Interview des Monats: DRIVEN mit Downhiller & Freerider Marcus Klausmann

Marcus Klausmann, 15-facher deutscher Meister im MTB-Downhill und zweifacher Weltmeister im Fahrradtrial, sucht nach 20 Profijahren eine neue Herausforderung im Hard-Endurosport. Der 36-jährige Sportsmann aus dem deutschen Marlberg, ein kleiner Ort zwischen Offenburg und Freiburg, wird mit einer KTM FREERIDE 350 am Erzbergrodeo (1. Juni), dem härtesten Eintages-Endurorennen der Welt, teilnehmen.

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Bei den Vorbereitungen und beim Sturm auf den Berg aus Eisen wird der gelernte Automobil-Kaufmann Marcus Klausmann von MTB-Freeride.TV begleitet, um eine Sportdokumentation mit mehreren Webepisoden und schließlich einen 90 Minuten langen Film zu produzieren. Die erste Webisode lässt sich anklicken im Anschluss an die fünf Fragen, die wir Marcus Klausmann vor seinem ersten Erzbergrodeo gestellt haben:

Bist du bisher ausschließlich Fahrrad gefahren oder auch Motorräder?
„Auch Motorräder, vor etwa sechs, sieben Jahren, einige regionale Motocross-Veranstaltungen, mit einer KTM 450 SX-F. Neben dem Radfahren, wie es die Zeit eben zugelassen hat. Ich bin mit Fahrrad-Trial aufgewachsen und fahre seit vielen Jahren auch Motorrad-Trial. Kurzum also: Motorradfahren ist mir nicht fremd.”

Du hast im Februar eine KTM FREERIDE 350 in Mattighofen abgeholt. Was wurde zur Vorbereitung bisher damit angestellt?
„Für mich ist die FREERIDE eine tolle Mischung aus Motocross- und Enduro-Motorrad. Ich bin nicht der Größte, deswegen kommen mir die kompakten Abmessungen entgegen. Dazu lässt sich diese KTM ähnlich leicht bewegen wie ein Fahrrad, vom Handling her. Ich fahre damit Trial und Enduro, und zwar im gleichen Gelände, in dem ich mich auch mit dem Downhill-Rad bewege.”

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Marcus Klausmann KTM FREERIDE 350 Downhill © Domenico Galizia | MTB-FREERIDE.TV

Was sind die größten Unterschiede zwischen MTB-Downhill und Offroadfahren mit dem Motorrad? Oder gibt es Gemeinsamkeiten?
„Ich würde sagen, dass es recht ähnlich ist. Enduros dauern halt länger, oft über mehrere Stunden. MTB-Downhill ist mehr wie Ski Alpin, die Abfahrt dauert zwischen zwei und fünf Minuten. Deswegen ist das Rennen aber nicht minder anstrengend. Weil man in der Zeit alles gibt. Motorradfahren ist mehr eine Kraft-Ausdauer-Geschichte. Deswegen ist es als Training für Mountainbike und Downhill-Fahren so toll, weil man die Ausdauerkraft gut trainieren kann. Natürlich kann man sich Ausdauer auch im Kraftraum aneignen, aber das ist nicht dasselbe wie im echten Gelände. Und natürlich macht Motorrad fahren mehr Spaß.”

Jetzt steht der Start beim Erzbergrodeo auf dem Plan? Was sind die Erwartungen, was möchtest Du erreichen?
„Ich will mich gut schlagen. Ich habe eigentlich keine Ahnung, was auf mich zukommt. Wie brutal das wird. Wie anstrengend. Das ist ja Neuland für mich. Es wird sicher verdammt hart. Die Herausforderung ist enorm. Am Erzberg legen 500 Starter gemeinsam los, da kann es auf der Strecke schnell eng werden. Sich nicht gegenseitig ins Gehege zu kommen und eine Spur für sich finden, wird sicher eine Challenge. Ich möchte so weit kommen, wie es geht. Aber es ist schwierig einzuschätzen.”

Wie geht es danach weiter?
„Es folgen der MTB-Weltcup in Schottland, dann geht es nach Österreich zum Mountainbike-Weltcup in Leogang, anschließend zum Europacup in Schladming, ebenfalls in Österreich und danach zum Europacup in Italien. Wie es mit dem Motorrad weiter geht? Gute Frage. Zunächst bleibt die FREERIDE 350 mein Trainingsgerät. Rennmäßig gibt es noch keine Pläne, aber ich bin mir ziemlich sicher, dass ich noch das ein oder andere Rennen fahren werde.”

Fotos: © Domenico Galizia | MTB-FREERIDE.TV