Verrückt! 5 merkwürdige Dinge im MXGP-Paddock

Die MXGP-Stars sind im Vergleich zu anderen Sportlern ziemlich zugänglich. Oftmals findet die Rennvorbereitung oder die Teambesprechung vor den Augen der Öffentlichkeit statt. Dieses ungezwungene Verhalten führt dazu, dass aufmerksame Fans einige merkwürdige Dinge an den Profis beobachten können … hier sind ein paar der seltsamsten, die wir im Grand Prix-Paddock beobachtet haben …

Binden
Wahrscheinlich eines der merkwürdigsten Dinge, die man im GP-Paddock beobachten kann. Und dennoch gehört es zu den bewährtesten Dingen, die ein Fahrer während der Rennvorbereitung tut. Das Absorptionspotenzial von Binden – sonst eher im Bereich der Damenhygiene zu finden – hilft vor allem Fahrern, die stark schwitzen oder generell bei Rennen in heißen Klimaregionen. Entweder in die Stirnpartie des Helmes oder auf den oberen Rand der Brille geklebt, sind die Binden ein praktischer Schweißblocker, der dabei hilft, das Sichtfeld frei zu halten. „Es sieht lustig aus, aber es verhindert, dass der Schweiß in die Brille läuft“, erzählt uns einer der MXGP-Topfahrer. „Das Helmpolster nimmt viel Flüssigkeit auf, aber irgendwann ist der Punkt erreicht, an dem dir der Schweiß in die Augen läuft – wie bei einem Schwamm – oder ein Stein trifft die Brille und Tropfen lösen sich an der Innenseite.“

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Nasenmagnet
Einige Fahrer – wie der letztjährige Weltmeister Romain Febvre – nutzen das vom amerikanischen Unternehmen Asterisk, bekannt für seine Knieschützer und medizinische Expertise, entwickelte System. Zwei Magnete – einer an die Innenseite der Brille geklemmt, ein anderer mit Klebeband an beiden Seiten der Nase befestigt – unterstützen die Atmung. Zwar müssen die Nasenmagneten nach jedem Gebrauch ausgewechselt werden, aber das AC System wirkt sich positiv auf die physische Leistungsfähigkeit aus.

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Stiefel
Mit dem Tech 8-Modell hat Alpinestars neue Standards im Bereich moderner Motocross-Stiefel gesetzt. Der Tech 8-Stiefel ist mit einer Art innerem ‘Stiefel’ ausgestattet, der dem Fahrer zusätzlichen Halt und Schutz bietet. Das Meilenstein-Modell Tech 10 trägt diese Technologie mit einem neuen Torsionssystem noch ein Stück weiter, das Bein- und Knöcheldrehungen kontrolliert, ohne die Bewegungsfreiheit einzuschränken. Aber auch heute noch ist der Anblick eines Profis in einem seltsamen halbhohen Stiefel im Paddock Gang und Gäbe.

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Talkumpuder
Bei Red Bull KTM-Star Jorge Prado wird es vor dem Rennstart staubig. Unmittelbar bevor er seine Handschuhe anzieht, verteilt der Teenager Talkumpuder auf seinen Händen. „Es geht darum, die Hände möglichst trocken zu halten und das Schwitzen zu reduzieren, damit sich weniger Blasen bilden“, erklärt er. Jorge sollte man vor einem Rennen also besser nicht die Hand schütteln, um ihm Glück zu wünschen!

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Kinesio-Tape
Viele Motocrosser nutzen Kinesio-Tape; eine Form der Behandlung, die Ende der 1970er Jahre von Dr. Kenzo Kase weiterentwickelt wurde. „Kinesio-Tape kam erst ziemlich spät in den MX-Sport, in der Leichtathletik haben wir es schon vor 15 Jahren genutzt“, erzählt der ehemalige Sprinter und aktuelle Red Bull KTM-Physiotherapeut Guiseppe Chiodi, der die KTM-Piloten im Fahrerlager betreut und dafür sorgt, dass die Körper der Fahrer immer hübsch mit verschiedenfarbigen Tapes beklebt sind. Der Italiener hat ein umfassendes Programm durchlaufen, um zu lernen, wie die Methode dem Körper zum Beispiel bei Bänderverletzungen und Muskelverspannungen (ein häufiges Problem nach Stürzen) hilft. Das Tape selbst besteht aus Baumwolle, ist hypoallergen und atmungsaktiv … und ist in einigen ausgefallenen Farben erhältlich.

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Fotos: Adam Wheeler