ZU ZWEIT DURCH ITALIEN AUF DER KTM 1290 SUPER ADVENTURE S 2021

Auf meinen Reisen allein und meist offroad durch 72 Länder hatte ich nie das Bedürfnis, jemanden an meiner Seite zu haben. Alleine zu reisen ist meiner Ansicht nach der beste Weg, die Welt und sich selbst kennenzulernen. Doch vor kurzem änderten sich meine jahrzehntelangen Reisepläne, als ich die Möglichkeit hatte, mit meiner Partnerin durch Italien zu reisen. Das war eine Gelegenheit, die ich mir nicht entgehen lassen konnte …

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Wie immer ging die Vorbereitung auf die Reise praktisch gegen Null. Wir haben einfach das Motorrad beladen und sind losgefahren. Von Bassano del Grappa aus durchquerten wir die kleinen Dolomiten, fuhren zum Gardasee und durch den Rest Norditaliens bis nach Ligurien, wo uns die Cinque Terre mit ihrer zeitlosen Schönheit den Atem raubten.

Meine anfänglichen Bedenken, dass Amina mit nur einem Paar Wechselkleidung auf der Reise ihre Probleme haben könnte, zerstreuten sich schnell, weil sie von Anfang an äußerst wandlungsfähig und flexibel war. Nur die kalten Temperaturen machten ihr zu schaffen.

Dank der elektronisch einstellbaren Federung der KTM 1290 SUPER ADVENTURE S war unsere Fahrt komfortabel. Die für italienische Landstraßen oft so typischen Schlaglöcher spürten wir nicht. Der große Vorteil der neuen Federung ist, dass sie sehr einfach auf die jeweilige Strecke eingestellt werden kann, und zwar direkt über die beleuchteten Schalter links am Lenker. Und ich muss zugeben, dass ich die Einstellungen jeden Tag geändert habe und manchmal sogar mehrmals am Tag. Ich bin einfach begeistert von diesem neuen semiaktiven Fahrwerk.

In Livorno gingen wir auf die Fähre und fanden uns in einem Paradies auf Erden wieder: im wunderschönen Sardinien. Wir fuhren die Küsten entlang, reisten ins Innere dieser fantastischen Insel und auch die berühmte SS125 durften wir natürlich nicht auslassen. Dank des perfekten Asphalts und des hervorragenden Grips konnten wir ein paar PS mehr aus dem Motor holen und hatten Spaß. Dieses Motorrad ist ein Schwert und Fahren auf dieser Straße ist wie ein Jahrmarkt für Erwachsene. Das perfekte Wetter war eine willkommene Ergänzung. Nach vier Tagen waren wir wieder auf der Fähre nach Rom, der Ewigen Stadt, um uns ein wenig auszuruhen.

Nach ein paar ruhigeren Tagen fuhren wir weiter nach Neapel, eine Etappe auf der Autobahn – wahrscheinlich mein erstes Mal auf der Autobahn mit diesem Motorrad. Dort konnte ich die Adaptive Cruise Control testen, die mich wirklich beeindruckt hat. Mit dem Plus an Sicherheit durch modernste Technik beschleunigt und bremst das Motorrad selbstständig, hält den voreingestellten Abstand zum vorausfahrenden Fahrzeug ein und vermittelt einem mehr Langstreckenkomfort und Sicherheit. Auf diesem Teil der Reise spielte ich mit der ACC wie ein kleiner Junge.

Neapel und die Costiera Amalfitana begrüßten uns mit ihrer einzigartigen Schönheit. Die Landschaft und eine der berühmtesten Straßen für Motorradfahrer raubten uns den Atem. Wir haben es in vollen Zügen genossen. Amina hat ununterbrochen Fotos und Videos gemacht. Sie war und ist von der Schönheit Italiens fasziniert. Manchmal wurde uns ein wenig kalt und ich musste das Heizgriffkit und die Sitzbank einstellen. Sie war über diesen zusätzlichen Luxus für Reisepartner begeistert. Der Komfort dieses Motorrads ist – auch für zwei Personen – außergewöhnlich. Die Räder verschlingen Kilometer um Kilometer und man merkt es nicht einmal.

Wir durchquerten den Süden Italiens und landeten im schönen Apulien, wo wir die Küste entlang spazierten und, wie überall, alle lokalen Köstlichkeiten probierten. Aus gastronomischer Sicht ist Italien ein unglaubliches Land: Jede Region hat viel zu bieten und das Essen gehört zu den besten, die man auf der Welt finden kann. Mittelitalien verschlägt einem immer wieder die Sprache. Wir durchquerten Umbrien und kamen in der Toskana an. Die KTM 1290 SUPER ADVENTURE S war wie eine Tänzerin in den toskanischen Hügeln zwischen den Chianti-Reben. Nach einer kurzen Suche entdeckten wir die landschaftlich schönsten und charakteristischsten Straßen. Einfach fantastisch.

Im Durchschnitt sind wir 230 km pro Tag gefahren, jeweils ein paar Stunden morgens und ein paar am frühen Nachmittag. Den Rest des Tages nutzten wir, um ein paar Städte zu besichtigen oder uns einfach einen Aperitivo nach einem langen Tag im schönsten Land der Welt zu gönnen.

Nach drei intensiven Wochen kehrten wir mit vielen Erinnerungen nach Bassano del Grappa zurück. Meine erste Fahrt mit einem Sozius war ein voller Erfolg. Es war schwer für mich, das zuzugeben: Wenn man auf der Straße und nicht offroad fährt, ist die Reise doch viel angenehmer. Ich muss ehrlich sagen, dass Abenteuerreisen allein und Motorradurlaube zu zweit vollkommen unterschiedliche Dinge sind. Beide sind schön, aber anders. Auf Reisen allein ist man nur mit sich selbst beschäftigt und in meinem Fall gibt es jeden Tag neue Herausforderungen, vor allem wegen der schlechten Offroad-Straßenverhältnisse. Als Paar muss man Kompromisse schließen und vieles hängt davon ab, wie gut man mit seinem Reisepartner kommunizieren kann. In meinem Fall hatte ich ziemlich viel Glück.

Das Motorrad fuhr tadellos. Ich konnte mehr über die Elektronik erfahren und lernte das neue Kombiinstrument zu schätzen, mit dem man das Motorrad dank der Farbgrafiken mit einem einfachen Tippen auf die Schaltfläche prüfen kann.

Die Welt ist groß und sie will von uns allen erkundet werden …