen und lauter Hotels Schlaf zu finden. Denk nur daran, sie immer griffbereit neben dem Bett zu haben, um nicht mitten in der Nacht nach ihnen suchen zu müssen.

AUF DER STRASSE
Kein Kredit: Eine offene Jackentasche, ein kaputter Reißverschluss am Rucksack, ein Loch in deinen nicht von KTM gemachten Satteltaschen oder ein Überfall – deine Brieftasche ist schneller weg, als du denkst! Das kommt vor und wenn es soweit ist, brauchst du die Extra-Kreditkarte, die du in einem eigenen Beutel, unter der Sitzbank oder in einer anderen, speziellen Tasche verstaut hast. Du hast eine eingepackt, oder?

Halte dich warm: Packe ausreichend Kleidung ein. Entferne das Innenfutter deiner Jacke und verwende stattdessen eine beheizbare Weste. Diese ist genauso dick, kann aber bei Kälte in eine 12-Volt-Steckdose aus den KTM PowerParts eingesteckt werden. Kapuzenpullies halten den Wind gut ab.

Socken: Lassen sich gut als Hüllen für extra Visiere verwenden.

Trinke viel: Ein simpler Tipp, der aber oft ignoriert wird. Austrocknung beeinträchtigt deine Konzentration und Aufmerksamkeit und verlängert deine Reaktionszeiten. Wenn du unbedingt klebrige Softdrinks und Kaffee konsumieren musst, nimm auch etwas Wasser mit. Und denk daran, eine Flasche neben deinem Bett stehen zu lassen, da nicht alle Hotels Minibars haben und es nervt, mit einem Mordsdurst aufzuwachen.

Lege Pausen ein: Oft ist ein 20-minütiges Päuschen bereits genug, um ausreichend Kraft für einige weitere Fahrstunden zu tanken. Schlafe, wenn du musst, und fahre niemals übermüdet weiter.

Curry up: Iss in Frankreich niemals indisch. Das bekommen die einfach nicht hin.

Schließ dein Bike ab oder es ist weg: Motorräder – und KTMs im Besonderen – sind bei Dieben heiß begehrt und Diebstahl ist überall ein Problem. Verwende deshalb eine Kette oder zumindest ein Bremsscheibenschloss. Manche Hotels in Spanien haben bewachte Motorradabstellplätze. Gib dem Angestellten dort seine fünf Euro und lege dich beruhigt schlafen.

Sei vorbereitet: Du weißt sicher, wie sehr es nervt, wenn du an der Kasse warten musst, weil die Person vor dir erst mal ihre Brieftasche finden muss, so als ob es sie überraschen würde, dass sie für ihre Einkäufe auch bezahlen muss. Mache es ihr nicht nach. Sei vorbereitet, wenn du an Grenzübergängen, Mautstellen und Zapfsäulen anhältst.

Und schließlich: Der wichtigste Tipp von allen. Ein Motorrad wie die KTM 1290 SUPER DUKE GT besitzt die neuesten Motorsteuerungs-, Traktionskontroll- und Kurven-ABS-Systeme und gehört so zu den sichersten Performance-Motorrädern der Welt. Aber selbst mit all dieser Technologie kann es dir nicht sagen, auf welcher Straßenseite du fahren musst. Pass auf, dass du die Seite wechselst, wenn du von Europa nach Großbritannien oder umgekehrt fährst!

KTM 1290 SUPER DUKE GT MJ2016

Fotos: Simon Hargreaves | KTM