Der Lehrling: 5 interessante Dinge über Davy Pootjes

Obwohl er die gleiche Nationalität wie Weltmeister Jeffrey Herlings hat, geht der 18-jährige Niederländer Davy Pootjes seinen eigenen Weg, um im Red Bull KTM-Werksteam und in der Weltmeisterschaft seinen Platz zu finden.

Davy Pootjes (NED) KTM 250 SX-F MJ2016

Nachdem der KTM BLOG bereits mit Glenn Coldenhoff, KTMs Neuzugang in der MXGP, gesprochen hat und ein bisschen mehr über Spaniens neue MX-Hoffnung Jorge Prado erfahren hat, steht mit Davy Pootjes ein weiterer Fahrer mit Starpotenzial bereit, um die GP-Szene aufzumischen, wenn Herlings die MX2 und seine KTM 250 SX-F für neue Herausforderungen verlässt. Ein gebrochenes Schlüsselbein war nicht der Start in die erste volle Saison als MX2-Fahrer, den sich die Nummer 46 vorgestellt hatte, aber letztes Wochenende war Pootjes zurück im Renngeschehen und das bei seinem Heimrennen in Valkenswaard, dem dritten Lauf der Weltmeisterschaft. Bevor die MX2-Weltmeisterschaft in den nächsten Monaten richtig Fahrt aufnimmt, nutzten wir die Chance, um mit dem zweifachen Europameister (65 und 85ccm) zu sprechen und mehr über das junge Talent zu erfahren, das einen der begehrtesten Plätze in der MX2 inne hat.

Davy Pootjes (NED) & Jeffrey Herlings (NED) 2016

1. Wie die meisten seiner Kollegen, begann auch der dritte Niederländer im Red Bull KTM Motocross Werksteam früh mit dem Motorradsport: „Ich komme aus einer Stadt in der Nähe von Ammerzoden, wo mein Onkel auch schon Motocross gefahren ist. Als ich drei Jahre alt war, versprach mir mein Vater ein Motorrad, wenn ich ohne Stützräder fahren könnte. Kurz darauf konnte ich es und am nächsten Tag hatte ich tatsächlich ein Motorrad! Das war der Zeitpunkt, an dem ich angefangen habe, Motorrad zu fahren; zunächst nur in Belgien, denn für Rennen in den Niederlanden war ich damals noch zu jung. Mit sechs Jahren habe ich dann meinen ersten niederländischen Titel gewonnen [er hat insgesamt drei].“

2. Über Jahre wurde er von den Verantwortlichen in und um Mattighofen genauestens beobachtet: „Mit etwa zehn Jahren habe ich den 65ccm-Europameistertitel gewonnen, während ich mit KTM Niederlande zusammengearbeitet habe. 2012 war ich dann in der 85ccm-Meisterschaft erfolgreich und unterschrieb daraufhin einen 5-Jahresvertrag mit KTM und jedes Jahr wurde die Unterstützung ein bisschen größer. Schließlich habe ich es dann über die EMX250 ins Werksteam in der MX2 geschafft.“

3. Pootjes ist ständig mit der Erwartungshaltung konfrontiert, die nächste große niederländische Hoffnung zu sein; der Nachfolger von Jeffrey Herlings und anderen ehemaligen niederländischen GP-Siegern in KTM-Farben wie Erik Eggens, Marc de Reuver und seinen aktuellen Teamkollegen: „Jeffrey war ziemlich jung, als er seine ersten GPs gefahren ist, aber jeder Fahrer geht seinen eigenen Weg und für jeden gibt es einen geeigneten Zeitpunkt, um Profi zu werden. Es war von Anfang an mein Plan, zwei Jahre mit der 125er zu fahren, dann mit der 250er zu lernen und dann in den GP zu wechseln. Ich merke aber schon, dass ich mehr Fans gewinne, je besser meine Ergebnisse sind und je höher die Klasse ist, in der ich fahre. Jetzt bin ich im besten Team im Paddock und erlebe die bisher beste Zeit meiner Karriere. Natürlich spüre ich einen gewissen Erwartungsdruck, aber ich versuche, ruhig zu bleiben und einfach meinen Weg zu gehen. Es ist sinnlos, sich zu stressen. Die Leute erzählen mit immer wieder, dass ich dieses Jahr unter die Top 3 der MX2 fahren werde, aber ich bleibe lieber auf dem Boden und warte ab, was passiert.“

Erwähnenswert ist, dass Davy – eher ungewöhnlich für einen Niederländer – kein Fan von Sand ist: „Viele sagen, ich bin der nächste Herlings, aber die Wahrheit ist, dass ich nicht gerne auf Sand fahre! Ich mag die harten Untergründe lieber. Ich fahre gut im Sand und erziele auch gute Ergebnisse, einfach weil ich wahrscheinlich viel mehr auf Sand gefahren bin als andere Fahrer, aber lieber sind mit die Sprünge und schnellen Kurven auf eher harten Böden. Auch wenn meine Rivalen hier näher an mir dran sind.“

Davy Pootjes (NED) KTM 250 SX-F MJ2016 Valkenswaard (NED) 2016

4. Davy profitiert von wertvollen Erfahrungen: „Ich habe viel mit Joel Smets trainiert und Glenn und Jeffrey beobachtet, um zu sehen, was sie anders machen. Sie sind zwar ein bisschen älter, aber ich versuche, das Gleiche zu machen wie sie! Sie sind großartige Fahrer und ich möchte ähnlich erfolgreich werden wie sie, deshalb kopiere ich sie, wo immer ich kann. Ich bin nichts Besonderes, eigentlich ziemlich normal! Ich fahre Rad und laufe, das liegt mir zwar nicht besonders, aber ich gebe im Training alles. Lieber ist es mir aber, wenn ich im Training ein oder zwei Stunden Motorrad fahren kann.“

5. Aber nicht nur im Motocross ist Davy ein großes Talent … „Ich spiele ziemlich gut Fußball; PSV ist mein Team. Ich spiele im Angriff, die siebener Position. Zuhause spiele ich meist mit Freunden, normalerweise auf kleinen Plätzen, aber manchmal sind auch größere Spiele dabei und bei den Rennen kicke ich ab und zu mit Tony [Cairoli].“

Fotos: KTM