GESCHICHTEN DER #THEWORLDADVENTUREWEEK: „MOTORRÄDER HABEN MEIN LEBEN VERÄNDERT“

Die WORLD ADVENTURE WEEK 2021 rief Menschen auf, sich auf ihr Bike zu schwingen und innerhalb von einer Woche mehrere Herausforderungen zu bestehen – eines der coolsten Ergebnisse dieser Veranstaltung sind die vielen Geschichten, die ihre Teilnehmer zu erzählen haben. Im Fall von Tuğçe Akbayar hat das Motorradfahren sogar zu einer tiefgreifenden Wandlung geführt …

Instagram: @ride2world

Es bereitet mir große Freude meine Fähigkeiten bei herausfordernden Touren auf die Probe zu stellen
PC @TuğçeAkbayar

Dank ihrer schieren Freude, mit ihrer KTM zu reisen und tausende Kilometer abzuspulen, stach uns Tuğçe (ausgesprochen: ‚Tu-Chai‘) Akbayar sofort ins Auge. Beinahe alle Instagram-Posts der 28-jährigen Türkin, in denen schroffe Landschaften und atemberaubende Ausblicke meist von einem breiten Lächeln aufgewertet werden, geben Einblicke in ihren Charakter.

So viel Energie hätten wir auch gerne! Die Pilates-Trainerin und Fitness-Spezialistin geht sichtlich in ihren Abenteuern auf und hat bereits mehrere lange Reisen hinter sich, auf denen sie mit dem und für das Bike gelebt hat.

„Das Nordlicht!“ antwortet sie auf die Frage, welchen Anblick sie wohl nie vergessen wird. „Es war in Alaska. Im kalten und schneereichen Winter. Wir hielten nahe eines Highways an und bauten unsere Zelte auf. Irgendwann am Abend steckten wir den Kopf aus dem Zelt und erblickten die Aurora Borealis. Was für ein Anblick! Der Moment hatte etwas Magisches an sich. Das Gefühl ist schwer zu beschreiben.“

Nach einer Fahrt durch den Schnee wurden wir mit dem Anblick des Nordlichts in British Columbia, Canada, belohnt!
PC @Tuğçe Akbayar

Unser Telefongespräch mit Tuğçe (die hervorragend Englisch spricht) wird immer wieder von ihrem Kichern unterbrochen. Und wieder beneiden wir sie um die große Freude, die sie daran hat, uns zu erklären, was sie am Motorradfahren so liebt. Obwohl sie in der glücklichen Lage ist, dass sie ihre Leidenschaft zu einem (Teilzeit-)Job machen kann (ihr Ride2World-Konto hat über 32.000 Follower), wird schnell klar, dass sie mit minimalen Mitteln arbeitet und das Maximum aus ihren eigenen Möglichkeiten herausholt. Wir haben sie gefragt, wie es dazu kam …

Du stammst aus der Türkei, lebst aber in Polen. Wie würdest du jemandem, der noch nie dort gefahren ist, das Motorradfahren in der Türkei beschreiben?

„Ich komme aus Istanbul, wo Motorräder in den letzten Jahren aufgrund des unglaublichen Verkehrs sehr populär geworden sind. Wenn du dich auf ein Auto oder öffentliche Verkehrsmittel verlassen musst, kannst du dich getrost von 2 Stunden deines Tages verabschieden. Vor 10 Jahren, als ich 18 Jahre alt war, hat mein Motorrad mein Leben verändert. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte ich ein Fahrrad als Trainings- und Fortbewegungsmittel benutzt und wollte mehr. Also legte ich mir eine sportliche 125er-Maschine zu. Sie sah super sportlich aus, war aber eher ein Anfänger-Bike.“

Wann hast du die Marke KTM für dich entdeckt?

