690ccm-Gebrüll aus dem LC4 der Generation 2019

Viele Leute sind der Meinung, dass man auch als ‚Single‘ glücklich sei kann. KTM ist derselben Meinung, wenn es um eines der leistungsstärksten und innovativsten Motorenkonzepte des Unternehmens geht. Welche neuen Schmankerl hält der 690-Motor bereit?

Auf der EICMA 2018, der wichtigsten Messe der Branche, enthüllte KTM einige aufsehenerregende Modelle. Neben den 790ern, E-Bikes und anderen Updates für 2019 sorgte vor allem die Erweiterung des KTM-Katalogs mit dem überarbeiteten LC4-1-Zylinder für Staunen. Der erstmals im Jahr 1987 gebaute 1-Zylinder-Motor ist seit seiner Einführung ein Dauergast in der Forschungs- und Entwicklungsabteilung KTMs und befeuert in seiner jüngsten Ausbaustufe die neue KTM 690 SMC R und die KTM 690 ENDURO R: zwei interessante Bikes, welche den speziellen Vorlieben der Supermoto- und Offroad-Fahrer entgegenkommen und trotzdem voll straßen- und alltagstauglich sind.

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KTM 690 ENDURO R MY2019 © KTM

Die KTM SMC R lässt jene Zeit wieder aufleben, in der KTM seine druckvolle und aufregende Offroad-Technologie auf die Straße brachte und in die Waffe der Wahl für ambitionierte Supermoto-Fahrer und -Racer verwandelte. Am Ende des zweiten Jahrzehnts dieses Jahrhunderts hat das Unternehmen dieses einst raue und wilde Motorrad so weit veredelt, dass es zwar weiterhin den Adrenalinausstoß fördert, aber mit einer Ausstattung aufwartet, die es jungen, alten, erfahrenen und neuen Fahrern einfach macht, die Welt des Driftens zu erkunden.

Das wichtigste Element der KTM 690 SMC R ist ihr Motor, welcher mit 74 PS bei 8000 U/min als stärkster in Serie produzierter 1-Zylinder der Welt gilt. Der schlankere und dennoch größere (13,5 l) Kraftstofftank wird von KTM als tragendes Element verwendet, was für mehr Steifigkeit und Präzision sorgt, während das Fahrwerk – zusammen mit dem kompakten Bodywork – die bisher geschmeidigste und kultivierteste Version des LC4-Motors beherbergt. Die KTM SMC R kommt mit zwei Fahrmodi, Kurven-ABS, einer schräglagenabhängig regelnden Motorrad-Traktionskontrolle, der Motorschleppmoment-Regelung (MSR) und dem Quickshifter+ daher, während das bewährte Supermoto-ABS Hinterrad-Drifts ermöglicht, ohne das Vertrauen in das Vorderrad zu verlieren.

Vor vier Jahren stellte die KTM 690 ENDURO R mit ihrer brutalen und dennoch gutmütigen Power und dem Handling einer KTM 350 SX-F eine wahre Enduro-Offenbarung dar: ABS war damals bei einer solchen Hard Enduro noch ein absolutes Novum.

Für das Modelljahr 2019 wurde die KTM ENDURO R gründlich aufgefrischt. So bietet ihr LC4-Motor eine noch sensiblere Verbindung zwischen Gashand und Power-Abgabe, eine noch kultiviertere Leistungsentfaltung und einen geringen Verbrauch. Außerdem besitzt die KTM ENDURO R einen 13,5-l-Kraftstofftank, der in einem völlig neuen Fahrwerk sitzt, sowie eine WP XPLOR-Federung mit Split-System. Elektronik scheint bei einem solchen Motorrad fast unangebracht. Dennoch machen schräglagenabhängig wirkende Brems- und Traktions-Systeme, zwei verschiedene Fahrmodi, Offroad-ABS, Quickshifter+ und die Motorschleppmoment-Regelung (MSR), welche das Blockieren des Hinterrads verhindert, dieses Bike zu einer hochmodernen und vielseitigen Waffe für die Straße, das Gelände und alles dazwischen. Das Promo-Material, das zur KTM 690 ENDURO R ausgegeben wurde, bringt es auf den Punkt: ‚No road or route is impossible‘.

KTM 690 ENDURO R MY2019 © KTM/F. Lackner

Der LC4-Motor erfreut sich also bester Gesundheit und beweist, dass KTM bei seinem Produktaufgebot auch weiterhin auf große Auswahl setzt. Welche Überraschungen hält KTM wohl für die EICMA 2019 bereit?

Fotos: KTM | KTM/F.Lackner
Video: KTM/KISKA