„Die erste KTM, die ich je fuhr, war eine KTM 690 DUKE und ich probierte auch eine KTM 1190 ADVENTURE aus. Nach der 125er war ich auf eine 250er und dann auf ein Naked Bike der Mittelklasse aufgestiegen – alle von unterschiedlichen Marken! Dann verwendete ich eine 125er für meine erste Weltumrundung! Ich hatte nicht viel Geld, also verkaufte ich das Bike, das ich damals besaß, und legte mir ein erschwingliches zu, um den Trip zu machen. Nach meiner Rückkehr zogen wir nach Polen um und dort war ich in der Lage, mir meine erste eigene KTM zu kaufen – eine KTM 790 DUKE. Das Motorradfahren in Polen ist ganz anders als in der Türkei! Manche Ausblicke sind genauso schön, aber der Verkehr ist viel entspannter.“

Meine KTM 790 DUKE gab sich in den Kehren auf den Umbrail Pass keine Blöße
PC @TuğçeAkbayar

Du hast erwähnt, dass das Motorradfahren für dich zu einer Art des Reisens wurde. Offensichtlich konntest du bei deinen Abenteuern auch viel Content generieren. War das ein motivierender Faktor? Oder dauerte es eine Weile, dich daran zu gewöhnen, dass du dein Bike zum Erkunden verwenden kannst?

„Nein, das ging recht schnell. Auch, weil ich meinen künftigen Mann kennenlernte, der eine KTM 990 ADVENTURE fuhr. Er hat mein Denken – und mein Leben – verändert, was das Motorradfahren betrifft. Er hat mir gezeigt, wie man mit Motorrädern reist. Ein Bike dient nicht nur dazu, von A nach B zu gelangen. Jedes Mal, wenn wir uns in den Sattel schwangen, war ich sofort Feuer und Flamme. Egal, ob wir vom Regen pitschnass wurden: Ich liebte es einfach loszufahren und an einem neuen Ort anzukommen.“

Dein Instagram-Konto scheint voll zu sein von unvergesslichen Momenten … aber gab es auch welche, in denen du Angst hattest?

„Eine Begebenheit kommt mir in den Sinn. Wir waren in Mexiko, fuhren durch ein abgelegenes Bergdorf und waren uns nicht darüber im Klaren, dass sich die Polizei aus dieser Gegend fernhielt. Wir trafen auf viele Demonstranten da, die Masken und Stöcke trugen. Sie versuchten, uns anzuhalten. Mein Mann und ich waren per Headset verbunden und er sagte zu mir: ‚Egal, was passiert, gib Gas und halte nicht an.‘ Ja, es gab ein paar ungemütliche Momente, aber glücklicherweise ist uns nichts passiert. Erst danach wurde mir klar, dass die Situation wohl ziemlich brenzlig gewesen war.“

Ein kurzer Stopp für ein Erinnerungsfoto mit meiner großen Liebe, Chimba.
PC @TuğçeAkbayar

Was wird die Zukunft bringen? Eine weitere Reise?

„Ich träume davon, noch einmal die Welt zu umrunden, da es so viele Plätze gibt, an denen wir noch nicht waren, und andere, die wir schon kennen, die sich aber ständig verändern. Reisen ist wie eine schwere Sucht: Wenn du es einmal probiert hast, ist es schwer, damit aufzuhören. Ich mag weite Reisen, keine kurzen ‚Urlaubsfahrten‘.

Von welchem Ziel träumst du?

„Chile. Es gibt nichts Schöneres. Die Landschaft, die Leute, das Essen, die Straßen.“

Oder vielleicht etwas Neues?

„Das wäre dann Island. Das ist ein Land, in dem ich noch nie war und das ich gerne sehen würde. Und dann ist da noch Japan. Auf dieses Land bin ich neugierig.“

Eine letzte Frage: Welches KTM-Modell fährst du aktuell und warum?

„Ich habe eine KTM 690 ENDURO R und es ist das beste Bike, das ich je hatte. Ich habe nicht vor, umzusteigen.“

Nach über 200 km im Gelände erschöpft, aber immer noch lächelnd
PC @TuğçeAkbayar

Ist es nicht etwas schwierig, damit lange Strecken zu fahren?

„Schon etwas, für mich aber war es eine gute Option, da ich nicht gerade groß bin! Außerdem mag ich leichte Bikes – die sind sehr einfach zu kontrollieren und zu bewegen. Andere Modelle wären auf bestimmten Straßen wohl bequemer, aber für mich reicht es vollkommen. Beim Reisen fährt man sowieso fast nie richtig schnell.“

Weitere Informationen zur WORLD ADVENTURE WEEK und der endgültigen Bestenliste findest du hier.